Im schweizerischen Burgdorf gibt es einen besonderen Raum. Jedes Mal, wenn er sein Kind zur nahegelegenen KiTa bringt, kommt Journalist Donat Hofer hier vorbei, erhascht Blicke durch die etwas heruntergekommene Garagen-Front und fragt sich, was es damit auf sich hat. Aus dieser Neugier ist "Treffpunkt Garage – Leben am Rand der Gesellschaft" für die SRF-Reihe "rec." entstanden. Die Reportage widmet sich den Menschen, die dahinter zusammenkommen: Arbeitslose, Ex-Junkies, sozial Abgestiegene – durch Schicksalsschläge, schlechtes Umfeld und falsche Abzweigungen im Leben.

"Treffpunkt Garage" zeigt harte Schicksale

SRF

In einem Q&A beantworten Reporter Donat Hofer sowie Tom, Raphael und Lion viele Fragen zur Sendung.

Da ist zum Beispiel Anna, die bereits als Säugling erstmals in Kontakt mit Drogen kam. Es folgte eine schwere Schulzeit, dann verlor sie die zwei Menschen, die ihr am nahesten standen. Mit dem Schmerz wusste sie nicht anders umzugehen, als sich zu betäuben – nach jahrelanger Sucht ist es für die heute 24-jährige schon ein großer Schritt, 'nur noch' einen Liter Wodka pro Tag zu brauchen.

Der 55-jährige Tom hat ein ähnliches Schicksal. Arge Verluste führten dazu, dass er jeden Lebensmut verlor und sich in Drogen flüchtete. Auch für ihn ist es ein Fortschritt, sich inzwischen auf den Alkohol zu beschränken.

Dabei zeigt die Reportage auch, wie es gehen kann, den Weg zurück ins Leben zu finden: Sandy, eine Bekannte von Anna und Tom, ist das zum Beispiel gelungen.

Journalismus auf Augenhöhe

Donat Hofer hat sich Anna, Tom und Co. in seiner Reportage offen und freundschaftlich genähert, um mehr über ihre Schicksale zu erfahren. Die Randgruppe sieht in der "Garage" eine Zuflucht, einen Ort für Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung. Für die Repräsentation im Fernsehen sind sie dankbar: Dadurch wurde ihnen eine Perspektive gegeben, sagt Tom – eine Perspektive, die sich Menschen wie ihnen sonst kaum bietet.

3sat zeigt die Reportage am Freitag, den 17. März ab 11:05 Uhr.