Eigentlich kann bei Folge vier von "Kitchen Impossible" (VOX) nichts schiefgehen. Tim Mälzer schickt seinen Gegner Anton Schmaus ins Paradies, Mälzer bekommt Blumen und Pralinen und Schmaus eine Lektion in Sachen Demut. Aber keiner der Köche ist zufrieden, beide fluchen und kochen bis zur Weißglut. Wie's halt oft so ist in der Duell-Show der gestressten Köche bei VOX.
Dabei fängt alles so schön an. Anton Schmaus, unter anderem Koch in Diensten der Fußballnationalmannschaft, startet auf der malerischen Insel Kefalonia in Griechenland und darf paraglidend den Ikarus spielen. Sein Heldenmahl, das er im "Avli" kochen darf, ist Griechischer Salat mit Moussaka. Bei Schmaus ähnelt das Moussaka eher einem "Massaker" - vielleicht auch dank seiner Freude am örtlichen Ouzo. Es zerfließt auf dem Teller, und Zimt fehlt auch.
Mälzer hatte den Koch-Ikarus gewarnt: "Komm der Sonne nicht zu nah!" Mit dem griechischen Salat aus Feta mit Ziegenjoghurt, Oliven, Tomaten, Gurken, Olivenöl und Balsamico liegt Schmaus aber richtig. Die Geheimzutat, griechischer Zwieback, rettet seine Kochehre und den Punktestand. Mit 5,6 Punkten fühlt sich Schmaus überbewertet, nimmt aber die Wertung an.
Mälzer flippt aus: "Wahnsinnig langweilig"
Sein erstes Reiseziel hat sich Mälzer selbst ausgesucht, denn Schmaus präsentierte ihm nicht eines, sondern sechs zur Wahl. Er entscheidet sich gegen Deutschland, Niederlande, Frankreich, Tschechien und Kroatien. Dass Mälzer mit Belgien die Stinkefinger-Karte gezogen hat, versteht er erst später.
Denn Schmaus lässt den Kontrahenten keine Muscheln kochen, sondern Pralinen zubereiten. Die überreicht er ihm in Brüssel mit Holzblumen. Das trifft beim Hamburger den ganz falschen Nerv: "Anton Schmaus, du steckst mir gerade drei Finger ins A...loch und sagst: Jetzt lächel dazu!", wird Mälzer selbst für seine Verhältnisse äußerst derb. Pralinenmachen habe "nichts mit Kochen zu tun", "wahnsinnig dumm" und "wahnsinnig langweilig" sei das. Als Mälzer an einem Foltermuseum vorbeikommt, droht er dem DFB-Koch: "Da brauch ich kein Museum, da hab ich genug Fantasie, was ich der kleinen Bratwurst antun möchte."
Julius Persoone, dem Chocolatier des Jahres 2023, gegenüber ist Mälzer dann wieder ganz handzahm. Allerdings gibt er dem "Willy Wonka Belgiens" durchaus zu verstehen, dass er sich nicht allzu sehr auf die Aufgabe freut. Als ihm nur die vorportionierte Schokolade als Hilfe gereicht wird und nicht die Zubereitungsart, verweigert Mälzer kurzerhand die "dermaßen dumme Aufgabe".
Schmaus und Mälzer einigen sich telefonisch auf einen Kompromiss. Mälzer bastelt an nur einer Praline mit Tomatenfüllung, die aber trotz haargenauer Anleitung von Persoone völlig anders schmeckt. Frustriert improvisiert Mälzer und überrascht mit einer eigenen Pralinenkreation: "Black Magic", zusammengesetzt aus fermentiertem Tintenfisch mit Pflaume und Orange. Die Fachjury gibt ihm erstaunte 5,2 Punkte, und Mälzer schreibt mit den Pralinen fürs "Kitchen Impossible"-Vergleichsfoto "F..ck you". Schöner kann man nicht schimpfen.
Anton Schmaus bekommt in Kenia eine Lektion
"Da Kenia gar nix für", redet sich Tim Mälzer heraus, als er Schmaus nach Nairobi schickt, um ihm eine Lektion in Sachen Demut zu erteilen. Mälzer war vor einigen Jahren in Uganda, um das Kinderhilfswerk zu unterstützen. Diese Erfahrung möchte er mit Schmaus teilen.
Er schickt Schmaus in eine der größten Slums weltweit und serviert ihm ein Essen, das er im Wohnzimmer einer Einwohnerin (Millicent Atiero) über offenem Feuer zusammenrührt: Ugali, ein Getreidebrei aus Hirse, Maniok und Maismehl, dazu getrocknete Süßwasserfische und grünes Gemüse mit Grünlilie und Nachtschatten.
Schmaus freut sich sehr über die Gastfreundschaft und Gutherzigkeit und bemüht sich, ein wahrlich gutes Essen zu zaubern. Die Fische verbrennen ein wenig, sein Ugali aber gelingt. Das grüne Gemüse würzt er zwar mit Ingwer und nicht einfach mit Salz und Pfeffer und lässt den Nachtschatten weg, aber ein Jobangebot als Koch bekommt er trotzdem und noch dazu gute 5,8 Punkte.
Tim Mälzer lernt in Schweden die samische Küche kennen
Ganz im Sinne eines schwedischen Möbelhauses darf sich Tim Mälzer in Östersund (Schweden) seinen Tisch selbst zusammenbauen. Zur Belohnung bekommt er ein schwedisches Kochbuch mit Rezepten der schwedischen Köchin Elaine Asp. Mälzer soll selbst aussuchen, was er kochen möchte. Natürlich versteht er kein Wort, das im Kochbuch steht. Für ihn sieht das aus wie Survivalküche, damit hat er gar nicht so unrecht, denn Asp kocht in Gedenken an die Ureinwohner Skandinaviens samisch. Sie achtet darauf, dass sie nur erntet, was sie verwertet, und auch bei den Tieren verwendet sie möglichst alles.
Mälzer wählt "Rimmad kokt rentunga", ein Gericht mit Zunge, die er auf den ersten Blick erkennt und dazu noch etwas, "was aussieht wie Leder": "Blodpannkaka med messmörssas och räröda bär", schwedische Blutpfannkuchen. Er wird lernen, dass er dafür kein Mehl braucht, sonst wird der Pfannkuchen zäh. Die Zunge vom Rentier kocht er zu kurz, kann sie nicht schälen und wirft sie wieder in den Kochtopf. Das Beiwerk aus Wurzelgemüse gelingt ihm gut, die "schwedischen Blutspätzle" würzt er wie eine Blutwurst und liegt damit goldrichtig.
Manche Gäste essen die Zunge nur aus Respekt vor dem Tier, aber Mälzers Wurzelgemüse und der Pfannkuchen machen es wieder wett. Mit 6,3 Punkten im Bewertungsschnitt kocht sich Mälzer mit 0,1 Punkten mehr als Schmaus zum Sieg. Faire Geste: Der "Kitchen Impossible"-Chef ruft ein "sportliches Unentschieden" aus. Weniger faire Geste: Er verabschiedet den Kontrahenten mit dem Stinkefinger.
Das Original zu diesem Beitrag ""Wahnsinnig dumm": Tim Mälzer rastet bei "Kitchen Impossible" komplett aus" stammt von "Teleschau".