MDR/UFA/Stefan Falke

Die Frau vom Checkpoint Charly hieß eigentlich Jutta Gallus. Im Film wird sie zu Sara Bender, gespielt von Veronika Ferres.

Das Leben einer anderen zu spielen ist dann besonders schwer, wenn die andere noch lebt und das Erlebte schrecklich war. Veronica Ferres ist "Die Frau vom Checkpoint Charlie", die im wirklichen Leben Jutta Gallus heißt, im Film Sara Bender.

Gallus, heute 59, wurde 1982 von der Stasi bespitzelt und nach einem Fluchtversuch in der DDR inhaftiert. Der Westen kaufte sie frei, ihre beiden Kinder aber mussten im Osten bleiben. Am Berliner "Kontrollpunkt Charlie" kämpfte sie um ihre zwangsadoptierten Kinder.

TV SPIELFILM lud Veronica Ferres zum Arbeitsfrühstück mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit. Ein Gespräch über Stasi-Terror und Berlin - fast 18 Jahre nach dem Fall der Mauer.

TV SPIELFILM: Frau Ferres, Sie sitzen neben einem Schauspielerkollegen. Herr Wowereit, Sie spielten schon kleine Rollen als Bürgermeister in "Berlin, Berlin" und in "Alles auf Zucker!". Wie schwer ist es, wenn man sich selbst spielt?

Klaus Wowereit: Normalerweise ganz einfach. Es sei denn, man kriegt einen vorgeschriebenen Text mit. Denn dann muss jedes Wort sitzen. Ich bin an die freie Rede gewöhnt.

Veronica Ferres: Mich selbst zu spielen, würde mich nicht reizen. Mich interessieren Rollen und spannende Charaktere, die mich herausfordern, unbekanntes Neuland.

Überhaupt nicht langweilig war Ihre Kurzhaarfrisur im Checkpoint-Film.

Veronica Ferres: Danke für das Kompliment. Ich wollte mir zwar die Haare kurz schneiden lassen. Aber das ging nicht, weil wir manchmal am selben Tag Szenen aus dem Zuchthaus Hoheneck wie auch Szenen am Checkpoint drehten. Also musste die Maske helfen. Diese Verwandlung liebe ich sehr an der Rolle.