MDR/UFA/Stefan Falke

Die Frau vom Checkpoint Charly hieß eigentlich Jutta Gallus. Im Film wird sie zu Sara Bender, gespielt von Veronika Ferres

Klaus Wowereit: Ein Plätzchen würden wir für dich schon finden.

Kann die Berlinale an den Filmfestspielen von Cannes und Venedig vorbeiziehen?

Klaus Wowereit: Das wollen wir gar nicht. An Venedig sind wir schon vorbei. Und Cannes ist eine reine Präsentationsveranstaltung für Experten, die Berlinale aber ein Publikumsfestival. Und Stars wie Dustin Hoffman oder Brad Pitt bleiben gleich eine ganze Woche bei uns. Nee, die Berlinale muss sich nicht verstecken.

Muss ein Schauspieler katholisch sein, um den Papst zu spielen, darf nur eine Jungfrau die Jungfrau von Orléans spielen?

Veronika Ferres: Nein, ich kann auch eine Mörderin spielen und muss dafür niemanden umbringen.

Warum also darf Tom Cruise den Widerstandskämpfer von Stauffenberg für den Film "Valkyrie" nicht im Bendlerblock spielen?

Klaus Wowereit: Selbstverständlich darf er den Stauffenberg spielen und in Berlin drehen. Aber wir können nicht einerseits sagen, wir müssen aufklären, den Verfassungsschutz einschalten und die Menschen vor Scientologen schützen, andererseits aber behaupten, das hier sei jetzt kein Problem. Es ist eins. Eine Gratwanderung sicherlich, man muss den Schauspieler sehen mit seiner künstlerischen Freiheit. Dann aber auch den Tom Cruise, der für eine Sekte eintritt. Die Ablehnung des Drehs am Ehrenmal Bendlerblock fiel glücklicherweise nicht in meine Befugnis.

Wie gefährlich ist Starruhm für Sie, wie kontrollieren Sie sich?

Klaus Wowereit: Man wird in der Öffentlichkeit ja anders wahrgenommen. Man ist nicht der Klaus Wowereit, sondern der Regierende Bürgermeister. Da muss man höllisch aufpassen, die Balance hinzubekommen. Bei meinen alten Schulfreunden kann ich mich nicht verstellen, da höre ich echte Kritik. Man muss sich öfter ins normale Leben runterzoomen, beim Brötchenholen auch Nähe zulassen.

Veronika Ferres: Ich bin vom Sternzeichen her Zwilling und sehr freiheitsliebend. Deswegen mag ich keine Kontrolle. Aber Kritik ja. Ich habe einen engen Kreis von Mitarbeitern und Freunden, die gnadenlos ehrlich mit mir sind. Das suche ich auch, das tut gut.

Wolf Berg