Dschungelcamp: Yotta gegen Currywurst
Make Dschungelcamp krawallig again. Nach verschnarchten Jahren, in denen die TV-Zuschauer wie einst Tina York im Camp mit offenen Augen schlafen konnten, gab es im Januar 2019 bei "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" endlich wieder Kasalla. Verantwortlich waren dafür zwei Männer, die sich aus für die Zuschauer unerfindlichen Gründen nicht leiden konnten: Bastian Yotta und Christian Töpperwien.
Der Motivator und der Currywurstmann waren wohl mal befreundet, wie so oft umso größer die Feindschaft jetzt. Während Töpperwiens Gedanken Tag und Nacht um seine Nemesis kreisten, ignorierte Yotta seinen Widersacher eher. Am Schluss gab es eine Art Versöhnung, Yotta schoss sich auf RTL ein.
Sommerhaus 1: Willi vs. Wendler vs. Alle
Im Sommer erwuchs dem wiedererstarkten Dschungelcamp ernsthafte Konkurrenz aus dem eigenen Hause. In der vierten Staffel hob das "Sommerhaus der Stars" endlich richtig ab und wurde zum besseren IBES.
Auch hier sorgte der tragische Kampf zweier alter Freunde für das große Drama: Willi Herren und Michael Wendler waren einst Ballermann-Kumpels, doch im Sommerhaus fühlte sich der Willi vom Wendler ignoriert, unschöne Worte ("Kackvogel") flogen. Als der Wendler auszog, verschoben sich die Fronten. Willi gegen alle anderen, bis hin zu Handgreiflichkeiten.
Sommerhaus 2: Arschmagnet Quentin gegen Menowin
Handgreiflichkeiten anderer Art erlaubte sich im Sommerhaus Quentin, der als Anhängsel der Schauspielerin Jessika Cardinahl einzog. Der 65-jährige Architekt gab sich als kalifornischer Freigeist, der den Frauen ungeniert an den Hintern fasste. Doch die anderen Sommergäste ließen sich das glücklicherweise nicht gefallen. Menowin Fröhlich zum Beispiel benannte die Vorfälle korrekt als "sexuelle Belästigung" und drohte dem Arschitekten.
Am nächsten Tag zogen Quentin und Jessika "freiwillig" aus, wurden in der Wiedersehensshow totgeschweigen. Die gute Nachricht: MeToo ist jetzt auch in den Tiefen des Trash-TV angekommen. Danke immerhin dafür, RTL.
Fernsehgarten: Mockridge gegen Kiwi
Gehört der gute alte "Fernsehgarten" auch zu Trash-TV? Laut den Machern jedenfalls nicht: Die gaben sich 2019 als die Hüter des Guten, Schönen und Wahren im deutschen Fernsehen. Erst durfte Pietro Lombardi wegen seiner Kopfbedeckung nicht singen, dann schmiss Andrea Kiewel mitten in der Sendung Luke Mockridge raus, der mit einer Banane telefonierte und sich über alte Leute, also die Kernzielgruppe des Fernsehgartens, lustig machte.
Später entpuppte sich der Auftritt als Publicity-Stunt für Mockridges neue Show, die Gags hatten Kinder geschrieben. Viel Lärm um nichts, der aber entlarvte, wofür der "Fernsehgarten" steht. Lähmende Seniorenaktivierung mit Mitklatschzwang.
Ob der Eurovision Song Contest zu Trash-TV gezählt werden darf? Die einen sagen so, die anderen so. Für Wirbel sorgten nicht die europäischen Kandidaten, sondern US-Stargast Madonna und das nicht nur mit einer Palästina-Flagge, sondern mit schiefem Gesang, der in den sozialen Medien verspottet wurde. Zu Unrecht: Bei Bob Dylan hätten den unverstellten Live-Gesang alle super authentisch gefunden.