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Sexuelle Belästigung im "Sommerhaus der Stars" 2019: Menowin attackiert Arschitekt Quentin

Sommerhaus der Stars Quentin und Jessika
Arme Jessika: Quentin lässt das Grapschen nicht Sender

Eigentlich hätte RTL die Reißleine ziehen müssen: Sommerhaus-Insasse Quentin betatschte mehrere Fraun und ergoss sich in bizarren Erklärungen. Doch er hatte die Rechnung ohne Menowin und die anderen Männer gemacht. Die kämpften für ihre Frauen, äh die eigene Ehre.

Das "Sommerhaus der Stars" wird immer mehr zum neuen Dschungelcamp. Was die Quoten betrifft, kommt die seit 2016 bei RTL laufende Show so langsam an das hauseigene große Vorbild heran.Vom Eskalationslevel her lieferte das Sommerhaus gestern (30. Juli) das ab, von dem die Dschungel-Macher bisher nur träumen konnten: Prügel- und Sexdrohungen sowie sexuelle Belästigung.

Ein Körperteil stand dabei im Mittelpunkt: Der Po. Und zwar der von Frauen. Der von mehreren Frauen. Laura befahl ihrem Wendler, ihren kameratauglich drapierten Popo zu streicheln. Der Aufforderung kam ihr ca. 50 Jahre älteres "Baby" gerne nach. Der Wendler droht schließlich schon länger mit dem Vollzug von Geschlechtsverkehr im Sommerhaus. Damit er nicht der einzige Star im Haus mit Knick-Knack-Ambitionen bleibt, bot der Sugardaddy seine Laura Kollege Willi Herren an.

Schwer zu glauben, aber nicht der sexistische Höhe- bzw. Tiefpunkt der Ausgabe. Den lieferte Quentin. Der Gatte von Otto-Darstellerin Jessika Cardinahl - optisch und verhaltenstechnisch so etwas wie die US-Version von Horst Schlämmer - begrapschte ungefragt den Hintern von mehreren Promidamen.

Hätte RTL eingreifen müssen?

Das störte weniger die schockgelähmten betroffenen Damen und schon gar nicht Jessika, die in 17 Jahren Ehe mit dem Ekelarchitekt wahrscheinlich resigniert hat. Die Männers drehten durch. Roland und Menowin waren sich einig: Wenn hier unseren Frauen jemand unaufgefordert an den Arsch fasst, sind das immer noch wir. Alles andere geht gegen die Männerehre.

Zur Verteidigung eben dieser Menowin-Ehre: Der ehemalige DSDS-Sänger benannte die Attacke des Arschitekten klar und juristisch korrekt als sexuelle Belästigung. Überhaupt war bei den jüngeren männlichen Insassen, bei allem Rumgeseire um die eigene Ehre, ein Grabschverbot eine Selbstverständlichkeit. Danke RTL für diese Lektion, dass die Debatte um MeToo auch eine Generationenfrage ist.

Ganz im Ernst: Streng genommen hätte RTL hier schon einschreiten müssen und Quentin zum Schutz der Frauen rausziehen müssen. Vielleicht gab es hinter den Kulissen ja entsprechende Gespräche. Jedenfalls war der Grabscher am Ende plötzlich kleinlaut, entschuldigte sich und zog mit seiner armen Gattin freiwillig aus.

Aber er hatte ja schließlich auch eine schlüssige Erklärung parat: Seine Hände sind nun mal ein "Arschmagnet". Eigentlich eine klare, naturwissenschaftlich fundierte Erläuterung, aber der Philosoph unter den Sommerhäuslern ging noch tiefer. Er will sich von Konventionen freimachen. Unter denen stecke doch nur Angst und davon will sich der Florida-Freigeist, der optisch und moralisch als eine Mischung aus den MeToo-Akteuren Harvey Weinstein und Gerard Depardieu daherkommt, nicht das Leben diktieren lassen. 

Menowin droht Wüstling Quentin

Foto: Sender, Menowin (r.) droht Quentin

Menowin ließ sich davon nicht beeindrucken. Ein angedeuteter Grapscher in Richtung seiner Senay brachte das Fass zum Überlaufen. Der ehemalige DSDS-Kandidat und Knastinsasse drohte dem Wüstling mit dem Finger: "Wegen Menschen wie dir saß ich da drin". Der noch größere und breitere Quentin ließ sich davon wiederum nicht beeindrucken und murmelte was von wegen Arm abreißen. Der "freiwillige" Auszug verhinderte eine weitere Eskalation.

Als Ersatz kommt die ehemalige Big-Brother-Bewohnerin Sabrina samt Anhängsel. Und die schickt sich an, die Nachfolge von Quentin anzutreten. In der Vorschau zur nächsten Folge sehen wir sie Willi in den Allerwertesten kneifen.

Die Lektion in Sachen Gender, für die man RTL dankbar sein muss, geht in eine verschärfte nächste Runde.