.

"Tatort: Kehraus" orientiert sich an einer der bekanntesten deutschen Serien

Der neue "Tatort" aus München mit dem Namen "Kehraus" dreht sich um Fasching. Die Macherin erklärte an welche berühmte bayerische Serie der Film erinnert.

Der Trailer zu "Tatort: Kehraus" TVSpielfilm.de
Im neuesten "Tatort" aus München geht es zu Beginn noch überraschend gesellig zu. Es ist Fasching! Nicht, dass die Kommissare Batic (Miroslav Nemec) und vor allem Leitmayr (Udo Wachtveitl) große Freunde des Karnevals wären, aber Dienst ist nunmal Dienst. Als ein toter Goldhändler am Ufer der Isar gefunden wird, führt die Spur in eine Kneipe, wo die Ermittler auch recht schnell die wichtigste Zeugin in dem Fall ausfindig machen: Silke (Nina Proll) hat den 70-jährigen Verstorbenen als Letzte gesehen, ist aber leider so blau, dass sie als Zeugin erst einmal unbrauchbar ist. Also nehmen Batic und Leitmayr sie mit in die Ausnüchterungszelle. Daraufhin entspinnt sich mehr als nur ein Krimiplot, sondern das melancholische Leben einer Frau, die zu spät gemerkt hat, dass sie vielleicht etwas zu alt für ihr Partyleben ist.

Monaco Franze als Vorbild

Der Begriff "Kehraus" beschreibt beim Karneval das Zusammenfegen der Reste. Kaputte Gläser, verlorene Gegenstände und eben die letzten noch verbliebenen Gäste, die schon längst hätten nach Hause gehen sollen. Daher ist der "Tatort" auch ein schönes Bild der Melancholie am Ende der Partie geworden – nicht so düster wie die Münchener Fälle sonst oft sind, aber von beeindruckender Traurigkeit. Angelehnt ist der Titel an den 1983 erschienenen Film "Kehraus" von Hans Christian Müller, der eine Satire auf die Faschingsgesellschaft aber gleichzeitig auch die Versicherungswirtschaft ist.

Mit Satire hat der Münchener Fall aber nicht viel gemeinsam. Regisseurin Christine Hartmann sieht daher eine große Parallele zu Helmut Dietls "Monaco Franze", wie sie selbst in einem Statement gegenüber dem BR sagte, da die Hauptperson "eine gewisse Tragik begleite". Monaco Franze ist eine der bekanntesten deutschen Fernsehserien überhaupt. Sie wurde von 1981 bis 1983 ausgestrahlt und dreht sich um den Weiberheld und Ermittler Franz Müchinger dreht, der sich im Laufe der Geschichte immer wieder in schwierige Situationen manövriert.