Am Dienstag, 1. September, starteten drei neue Episoden "Hartz und herzlich" aus dem in der Nachkriegszeit florierenden Industriestandort Salzgitter. Vom einstigen Glanz ist nichts spürbar, die Stadt hat eine Arbeitslosenquote, die mit 8,8 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt.
Einer der zahlreichen Hartz IV-Empfänger, die hier leben, ist der 47-jährige Frührentner Thomas. Der gebürtige Leipziger ist seit seinem 18. Lebensjahr alkoholkrank und leidet sehr unter der Aussichtslosigkeit seiner Situation. Wiederholt äußert er vor der Kamera den Wunsch, sterben zu wollen. "Ich hoffe, bald ins Gras zu beißen" oder "Wenn mich ein Auto überrollt …". Seine Tage verbringt er am Fenster oder auf dem Weg zum Supermarkt, um Lebensmittel und Bier zu kaufen. Alkohol hat er nie auf Vorrat im Haus, dafür geht er die 1,5 km zum nächsten Markt, auch mehrmals täglich.
Nach der "Hartz und herzlich"-Ausstrahlung könnte sich sein Leben etwas zum Positiven wenden: Sein Bruder, der in Leipzig lebt, hat ihn gefunden und Kontakt zu ihm aufgenommen. Zwei Mal hat er ihn bereits getroffen, erzählt Thomas den Reportern.
Hartz und herzlich: Endlich nicht mehr einsam?
Die Kameras beobachten Thomas beim Besuch bei seiner Suchtberaterin. Die ist eine wichtige Bezugsperson für den isoliert lebenden Mann. Sie ermöglicht ihm auch ein weiteres Telefonat mit seinem Bruder in der alten Heimat. Aufgrund von Thomas' Alkoholkrankheit wollte der Thomas seine Nummer nicht direkt geben. Beide vereinbaren ein Besuch von Thomas in Leipzig, sodass er endlich auch die Familie des Bruders kennenlernen kann. Einen weiteren großen Wunsch hat er noch: Zum Grab seiner Mutter zu gehen. Dafür kontrolliert der Pegel-Trinker seinen Konsum noch mehr als ohnehin.
In der zweiten Folge ebenfalls dabei: Die alleinerziehende Ruth, die trotz Nebenjob weniger Geld zum Leben hat als nur mit Hartz IV, und Janina. Die 21-Jährige hat sich vom Vater ihres zweiten Kindes getrennt und muss nun ihren Alltag allein wuppen.
"Hartz und herzlich": Neue Folgen laufen dienstags auf RTLZWEI und anschließend auf TVNOW. Ab dem 22. September geht es dann nach Frankfurt an der Oder.