Was nicht passt, wird passend gemacht: Auf kaum jemanden trifft dieses Sprichwort derart zu wie auf Konny Reimann. Daheim auf Hawaii gibt es (fast) nichts, was Konny nicht schon selbst gebaut hat. Und auch auf dem vierwöchigen US-Roadtrip mit seiner Manu improvisierte er bereits, um das zehn Tonnen schwere und 140.000 Euro teure Wohnmobil trotz geringer Körpergröße sicher zu steuern. Doch in der zweiten Folge von "Willkommen bei den Reimanns" (sonntags, 20.15 Uhr, Kabel Eins) bläute Konny Schlimmes, als er das rollende Wohnzimmer an den Straßenrand beförderte.
"Irgendwas stimmt hier nicht mit der Kiste. Der fängt an zu rütteln", war der Heimwerkerkönig skeptisch. Schon zu Beginn der Fahrt hatte er eine gewisse Unwucht während der Fahrt bemerkt. Nun seien die Probleme aber schlimmer geworden, beschrieb der 67-Jährige mit Sorgenfalten: "Mir ist das nicht geheuer." Eine erste Überprüfung der Reifen ergab nichts: "Wenn das die Reifen nicht sind, haben wir ein Problem."
"Willkommen in Amerika": Konny ärgert sich über dilettantischen Mechaniker
Erst auf den zweiten Blick bemerkte Konny die Quelle des Unheils: "Oha! Der Reifen hat gar nichts mehr. Meine Güte!" Gleich darauf folgerte er ob des total abgefahrenen Reifens: "Wir haben Glück im Unglück gehabt." Ein Reifenplatzer auf der Autobahn hätte bei dem zehn Tonnen schweren Wohnmobil schlimme Konsequenzen haben können.
So aber steuerten die Reimanns eine nahe gelegene Werkstatt an. Dort musste das Paar allerdings eine weitere bittere Pille schlucken: Obwohl einer der Mechaniker am Telefon versichert hatte, den passenden Ersatzreifen dazuhaben, war dem doch nicht so. "Wir fahren spazieren mit einem kaputten Reifen. Willkommen in Amerika", ärgerte sich Konny über den Dilettantismus.
Um die Fortsetzung des Roadtrips mussten sich die Reimanns letztlich trotzdem keine Sorgen machen. Manu fand in Windeseile eine andere Werkstatt, wo ein fähiger Mechaniker trotz Verständigungsprobleme mit Konny den Reifen ruckzuck austauschte und Konny durchschnaufen ließ: "So viel Glück, wie wir heute hatten, habe ich in den letzten Jahren wohl nie gehabt."
Rennfahrer katapultiert Konny Reimann in den siebten Himmel
Erhebliche Glücksgefühle hatte bei Konny schon ein außerplanmäßiger Halt zuvor ausgelöst. Als der Auswanderer vom Steuer seines Wohnmobils Viertelmeilenautos am Straßenrand entdeckte, konnte der rennbegeisterte Adrenalinjunkie einfach nicht anders, als zu halten. Sogleich verwickelte er einen der Fahrer in Fachsimpelei über die Motoren, schleckte seinen benzingetränkten Finger ("Ah, Spezialbenzin!") ab - und nahm das Angebot, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen, mit glänzenden Augen an: "Auf jeden Fall!"
Obwohl die schnurstracks gerade Highspeedfahrt gerade einmal 30 Sekunden dauerte, war Konny beim Aussteigen aus dem Rennboliden völlig überwältigt: "Wow, damit habe ich nicht gerechnet. Verdammt!" Beim Start habe es "so nach hinten geknallt. Ich hätte nie gedacht, dass ein Auto so beschleunigen kann", schwärmte der von Endorphinen geflutete Konny seiner Ehefrau Manu vor. Die hatte in weiser Voraussicht ihren Platz neben der Strecke eingenommen: "Da lass ich die Männer lieber ihren Spaß haben."
Abgesehen von der Wohnmobilpanne und Konnys Adrenalinrausch im Viertelmeilenauto besuchten die Reimanns auf ihrer 8.000 Kilometer langen Reise eine Wohngemeinschaft von Amischen in Indiana. Farmer Kenny und seine Familie leben wie die Menschen vor 100 Jahren, also etwa ohne Elektrizität und mit großem Familienzusammenhalt. "Ich finde toll, dass Alt und Jung zusammenwohnt, sich gegenseitig hilft", zeigte sich Manu positiv überrascht. Konny resümierte nach dem eintägigen Besuch: "Was mich sehr überrascht hat, war die Gastfreundschaft. Das war unglaublich."
Das Original zu diesem Beitrag ""Meine Güte!": Panne beim XXL-Wohnmobil lässt Konny und Manu Reimann um US-Roadtrip zittern" stammt von "Teleschau".