"Neuling mit Macken, aber auch Ideen, Herz und Charme", urteilte die "TV Spielfilm"-Redaktion zum Auftakt der Filmreihe "Lost in Fuseta – Ein Krimi aus Portugal". Jetzt kommt der autistische Europol-Kommissar mit fotografischem Gedächtnis mit zwei neuen Filmen zurück ins Erste. Auch "Spur der Schatten" basiert auf der Romanreihe, die Holger Karsten Schmidt unter dem Pseudonym Gil Ribeiro verfasste.

Das Drehbuch für die Verfilmung stammt ebenfalls von Schmidt – so wie viele andere auch, darunter "Finn Zehender", "Harter Brocken" – und "Nord bei Nordwest". Für das inzwischen Kultformat mit Hinnerk Schönemann schrieb er nicht nur das Buch, er hat die Reihe und die Figur des Hauke Jacobs sogar erfunden und entwickelt sie weiter: "Ich habe bei dieser Reihe alle Freiheit, meine Geschichten zu erfinden und zu schreiben. Produzentin Claudia Schröder und NDR-Redakteur Donald Kraemer haben die Drehbücher bisher kompetent und tatkräftig in alle Richtungen unterstützt, die ich eingeschlagen habe", so der Hamburger gegenüber der ARD zur Folge "Waidmannsheil", in der Jacobs Doppelleben endete.

Und wie Hauke Jacobs wurde auch Leander Lost von Holger Karsten Schmidt erdacht.

Holger Karsten Schmidt über "Lost"

"Lost in Fuseta" erschien am 31. März 2017 unter dem offenen Reihen-Pseudonym Gil Ribeiro bei Kiepenheuer & Witsch. Die Idee für den ungewöhnlichen Ermittler gab es aber schon früher. "2014 kam die Produzentin Simone Höller mit der Idee auf mich zu, eine Reihe mit einem Asperger-Autisten zu entwickeln", so Schmidt 2022 im Interview mit dem Quotenmeter.de. Damit rannte sie bei ihm offene Türen ein, "Das Konzept sprudelte in einer Nacht quasi nur so aus mir heraus. Das Fernsehen wusste 2014 damit aber noch nichts anzufangen." Die Zeit war dann erst 2022 reif.

Im Gespräch mit dem Branchendienst erklärte er auch den Namen seines Protagonisten in "Lost in Fuset": "Ich bevorzuge beim Schreiben kurze Namen. Leander Lost hieß ursprünglich mal Leander Witt. Mit dem Titel 'Lost in Fuseta' war Kiepenheuer & Witsch aber nicht so recht glücklich, weil dort befürchtet wurde, dass potenzielle Leser den Roman als englischsprachig einstufen würden. Ich fand den Titel aber sehr passend. Meine Frau meinte dann salopp: 'Nenn‘ Leander Witt doch einfach Leander Lost.' Das tat ich und der Titel blieb."

"Lost in Fuseta: Spur der Schatten (1)" läuft am Donnerstag, 4.4., um 20.15 Uhr im Ersten, Teil 2 folgt am Samstag, 6.4.