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Rette sich, wer kann!

Help-TV - eine Medizin mit Risiken

Help-TV - eine Medizin mit Risiken. Doch manchmal erweisen sich die ungeplanten, unvorhersehbaren Nebenwirkungen als Segen. So erging es Ehepaar Udtke. Seit 30 Jahren betreiben die Udtkes den Kinderferienhof Forellenhof in Schleswig-Holstein. Da die Buchungen seit Jahren zurückgingen und die Schulden stiegen, wandten sie sich an Peter Zwegat. Hat er den Laden gerettet? "Na ja", sagt Iris Udtke, "von ihm persönlich hatten wir uns mehr erhofft." Mehr möchte sie dazu nicht sagen.

Umso mehr erzählt die liebenswerte Herbergsmutter von der Hilfsbereitschaft, die die Sendung ausgelöst hat. Aus ganz Deutschland kamen Unterstützungsangebote. Handwerker aus der Umgebung nahmen kostenlos Reparaturen vor, Bauern brachten Heu für die Ponys. Sogar ein Spendenkonto wurde eingerichtet.

"Der Forellenhof ist zwar noch nicht über den Berg, doch wir haben so viel Freundlichkeit erfahren und Freunde gewonnen, dass wir es nie bereut haben, das Fernsehen anzurufen", sagen die Udtkes. Von so etwas kann Familie L. aus Zerbst nur träumen. Nicht einmal die 1500 Euro Aufwandsentschädigung, die RTL II zahlte, durfte sie behalten. Die hat das Amt umgehend einkassiert und mit dem Hartz IV verrechnet. Wie es weitergeht? "Keine Ahnung", sagt Christian L. Nur eines weiß er ganz sicher: Das Fernsehen kommt ihm so bald nicht wieder ins Haus.

Christian Holst