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Frühstücksfernsehen: Diplomatischer Eklat mit Thailand

Jochen Schropp Frühstücksfernsehen
Jochen Schropp im "Frühstücksfernsehen" Sender

Eiszeit zwischen Deutschland und Thailand: Ein Ausschnitt aus dem Sat.1 "Frühstücksfernsehen", bei dem angeblich der Thailändische König verunglimpft wird, sorgt für Verstimmungen. Sogar der deutsche Botschafter schaltet sich ein.

Die Thailänder haben ein neues deutsches Wort gelernt: Frühstücksfernsehen. Denn die morgendliche Sat.1-Show sorgte für diplomatische Verstimmungen zwischen den Ländern.

Was war passiert? Am Freitag (3. Mai) hatte das Sat.1 "Frühstücksfernsehen" einen Beitrag über die Krönung des neuen thailändischen Königs Maha Vajiralongkorn gebracht. Darin war auch zu sehen, wie bei der Zeremonie die Frau des Monarchen vor ihm auf dem Boden lag. Die Moderatoren Marlene Lufen und Jochen Schropp spielten die Szene im Studio nach, wobei nicht nur Lufen vor Schraub in die Knie ging, sondern zum Ausgleich für die "interessante Rollenverteilung" auch der Mann vor der Frau.

In Deutschland lebende Thailänder sahen die Szene und reagierten in den sozialen Medien empört, dass das deutsche Fernsehen sich über die Kultur und Tradition ihres Heimatlandes lustig machen.




Auf diesem Weg fand der Ausschnitt seinen Weg nach Thailand, wie Tweets in der Landessprache beweisen. Auch Nazivergleiche blieben nicht aus.
Das "Frühstücksfernsehen" löste aber doch keine Staatskrise aus. Die Macher entschuldigten sich proaktiv via Facebook



Die Entschuldigung wurde dem Auswärtigen Amt und dem thailändischen Botschafter in Berlin weitergereicht. Georg Schmidt, der deutsche Botschafter in Thailand, hatte die Moderatoren ebenfalls via Twitter kritisiert und die Entschuldigung weitergeleitet.

Eine offizielle Beschwerde von Seiten der thailändischen Regierung gab es aber wohl nicht. Keine Selbstverständlichkeit, gilt es in Thailand doch schon als Majestätsbeleidigung, auf einen Geldschein mit dem Konterfei des Königs zu treten.