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Bares für Rares: Händler und Barock-Spezialist Julian Schmitz-Avila im Porträt

Julian Schmitz-Avila, Bares für Rares
"Bares für Rares"-Händler Julian Schmitz-Avila. ZDF/Frank W. Hempel.

Die Trödelshow "Bares für Rares" im ZDF ist nicht zuletzt wegen der Händler so erfolgreich. Zu denen gehört seit Mai 2016 auch Julian Schmitz-Avila.

Am Händlertisch von "Bares für Rares" steht neben Walter Lehnertz, Esther Ollick, Wolfgang Pauritsch und Co. auch Julian Schmitz-Avila.

Der gebürtige Bonner stammt aus einer Kunsthändler-Familie, ihm wurde sein Handwerk sozusagen in die Wiege gelegt. Nach einer Lehre als Einzelhändler spezialisierte er sich im Geschäft seines Vater auf barocke Möbel. Von 2012 bis 2017 führte er den Ablegers des Kunsthandels Dr. Schmitz-Avila in Bamberg. Seit Juli 2018 betreibt er mit seinem Bruder Lennart Neumann den Trödelladen "Rheinland Antik" in Bad Breisig.

Spätestens seit Julian Händler bei "Bares für Rares" ist, wurde den Brüdern klar, "dass es Kunst gibt, die wir aus unterschiedlichsten Gründen gern verkaufen würden, die aber nicht den Stil unseres Vaters trifft." Das sei die Geburtsstunde ihres eigenen Ladens gewesen, für den sie ihr Angebotsspektrum bis ins 20. Jahrhundert erweitert haben, schreiben sie auf ihrer Webseite. 

Zugleich führen sie mit ihrem Vater, einem promovierten Zahnarzt übrigens, das Familienunternehmen mit Sitz in der Villa Lucia in Bad Breisig.

"Meine Leidenschaft sind Barock und Rokoko"

Seinen ersten Einsatz bei "Bares für Rares" hat Schmitz-Avila am 3. Mai 2016 gehabt. Trotz des Angebots an Antiquitäten in Sendung und im Laden ist der junge Händler nicht selbst sein bester Kunde: "Meine Leidenschaft sind Barock und Rokoko. Aber ich liebe auch andere Epochen. Wenn ich ein entsprechendes Haus hätte, würde ich mir eine Küche im Industriestil der 30er einrichten", sagte er dem Wiesbadener Kurier.

Tatsächlich wohnt er in einem Mehrgenerationenhaus, dass seine Familie mal vor dem Abriss gerettet hat. Durch das führte er in einem Video-Call mit Händlerkollege Fabian Kahl. Das Jugendstilgebäude, in dem auch sein Vater wohnt, wurde 1909 gebaut.

In Schmitz-Avila Juniors Wohnung, die ihm der Senior nicht etwa vererbt sondern verkauft hat, stehen auch einige seiner Lieblingsstücke. So etwa ein kleines Kanönchen, eine Modellkanone aus dem 19. Jahrhundert, die schon seinem Vater gehörte. Und dann gibt es noch das Maskottchen von Vater Schmitz-Avila und seinen Söhnen, das sie auf jede Messe mitnehmen: Eine kleine Pappmaché-Figur von Max Schmeling, die das Kunsthändlertrio immer motiviert, sich im harten Geschäft durchzuboxen.

Über den Erfolg von "Bares für Rares"

Einen anderen Grund hat ein Kauf, den er in einer Promi-Ausgabe der Trödelshow tätigte: Für einen Schläger von Boris Becker hat er 10.000 Euro bezahlt, denn in seiner Jugend war er "ein ehrgeiziger Tennisspieler beim TC Blau-Weiß Bad Breisig und bin seither Fan von Boris Becker. In den USA hat jemand übrigens das Dreifache für einen Schläger von Becker bezahlt. Es war also keine übertriebene Summe." (via Wiesbadener Kurier). Zum dem Deal gibt es eine Anekdote, die die BILD ausgegraben hat. Angeblich wurde nicht der Schläger verkauft, mit dem Becker 1999 sein letztes Wimbledon-Match überhaupt spielte, sondern ein ähnliches Modell. Mittlerweile soll der Fehler behoben worden sein.

Schmitz-Avila ist BVB-Fan und hat noch ein weiteres Interesse: "Ich liebe gutes Essen. Essen ist mein zweites Steckenpferd. Ich glaube, wenn ich nicht Kunsthändler gewesen wäre, hätte ich Restaurantkritiken geschrieben", schrieb er in einem inzwischen gelöschtem Instagram-Post.

"Bares für Rares" würde eine Goldgräberstimmung bedienen, so Schmitz-Avila: "Der Zuschauer sieht etwas, was er vielleicht ebenfalls im Keller oder auf dem Dachboden hat. Und auf einmal ist diese Spannung da: Vielleicht ist dieser Gegenstand ja mehr wert, als man dachte", erklärte er dem Wiesbadener-Kurier.

Durch die Sendung sei auch die Wertschätzung für alte Dinge wieder gestiegen, erklärte der Kunsthändler im Februar 2019 in der Talkshow Markus Lanz.

"Bares für Rares" läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.