Bei "Bares für Rares" hat Wolfgang Pauritsch seit sieben Jahren seinen festen Platz am Händlertisch, u. a. neben Esther Ollick und Walter Lehnertz. Seine Fernsehkarriere begann aber schon früher – 1997 mit einer Benefizversteigerung in der Harald-Schmidt-Show.
Bei einer weiteren Benefiz-Veranstaltung im Frühjahr 2013 auf einem Schloss in der Nähe von Freiburg entdeckte ihn ein Mitarbeiter des ZDF, der im Publikum war. Es folgte ein Anruf der Produktionsfirma und bald darauf war Pauritsch unterwegs nach Köln zum Dreh der ersten "Bares für Rares"-Folge.
Nur durch Zufall wurde er Auktionator
Inzwischen einer der bekanntesten Auktionatoren Deutschlands, fand Pauritsch nur durch Zufall zu seiner Berufung. In einem Münchner Auktionshaus, das er nur bewachen sollte, fiel der Auktionator aus, Pauritsch übernahm die Versteigerung und hatte einen neuen Job. "Ich habe mich hingestellt und Text runtergelesen. Versprecher waren mir wurscht. Es kannte mich als Österreicher unter lauter Deutschen ja keiner", zitiert ihn die Tiroler Tageszeitung.
Zuvor war der gebürtige Innsbrucker als Chauffeur, Schlosser, Installateur, Nachtwächter, Hundeführer, Detektiv und eben Wachmann tätig – unter anderem. Seit 1996 betreibt er mit Diamantgutachterin Andrea Häring-Horn das "Antony's Kunst & Auktionshaus" in Oberstaufen. Der Weg in die Selbstständigkeit war steinig, wie Pauritsch in seinem Buch "Der Auktionator. Mein Leben zwischen Trödel, Kunst und Leidenschaft" erzählt.
Auf einen Schlag 150.000 DM Schulden
Nicht nur in Deutschland im Einsatz
"Bares für Rares" hat sich bei ZDF als Quotengarant bewiesen. Nicht verwunderllich, dass auch in Österreich ein Ableger startete. Einer der Händler ist auch dort Wolfgang Pauritsch.
Im Mutterformat ist Pauritsch in etwa 60 Sendungen dabei (mehr wäre aus Zeitgründen gar nicht möglich, schließlich muss er sich auch um sein Geschäft kümmern) und sitzt dann immer in der Mitte. Nur in der ersten Sendung saß er ganz außen. Weil die Händler zu sehr durcheinander redeten, setzte der Kameramann sie um – Pauritsch landete auf "seinem" Platz in der Mitte und sitzt seither auch da, erzählt er bei Nico Gutjahr in der Webtalkshow. "Es ist natürlich nicht immer einfach, in der Mitte zu sitzen", so Pauritsch, "du kriegst das Stück als Erster". Und weil die Leute erwarten würden, dass der Erste was sagt, würde man sich schnell vertun. Nicht überlegen muss er allerdings, wenn ein Objekt aus Österreich kommt. Als Patriot versucht er dann auch immer, das zu kriegen – und verkauft es dann wieder in sein Geburtsland.
Denkt Pauritsch ans Aufhören? Nein und ja: "Wenn es mir keinen Spaß mehr macht, wenn Dinge passieren, die mir nicht mehr gefallen", sagt er. Er wäre ein freier Mensch, der immer aus dem Bauch heraus entscheidet. Er hat ja schon viele Berufe ausgeübt und er "weiß nicht, ob das der letzte ist." So lange es aber so Momente gibt wie beim Kauf des Borgward Isabella macht er sicher weiter. Der Deal war besonders emotional, denn der Verkäufer hatte das Auto selbst restauriert und musste beim Verkauf auch ein bisschen weinen.
"Bares für Rares" läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.