"Echte" Piraten-Schiffe und riesige Setbauten - die Macher von "One Piece" setzen auf Liebe zum Detail, aufwendige Kostüme, handgefertigte Requisiten und ein großzügig ausstaffiertes Set. Bei der neuen Netflix-Serie, deren erste Staffel am Donnerstag, 31. August, um 9.00 Uhr, beim Streamingdienst debütiert, handelt es sich um die Realverfilmung des beliebten japanischen Animes und meistverkauften Mangas der Welt. Mit, wie es in Medienberichten hieß, einem Budget von insgesamt über 140 Millionen Dollar und rund 18 Millionen Dollar pro Folge, soll "One Piece" sogar das bislang erfolgreichste Fantasy-Epos "Game of Thrones" hinter sich lassen, was das Produktionsvolumen angeht. Jede Episode der achten Staffel verschlang angeblich rund 15 Millionen Dollar. Zum Vergleich: Die Produktionskosten pro Folge der erfolgreichen HBO-Serie "The Last of Us" beliefen sich auf zehn bis 15 Millionen Dollar.
Wer "One Piece" nicht kennt, ist wohl auch kein Manga-Fan: Die Netflix-Adaption basiert auf der gleichnamigen Manga-Reihe von Eiichirō Oda, die bereits seit 1997 zahlreiche Fans fasziniert. Im Laufe der Jahre wurden mehr als 500 Millionen Exemplare verkauft. Staffel eins der neuen Serie beginnt ganz am Anfang und konzentriert sich auf den sogenannten "East Blue"-Handlungsstrang aus dem Manga, der ein Dutzend Bücher umfasst und in 61 Episoden des gleichnamigen Animes erzählt wurde, welches mittlerweile auf weit über 1.000 Folgen kommt. Im Zentrum des Geschehens: Eine Gruppe Piraten unter der Führung von Ruffy, Zoro und Nami.
Es dreht sich alles um einen gigantischen Schatz, den titelgebenden "One Piece", den der gefährlichste Piratenkönig aller Zeiten, Gold Roger, vor den Augen der Welt versteckt hat. In seinen letzten Sekunden auf Erden beschwört er seine Kameraden und Kameradinnen: "Befreit euch selbst, stecht in See": Nach dem Tod des gefürchteten Fürsten brechen Piraten aus der ganzen Welt auf und begeben sich auf die Suche nach "Reichtum, Macht und Ruhm" - alles Errungenschaften, auf die Roger kurz vor seiner Hinrichtung stolz zurückblickt.
Die Freude auf die filmische Adaption ist groß unter waschechten Anime-Fans. Die ersten Trailer ernteten überwiegend positive Reaktionen. "One Piece"-Schöpfer Eiichiro Oda arbeitete stets eng mit den Showrunnern Matt Owens und Steven Maeda zusammen. Die Macher betonten gegenüber Netflix, so nah wie möglich am Original produzieren zu wollen. Es sei stets darauf geachtet worden, die Vorgeschichten, Motivationen und Träume der Hauptfiguren zu bewahren. Bei den humanoiden Bösewichten in der Welt von "One Piece" wurden Masken und Prothesen anstelle von Computeranimationen verwendet. Authentizität scheint das A und O gewesen zu sein ...
So viel kostet eine Folge "One Piece"
Ob der Plan aufgeht und sich die 18 Millionen Dollar pro Folge (so berichtete "Collider") amortisieren, oder ob sich die Serie neben missglückten Netflix-Realverfilmungen wie "Cowboy Bebop" und "Death Note" einreiht, bleibt abzuwarten.
Eines ist jedenfalls klar: Dem strengen Blick Odas entging nichts. Liest man seinen offenen Brief, hat man prompt das Gefühl, er sei die letzte Instanz jeder Entscheidung gewesen: "Selbst nach Abschluss der Dreharbeiten war die Produktion bereit, viele Szenen nachzudrehen, weil ich sie für nicht gut genug befand, um veröffentlicht zu werden", schreibt er. Auch den Darstellerinnen und Darstellern wurde da einiges abverlang. Oda erinnert sich: "Es gab so viele Dinge, die getan werden mussten, um dafür zu sorgen, dass einiges in Live-Action nicht zu unnatürlich wirkt".
Wer sich mit "One Piece" auskennt, wird umso mehr Spaß haben
Die Hauptrolle des aufstrebenden Strohhut-Piraten Monkey D. Ruffy, der mit seinen Gummi-Gliedmaßen mächtig austeilen kann und der König der Freibeuter werden will, übernimmt der mexikanische Schauspieler Iñaki Godoy. In weiteren Rollen des international besetzten Casts: Mackenyu, Emily Rudd, Jacob Romero Gibson und Taz Skylar.
Letzterer spielt den Schiffskoch Sanji und schuftete für die Rolle unfassbar hart. Im Gespräch mit dem "Zero.Nine"-Magazin erinnert er sich an Tage, an denen er bis zu acht Stunden trainiert hatte, um die ikonischen Messertechniken authentisch abzuliefern. "Ich bin noch nie so zum Psycho geworden wie hier. Das ist das Härteste, wofür ich jemals in meinem Leben gearbeitet habe." Regisseur Marc Jobst lobte den Darsteller dafür auf Twitter: "Hin und wieder kam er mit einem anderen tollen Gericht zur Probe, wenn auch mit blutigen Händen, die er beim Erlernen der Messertechniken zerschnitten hatte! Was für eine Freude."
Das Original zu diesem Beitrag "Irrer Rekord: "One Piece" kostet mehr als "The Last of Us" und "Game of Thrones"" stammt von "Teleschau".