Die Netflix-Serie "Tote Mädchen lügen nicht" ist ein gigantischer Erfolg, trotz oder vielleicht auch wegen der zahlreichen Kontroversen, die sie umgeben. In der Vergangenheit gab es schon mehrere Studien, die einen Zusammen der Serie mit erhöhten Selbstmordraten bei Jugendlichen herstellten, weshalb Netflix sogar eine zentrale Szene in der ersten Staffel nachträglich entfernt hat. Auch die am heutigen 23. August 2019 erscheinende dritte Staffel wird sicher für Diskussionen sorgen. Inhaltlich schlägt sie allerdings noch einmal eine andere Richtung ein und gegenüber dem Branchenblatt The Hollywood Reporter hat Schauspieler Justin Prentice verraten, warum man sich dafür entschieden hat.
Bryce Walker steht im Mittelpunkt
Fans der Serie wissen, dass es in der ersten Staffel um den Suizid von Hannah Baker (Katherine Langford) ging, der auch in der zweiten Runde eine zentrale Rolle spielte. Wo zunächst Kassetten-Aufnahmen die Handlung entscheidend vorantrieben, standen später Polaroids und Gerichtsverhandlungen im Mittelpunkt. In der dritten Staffel wird noch einmal alles anders: Wie die Trailer schon verrieten, wurde in der Zwischenzeit Bryce Walker (Justin Prentice) ermordet – doch wer ist der Täter?
"Wir haben Hannahs gesamte Geschichte auserzählt und das Quellmaterial war damit aufgebraucht", verriet Prentice. In der Tat basierte lediglich die erste Staffel auf dem gleichnamigen Buch von Jay Asher, bereits danach dachte man die Handlung weiter. "Dies ist jetzt ein frischer, neuer Dreh für die Serie." Trotzdem wird es sich nicht um eine gänzlich neue Sendung handeln: "Die Stimmung ist definitiv eine andere, aber es gibt immer noch dieselben Elemente, die schon zuvor den Titel ausgezeichnet haben", so Prentice. Noch immer gehe es darum, Probleme in der Gesellschaft anzusprechen – lediglich die Verpackung sei neu.
Tote Mädchen lügen nicht: Das Problem auflösen
Kenner der vorherigen Runden erinnern sich, dass Bryce Hannah und Jessica (Alisha Boe) vergewaltigt hat und auch insgesamt als der klare Bösewicht der Serie dargestellt wurde. Doch am Ende der zweiten Staffel kommt er mit einem blauen Auge davon – lediglich drei Monate auf Bewährung wurden ihm aufgebrummt. "Niemand war der Ansicht, dass das Problem damit gelöst war", erzählte Prentice weiter und deshalb wollten die Mitschüler der Figur die Dinge selbst regeln. Trotz seines frühen Ablebens in der neuen Staffel wird es viele Rückblenden geben, die neue Aspekte zu Bryce Walker ans Tageslicht bringen: "Es ist eine interessante Reise. Ich weiß nicht, ob der Tod überhaupt die gerechte Strafe ist, aber das müssen die Zuschauer für sich selbst entscheiden." Vielleicht, so Justin Prentice, werden deshalb viele Figuren am Ende doch nicht so glücklich über sein Ableben sein.
Zu "Tote Mädchen lügen nicht" hat Netflix übrigens schon eine vierte und finale Staffel in Auftrag gegeben. Zunächst einmal steht aber die dritte an – hier ist der Trailer erneut: