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"Tote Mädchen lügen nicht" Staffel 3: Alle Infos zur Fortsetzung der Netflix-Serie

Tote Mädchen lügen nicht Staffel 3
"Tote Mädchen lügen nicht" Staffel 3: Clay steht im Verdacht, einen Mord begangen zu haben Sender/PR/Montage

Eines der aufmerksamkeitsstärksten Netflix-Originals kehrt zurück: "Tote Mädchen lügen nicht" geht im August mit einer 3. Staffel weiter. Wir schauen, was du zum Start der neuen Folgen wissen solltest.

Keine Serie hat bei Netflix so viel negative und positive Kritik zugleich erfahren. "Tote Mädchen lügen nicht", im Englischen "13 Reasons Why", erzählt die Geschichte eines Selbstmords aus der Perspektive der Schülerin Hannah Baker, die nach ihrem Suizid 13 Tonbandaufzeichnungen für ihre Mitschüler hinterlässt und damit ein perfides soziales Umfeld an ihrer High-School offenlegt. Wie ein Geschwür breiten sich die Vorwürfe von Hannah aus und denunzieren zunehmend mehr Menschen, die an ihrem Tod Verantwortung tragen.

Ihr Mitschüler Clay Jensen treibt die Aufklärung voran und nachdem die erste Staffel da endet, wo auch die Buchvorlage endete, erzählte die zweite Staffel vergangenes Jahr eine andere Geschichte. Die Rückblenden in die Vergangenheit, in der Hannah Baker noch lebte, waren zwar weiterhin Bestandteil der Netflix-Serie, wurden aber immer weniger. Nun startet Ende August die bereits dritte Staffel "Tote Mädchen lügen nicht" und wir führen euch Schritt für Schritt durch den sensiblen Stoff.

 

Trailer zur 3. Staffel

Netflix

Die wohl schockierendste und zugleich wichtigste Erkenntnis liefert der neue Trailer zur 3. Staffel "Tote Mädchen lügen nicht" ganz am Ende. Eine Texttafel wird eingeblendet, die folgende Frage in den Raum stellt: Wer hat Bryce Walker getötet?

Die dritte Staffel wird entsprechend einen Genre-Wechsel vornehmen und mehr als die Vorgänger als Krimi angelegt sein. Wie der Tod des Vergewaltigers Bryce Walker (Justin Prentice) aufgeklärt wird, steht dabei im Mittelpunkt. Clay (Dylan Minnette) gerät dabei zunehmend in den Kreis der Verdächtigen. Die Hauptfigur seit Staffel 1 steht im Verdacht, Rache an Bryce für den Selbstmord von Hannah (Katherine Langford) genommen zu haben. Ihre Vergewaltigung nennt Hannah in den Tonbandaufzeichnungen als einen der Hauptgründe, warum sie sich das Leben genommen hat.

Wieder einmal wird die Geschichte in 13 Episoden erzählt. Die rund einstündigen Folgen setzen acht Monate nach den vergangenen Ereignissen ein. Damals hinderten Clay, Tony, Jessica, Alex, Justin und Zach den anfangs so brav wirkenden Tyler Down daran, einen Amoklauf beim Spring Fling-Ball in die Realität umzusetzen. In Staffel 3 wird auch dieses Eriegnis eine zentrale Rolle einnehmen: Die Jugendlichen müssen es schaffen, die geplante Tat zu vertuschen und Tyler dabei zu helfen, wieder gesund zu werden. Hier gibt es noch mehr Infos zum Trailer.

Wann startet Staffel 3 der Netflix-Serie?

Staffel 3 ist ab dem 23. August auf Netflix abrufbereit. Wie gewohnt stellt der Streaminganbieter alle 13 Episoden seines Originals auf einmal zur Verfügung.

Die Auftaktstaffel "Tote Mädchen lügen nicht" startete am 31. März 2017 auf Netflix, Staffel 2 folgte am 18. Mai 2018. So lange wie dieses Mal mussten Fans der Serie also noch nie auf eine Fortsetzung warten.

"13 Reasons Why"-Cast: alte und neue Gesichter

Foto: Sender, Jessica beim Gerichtsprozess in "13 Reasons Wy" Staffel 2

Die alten Bekannten kehren alle zurück bis auf eine Darstellerin: Katherine Langford als Suizidopfer Hannah Baker spielt in Zukunft keine Rolle mehr. Ihre Geschichte ist auserzählt und nachdem viele Zuschauer und Kritiker in Staffel 2 wenig Begeisterung dafür zeigten, dass Hannahs Geschichte weiter in die Handlung eingewoben wurde, haben sich die Macher nun für einen Schlussstrich entschieden.

In Staffel 3 wird Dylan Minnette als Clay Jensen im Mittelpunkt der Handlung stehen. Weiterhin mit an Bord des Netflix-Originals: Brandon Flynn als Justin Foley, Justin Prentice als Bryce Walker, Alisha Boe als Jessica Davis, Christian Navarro als Tony Padilla und Devin Druid als der Fast-Amokläufer Tyler Down. Zum erweiterten Ensemble gehören Miles Heizer (Alex Standall), Ross Butler (Zach Dempsey), Timothy Granaderos (Montgomery de la Cruz), Anne Winters (Chloe), Steven Weber (Rektor Bowen), Brenda Strong (Mrs. Walker) und Amy Hargreaves als Mrs. Jensen.

Ein Neuzugang stößt ebenfalls zum "Tote Mädchen lügen nicht"-Cast: Grace Saif spielt den neuen Charakter Ani. Die junge Theaterschauspielerin dürfte den wenigsten Zuschauern ein Begriff sein. IMDb führt gerademal vier Credits in ihrer Schauspielvita, davon zwei Kurzfilme und ein Videospiel, bei dem sie als Synchronsprecherin aktiv war. Ihr geringer Bekanntheitsgrad hat allerdings nichts zu heißen: Vor dem Start von "Tote Mädchen lügen nicht" auf Netflix kannte kaum jemand die größtenteils unbekannten Jungschauspieler.

Wie endete Staffel 2 von "Tote Mädchen lügen nicht"?

Foto: Sender, In Staffel 3 soll geklärt werden, wer den Vergewaltiger Bryce Walker getötet hat

Die zweite Staffel endete damit, dass Tyler Down von Montgomery de la Cruz und einigen seiner Kollegen brutal (sexuell) angegriffen wurde. Dies führte dazu, dass Tyler mit einem Sturmgewehr bewaffnet zum Spring Fling ging, um sich an den Schlägern zu rächen. Clay schafft es gerade noch, ihm diesen Plan auszureden und Tyler dazu bringen, ihm seine Waffe zu geben. Die Staffel endete damit, dass Clay die Waffe in der Hand hält, während im Hintergrund immer lauter werdende Polizeisirenen ertönen. "Was machen wir jetzt?", fragt Justin Foley hilflos und die Staffel endet. 

Anderer Schauplatz: Der Prozess gegen Bryce. Dieser endete damit, dass er eine dreimonatige Bewährungsstrafe erhält. Angesichts seiner Vergewaltigungen an Hannah und Jessica erschien diese Strafe wie blanker Hohn an die Opfer und ihre Familien. Doch offenbar kommt Bryce nicht so leicht davon, denn er wird ermordet, wie der Trailer zur 3. Staffel nahelegt. Die Aufklärung dieses Falls wird die nächsten Episoden vorantreiben.

Wie in der zweiten Staffel wird auch die dritte Staffel keine Buchvorlage mehr zur Verfügung haben. Die erste Staffel basierte auf dem gleichnamigen Roman von Jay Asher. Daher war es der ursprüngliche Plan der Produzenten, eine Anthologieserie mit einer neuen Besetzung und neuer Geschichte zu erzählen. "Wir glaubten wirklich, dass es ein 'True Detective' für Teenager sein könnte, bei dem Sie jedes Jahr mit einer neuen Gruppe und 13 neuen Gründen beginnen", sagte Showrunner Brian Yorkey gegenüber dem US-Medium Digital Spy.

Doch daraus wurde nichts. Die Darsteller blieben die gleichen und die Serie kreiste um dieselbe High School und ihre mörderischen Dramen.

Geht Kritik an der Serie weiter?

Im Juli 2019 bestätigte Netflix nach Rücksprache mit Experten, dass es die umstrittene Suizidszene der ersten Staffel herausgeschnitten hat. Hannah Baker (Katherine Langford) war damals blutüberströmt in einer Badewanne zu sehen, dies ist nun nicht mehr der Fall. In einer Erklärung sagte Netflix: "Wir haben von vielen jungen Menschen gehört, dass sie ermutigt wurden, Gespräche über schwierige Themen wie Depressionen und Selbstmord zu führen und Hilfe zu bekommen - oft zum ersten Mal." Dennoch habe man auf Anraten von verschiedenen Experten und in Absprache mit Serienschöpfer Brian Yorkey beschlossen, die entsprechende Szene zu schneiden.

Yorkey gab in einem Statement zu verstehen, dass man die Intention verfolgte, die "hässliche, schmerzhafte Realität von Selbstmord ausführlich zu zeigen, um die Wahrheit über einen solch grausamen Akt ans Licht zu bringen und sicherzustellen, dass das nicht nachgemacht werde." Doch mit der Zeit seien immer mehr Sorgen aufgekommen und von Experten wie Dr. Christine Moutier von der American Foundation for Suicide Prevention an die Macher herangetragen worden, weshalb man der Entscheidung von Netflix zustimmte.

Hintergrund waren die nicht enden wollenden Debatten um die Darstellung des Suizids in "Tote Mädchen lügen nicht". So konnte eine Studie nachweisen, dass nach der Veröffentlichung der Netflix-Serie eine erhöhte Suizidrate bei Jugendlichen auftrat. Korrelationen dieser Art sind zwar immer mit Vorsicht zu genießen, allerdings entschied Netflix sich dazu, einen Disclaimer einzubauen. Dieser warnte explizit vor dem Thema Suizid und der Streamingdienst erklärte: "Dies ist ein äußerst wichtiges Thema, und wir haben hart dafür gearbeitet, dass wir mit diesem sensiblen Thema verantwortungsvoll umgehen."

Auch die zweite Staffel war nicht frei von Kontroversen, ganz im Gegenteil. So sorgte die Darstellung eines geplanten Amoklaufs an der Schule für viel Aufsehen und das nicht immer im positiven Sinne. In unserem Serien-Podcast beschäftigten wir uns damals ausführlich mit dem Thema und übten auch Kritik an der Serie:

Gibt es eine 4. Staffel?

Gut möglich, dass sich Showrunner Brian Yorkey die Kritik zu Herzen genommen hat und in der 3. Staffel seiner Netflix-Serie auf diskussionswürdige Szenen verzichtet. Da wir bislang keine Screener zur Fortsetzung erhalten haben, können wir dies jedoch nicht zweifelsfrei beurteilen.

Feststeht: Die nächste Season wird komplett auf Suizid verzichten, dies teilte Netflix in einer Ankündigung mit. Zugleich gab der Streamingdienst bekannt, dass die 3. Staffel nicht die letzte sein wird. "Tote Mädchen lügen nicht" wird mit Staffel 4 enden. Wann diese Staffel zu sehen sein wird, ist noch nicht kommuniziert worden.