Es ist ein süßer Gedanke, sich die mittlerweile verstorbene Queen Elizabeth II. daheim im Buckingham Palace vor dem Fernseher beim Seriengucken vorzustellen. Doch genau so kam es vor – auch eine Regentin macht es sich abends eben auf der Couch gemütlich. Nur: Was hat sich die Queen denn am liebsten daheim angesehen? Von einer Serie ist es überliefert, dass sie sich als glühenden Fan betrachtete: "Inspector Barnaby", der langlebige Krimi-Hit, der schon 1997 in Großbritannien startete und bis heute läuft.

Die Serie basiert auf den Romanen von Caroline Graham und folgt dem Detective Chief Inspector Tom Barnaby, der in der – fiktiven – idyllischen englischen Grafschaft Midsomer Morde aufklärt. Dabei ist Barnaby ein erfahrener und ruhiger Ermittler, der durch seine scharfe Beobachtungsgabe und seinen trockenen Humor bekannt ist. Die Serie erfreut sich großer Beliebtheit. Allerdings gibt es in Fankreisen auch einen weit verbreiteten, nicht ganz ernstgemeinten Kritikpunkt an "Inspector Barnaby" – und als großer Fan hat es sich die Queen nicht nehmen lassen, diese Kritik dem Serienmacher höchstpersönlich vorzutragen.

"Inspector Barnaby" und das Problem mit Provinzkrimis

Dieser Kritikpunkt ist so alt, dass er schon gegenüber der britischen Krimiserie "Inspektor Morse, Mordkommission Oxford" häufig geäußert wurde: Dafür, dass diese Serien Provinzkrimis sind, die in vergleichsweise kleinen Orten spielen, ist die Mordrate dort offenbar absurd hoch. Die fiktive Grafschaft Midsomer aus "Inspector Barnaby" ist so gering besiedelt, dass man nach 23 Staffeln voller Mordfälle durchaus mal fragen könnte, ob es in dem Ort überhaupt noch eine lebendige Menschenseele gibt.

Genau das hat die Queen gefragt. Bei der Eröffnung eines Studios begegnete sie Brian True-May, einem der Produzenten hinter "Inspector Barnaby" und hatte eine Frage an ihn: "Warum zieht überhaupt noch jemand nach Midsomer? Da wird man doch bloß ermordet."

Die Reaktion des Produzenten? Der lachte über die Nachfrage nur. Schade eigentlich: Eine Antwort auf dieses Dilemma wäre tatsächlich interessant gewesen …