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"Game of Thrones" Staffel 8, Folge 5: Ein Hoffnungsschimmel am Horizont

Game of Thrones Staffel 8 Folge 5
Ser Daavos, Jon und Tyrion. Ob einer dieser drei Figuren im Kampf gegen Cersei sein Leben lassen muss? Jon wird überleben, da legen wir uns fest. Tyrion kommt als potenzieller Mörder seiner Schwester infrage und der Zwiebelritter? Womöglich ist seine Zeit gekommen, nachdem auch Melisandre für immer fort ist.. Sender

Die fünfte Episode der letzten Staffel "Game of Thrones" zeigt den Krieg zwischen Cersei Lannister und Daenerys Targaryen und endet in einem Desaster. Ein Hoffnungsschimmel am Horizont bekräftigt eine Theorie: Auch grüne Augen werden in Staffel 8 für immer geschlossen.

Die fünfte Episode der achten Staffel "Game of Thrones" ist seit der Nacht vom 12. auf den 13. Mai in Deutschland verfügbar. Bei Sky Go und Sky Ticket auf Abruf (auch auf Deutsch) oder um 3 Uhr nachts bei Sky Atlantic. Montags zeigt der Pay-TV-Sender eine Wiederholung um 20.15 Uhr bei Sky Atlantic HD in synchronisierter Fassung. Hier findet ihr einen detaillierten Programmplan zu den aktuellen Folgen.

Ab jetzt nehmen wir wie Cersei und Daenerys keine Rücksicht mehr und verraten alles, was in der Schlacht um Königsmund passiert. Also: Vorsicht Spoiler!

Verrat an Dany hat Konsequenzen

"Er ist der wahre Erbe des Eisernen Throns" schreibt Lord Varys in einem dunklen Hinterzimmer von Drachenstein auf eine Papyrusrolle. Es ist ein Zeichen des Verrats, welches sich angekündigt hatte: Varys hintergeht seine Königin Daenerys und muss dafür sterben. Die Prophezeihung von Melisandre hat sich also erfüllt: So wie die Rote Hexe muss auch der Meister der Flüsterer in Westeros das Zeitliche segnen.

Doch dabei wird es längst nicht bleiben. Die Episode "The Bells" (dt. "Die Glocken") von Regisseur Miguel Sapochnik ist ein blutreiches Gemetzel. Nach dem ruhigen Einstieg in Drachenstein, der Ankunft von Jon bei Daenerys, dem Tod von Varys und der Freilassung von Jaime (wurde festgenommen, Tyrion befreit ihn) ziehen die Armeen der Drachenmutter vor die Tore von Königsmund. Während die Goldene Kompanie auf offenem Feld Stellung bezieht, Euron seine Geschütze ausrichtet und Cersei vom Roten Bergfried lächelt, herrscht noch Ruhe vor dem Sturm.

Als Daenerys auf Drogon zum Sturzflug ansetzt, nimmt das Desaster seinen Lauf. Die Eiserne Flotte wird in Sekundenbruchteilen zerstört, die Geschütze auf den Festungsmauern fallen dem Drachenfeuer als nächstes Angriffsziel reihenweise zum Opfer. Es ist erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit plötzlich die Drachen-Abwehr der Lannister-Truppen zerlegt werden kann. Nicht ein Pfeil trifft Drogon, die Gegenwehr von Cerseis Einheiten ist nach wenigen Minuten der Auseinandersetzung gebrochen. Die Soldaten ergeben sich. Doch Dany ist nun tatsächlich zur Irren Königin mutiert, mit Kapitulation gibt sie sich nicht zufrieden.
Die Entwicklung war absehbar, dennoch schmerzt das Ausmaß. Als die Truppen in Königsmund die weiße Fahne hissen - metaphorisch gesprochen, denn sie läuten die titelgebenden Glocken - bekommt Dany nicht genug. Die Wut in ihren Augen, der lodernde Zorn in ihr, lässt sie komplett Königsmund in Schutt und Asche legen. Mehr als die Hälfte der Episode müssen wir der einstigen "Sprengerin der Ketten" dabei zuschauen, wie sie den Auftrag ihrer langjährigen, von Cersei in der letzten Folge hingerichteten Beraterin Missandei in die Tat umsetzt: Dracarys! Setze alles in Flammen...

Ein furchtbares Seherlebnis, das schier kein Ende zu nehmen scheint. Immer wieder erfasst den Zuschauer die Hoffnung, dass nun doch endlich Schluss sein muss mit der Verwüstung. Doch nein: Wieder und wieder lässt die Irre ihren Drachen Flammen über die Stadt jagen. Auf unschuldige Frauen und Kinder, auf die Häuser der Bewohner, auf den Roten Bergfried und auf alle Festungsbestandteile von Königsmund. Am Ende ist die Hauptstadt von Westeros dem Erdboden gleichgemacht. Auch hier erfüllt sich die Prophezeihung, die wir in der zweiten Staffel während der Szene im "Haus der Unsterblichen" gesehen haben: In der Vision von Dany betritt sie den zerstörten Thronsaal von Königsmund. Das Dach ist aufgerissen, es schneit auf den Eisernen Thron. Nun ist es kein Schnee, sondern Ascheregen, der auf ganz Königsmund herniederfällt. Ein symbolischer Akt: Die Ascheflocken zeigen, dass es auch der Winter hätte sein können, der in Königsmund Einzug erhält. Ob der Nachtkönig oder Daenerys, das Lied von Eis und Feuer sorgt am Ende für Zerstörung. Ob der Eiserne Thron je wieder zu seiner Bedeutung gelangen wird? Angesichts der desaströsen Ereignisse kaum denkbar:

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Cleganebowl und Hoffnungsschimmel

Dass derart viele Unschuldige sterben mussten, ist ein Schock für viele Fans der Serie. Schließlich hat Dany fast 7 Staffeln lang Unschuldige geschützt, Sklaven befreit, und sich vorgenommen, "das Rad zu durchbrechen" - also Westeros von der Tyrannei zu befreien. Nun ist sie die größte Tyrannin, die die Fantasywelt von George R. R. Martin je gesehen hat. Sogar ihr Vater Aerys Targaryen konnte damals noch an seinem Vorhaben, ganz Königsmund in Schutt und Asche zu legen, gehindert werden. Seine Sturmtochter erledigt dieses Vorhaben nun mit brachialer Brutalität.

Neben diesem Handlungsstrang haben die anderen Figuren kaum Luft zum Atmen - im wahrsten Sinne des Wortes. Doch ein von Fans lang ersehntes Duell findet tatsächlich statt: der sogenannte "Cleganebowl", also der Kampf der beiden Hünen-Brüder Sandor und Gregor Clegane. Als es soweit ist, flieht Cersei Lannister schlagartig, ihr Berater Quyburn muss zuvor sein Leben lassen - er wird im Handumdrehen an die Wand geklatscht, weil er es wagte, dem Berg Befehle zu erteilen. Der Kampf zwischen den Brüdern erinnert an das Duell zwischen dem Berg und Oberyn Martell (Pedro Pascal), weil auch hier am Ende der scheinbare Todesstoß durch den Angriff auf die Augen stattfindet. Doch der Bluthund kann sich ein letztes Mal aufbäumen, stößt seinem großen Bruder mehrmals ein Messer in Arm, Schulter und schließlich ins Auge. Sterben will der durch chemische Quacksalberei am Leben erhaltende Untote dadurch nicht. Sandor ergreift seine letzte Chance: Er stürzt sich mit seinem Erzfeind in die Flammen und Trümmer von Königsmund.

Mit diesem letzten Akt der Verzweiflung setzen die Drehbuchautoren David Benioff und D.B. Weiss den Ton für die kommende, letzt Episode "Gamer of Thrones": Die Serie wird nicht mit einem Happy-End abschließen. Egal wieviel Leid die Zuschauer bereits erfahren haben, auch das Staffelfinale wird nicht vor einer großen Überraschung zurückschrecken. In jedem Fall dürfte Daenerys-die-Irre-Targaryen in die ewigen Jagdgründe geschickt werden. Doch dazu an anderer Stelle mehr.

Der Hoffnungsschimmer am Ende der Episode gehört Arya: Sie reitet auf einem Schimmel durch die Trümmer in Richtung der offenen Tore von Königsmund. Wie wir in Folge 3 "Die lange Nacht" alle noch einmal erinnert wurden, ist es die Stark-Tochter, die braune (Frey), blaue (Nachtkönig) und grüne Augen "für immer schließen" wird. Da nun Gewissheit besteht, dass Cersei nicht von Arya ermordet wurde, bleibt eigentlich nur noch die grünäugige Daenerys. Ob sich die Macher an diese Andeutungen halten? Wir werden es nächste Woche erfahren, in der Nacht vom 19. auf den 20. Mai läuft die finale Episode von "Game of Thrones". Es ist die erste Folge der laufenden Staffel, die von den Masterminds höchstselbst inszeniert wurde. Mal sehen, was Benioff und Weiss sich für die letzten 80 Minuten noch aufgespart haben.

Schönster Tod in "Die Glocken"

Einen bittersüßen, tragischen aber zugleich passenden Abschied feiern die beiden Lannister-Geschwister Cersei und Jaime. Wie hätte "Game of Thrones" das perfekte Inzest-Paar besser sterben lassen können, als gemeinsam?

"Nichts anderes spielt eine Rolle: Nur du und ich!", flüstert Jaime seiner Geliebten/Schwester entgegen kurz bevor die komplette Festung auf sie herabstürzt. Das Geröll begräbt das schrecklich-schöne Pärchen und auch wenn Arya am Ende der Folge aus einem Berg von Trümmern aufersteht, ist nicht davon auszugehen, dass Cersei und Jaime überlebt haben. Es war ihr letzter gemeinsamer Akt, während Euron Graufreud nur wenige Meter von ihnen entfernt - er lag draußen an der Bucht - an seinen Verletzungen verblutet.

Wenn einer dieser Drei überlebt haben sollte, dann höchstens der fiese Mann der Eiseninseln. Wir ziehen dennoch vorzeitig Bilanz. Diese Figuren sind nach dem Desaster tot:

Lord Varys (Conleth Hill),
Euron Greyjoy (Pilou Asbæk),
Der Bluthund aka Sandor Clegane (Rory McCann),
Der Berg aka Gregor Clegane (Hafþór Júlíus Björnsson),
Qyburn (Anton Lesser),
Jaime Lannister (Nikolaj Coster-Waldau)
Cersei Lannister (Lena Headey)

Wer hat gefehlt in Folge 5?

Eine ganze Menge Charaktere haben in der fünften Folge der achten Staffel "Game of Thrones" keine Rolle gespielt. Zuallererst sind die Akteure aus dem Norden zu nennen: Weder Sansa, Gendry, Tormund noch Samwell und Goldy traten in "Die Glocken" auf. Das war allerdings auch zu erwarten, wenngleich wir zuletzt noch über die Rückkehr von Geist spekuliert hatten, nachdem Jon sich derart lieblos von seinem Schattenwolf verabschiedet hatte.

Dass Bronn überhaupt nicht zu sehen ist, war weniger zu erwarten. Auch wenn dies in dieser Katastrophen-Folge keinen Sinn ergeben hätte. Jerome Flynn kann nun, nachdem Lena Headeys Figur Cersei Lannister ausgeschieden ist, ruhigen Gewissens in die Hauptstadt einreiten. Denn: Die beiden Schauspieler treten nie zusammen vor der Kamera auf, wegen eines angeblichen Trennungsstreits. Nun hat Bronn freie Bahn und dürfte sich, wenn es bei der Absprache bleibt, über Rosengarten und die Weite freuen.

Am meisten überrascht hat uns die Tatsache, dass die Macher nicht auf Yara Graufreud zurückgegriffen haben. Wir gingen fest davon aus, dass die Schwester von Theon mit einer Flotte in den Kampf gegen ihren Onkel Euron segeln wird. Doch von den Eiseninseln kam keine Unterstützung. Stattdessen haben Benioff und Weiss sich dazu entschieden, alle Schiffe vor Königsmund mit Drachenfeuer zu Grunde sinken zu lassen.