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"House of the Dragon"-Kritik: Folge 8 bringt eine gewaltige Wendung

Meinung | "House of the Dragon" nähert sich dem großen Finale der ersten Staffel – eine entscheidende Wendung wird die Serie von diesem Punkt an beeinflussen.

Es ist eigentlich gar nicht nötig, "House of the Dragon" Woche für Woche für dieselben Qualitäten zu würdigen – aber es ist absolut fair. Die Serie sieht mit jeder Episode, so könnte man meinen, gar noch fantastischer aus. Das Gefühl, hier eine epische Geschichte zu sehen, steigt immer mehr ins Unermessliche. Es helfen dabei natürlich die gewaltige Musik von Ramin Djawadi, aber auch die Buchvorlage des Autoren George R.R. Martin, die mehrere Jahrhunderte umfasst.

Die achte Folge setzt erneut erst nach einem gewaltigen Zeitsprung ein, denn die Kinder des in Folge 7 noch frisch vermählten Paares Rhaenyra und Daemon stehen im Mittelpunkt einer wendungsreichen Episode, deren Ende gewaltige Auswirkungen auf die übrigen 2 Folgen und die bereits angekündigte zweite Staffel haben wird.

"House of the Dragon" beginnt endlich das "Game of Thrones"

Die Folge ist an Höhepunkten und Überraschungen generell nicht arm. Als Vaemond etwa Rhaenyra beleidigt und ihre Kinder mit Daemon als Bastardbrut bezeichnet, lässt letzter ihn wegen Verrats hinrichten. Dem kurz darauf erzwungenen Familienfrieden gibt sogar Alicent bei, die auf Rhaenyra als zukünftige Königin anstößt. Doch es brodelt, denn wer in Zukunft welche Ansprüche auf den Eisernen Thron haben wird, das verhandelt diese Folge in exzellenten Dialogen. Und würzt die Debatte mit einem fatalen Moment:

Denn in der letzten Szene der Episode stirbt Viserys, der König von Westeros. Und durch ein Missverständnis glaubt Alicent nun, dass sich Viserys umentschieden hat mit seinen letzten Atemzügen bezüglich seines Wunsches, Rhaenerys und ihre Kinder zu seinen Erben zu machen. Es ist eine wahrlich tragische Szene, als der König allein im Bett stirbt, einsam und missverstanden – so missverstanden, dass es (wie wir aus "Game of Thrones" wissen) eines Tages zum Untergang des Hauses Targaryen führen wird.

"Game of Thrones" war eine Serie mit epischen Schlachten, genialen Actionszenen, großen Bildern und faszinierender Mythologie, doch die wahre Stärke waren stets die Intrigen und Ränkespiele um den Eisernen Thron, dieses einmalige Symbol für Gier und Macht. "House of the Dragon" hat ein neues Spiel der Throne eröffnet, mit dem Tod des Königs kann der Kampf jetzt wirklich losgehen.

So war es schon in "Game of Thrones": Die eigentliche Initialzündung der Handlung erfolgte erst in der siebten Folge der ersten Staffel, als der damals auf dem Thron sitzende Robert Baratheon bei einem Jagdunfall ums Leben kam und der Eiserne Thron so frei für neue Anwärter wurde. Mehr als offensichtlich orientieren die "House of the Dragon"-Autoren sich an dieser Struktur und schaffen so eine Folge, die neugierig macht darauf, welche großen Ereignisse diese vorzügliche erste Staffel abschließen werden.