.

"Game of Thrones": Die Gründe hinter dem gefühlskalten Abschied von Jon

Game of Thrones konnte sich Jon immer auf Geist
In "Game of Thrones" konnte sich Jon immer auf Geist verlassen, jetzt verlässt er ihn einfach Sender/Montage

Der Abschied von geliebten Serienfiguren fällt immer schwer. In der achten Staffel "Game of Thrones" waren solche Szenen von Beginn an erwartbar. Doch nicht der Tod eines Charakters empört die Massen. Es ist der Umgang mit dem Schattenwolf Geist.

Wenn er nur ein Geist wäre, könnte man einen Abschied wie diesen in der aktuellen "Game of Thrones"-Folge vielleicht noch nachvollziehen. Aber als Jon (Kit Harington) sich in Winterfell von seinem Schattenwolf Geist verabschiedet, wunderten sich nicht wenige Zuschauer über die herzlose Art und Weise.






Der Tenor ist immer gleich: Warum hat Jon seinen Schattenwolf nicht wenigstens mal gestreichelt? Ist es wirklich angebracht, dass "Game of Thrones" einen Charakter wie Jon derart lieblos mit Geist umgehen lässt? Für viele Fans nicht nur ein unglaubwürdiger Moment. Sie ließen ihren Emotionen mit Ausdrücken wie "undankbares Arschloch" freien Lauf.

Geist ist einfach zu teuer

Dabei hat der Umgang mit dem per CGI hergestellten Wesen einen einfachen Grund: Jeglicher direkter Kontakt zwischen Schauspielern und Tieren, die mittels visueller Effekte hergestellt werden, ist verdammt aufwändig und schwer herzustellen. Ergo: Es war zu teuer, Jon seinen Schattenwolf streicheln zu lassen. Ob das für Fans der Serie zur Beruhigung beiträgt, darf allerdings bezweifelt werden. Schließlich arbeitet "Game of Thrones" mit Rekordbudgets von durchschnittlich 15 Millionen US-Dollar pro Episode. Da stellt sich schon die Frage, ob ein bisschen mehr inszenatorischer sowie tricktechnischer Aufwand möglich gewesen wäre. Den Drachen wird in GoT jedenfalls deutlich mehr Raum zur Entfaltung gegeben.

"Da es sich bei den Schattenwölfen um CGI-Kreationen handelt, empfanden wir es als das Beste, es so einfach wie möglich zu halten, und ich denke, es hat sich auf diese Weise viel kraftvoller abgespielt", sagte Regisseur David Nutter zur britischen HuffPost in einem Gespräch, das nach der Ausstrahlung der vierten Episode veröffentlicht wurde.

Offenbar sahen das die Zuschauer anders, denn wenn es tatsächlich "kraftvoller" (engl. "powerfully") gewesen wäre, hätte es nicht diese Masse an Unmutsbekundungen in den sozialen Netzwerken gegeben. In früheren Staffeln hatten die Macher noch den Vorteil, echte Hunde/Wolfshunde am Set für die Dreharbeiten einsetzen zu können. Die Interaktionen der Schauspieler mit den Tieren waren echt und kamen dementsprechen authentisch beim Publikum an. Durch das enorme Wachstum der in "Game of Thrones" als mystische Wesen dargestellten Vierbeiner ist es nötig, in der Post-Produktion digital nachzuhelfen. Ein Dilemma, welches den Machern längst bewusst war. In den vergangenen Staffeln hatte man deshalb aus finanziellen Erwägungen ganz darauf verzichtet, Schattenwölfe zu zeigen. Lediglich Nymeria und ihr Rudel waren in Staffel 7 kurz zu sehen.

GoT: Feiert ein Schattenwolf ein Comeback?

Ganz aufgeben sollten Fans von "Game of Thrones" die Rückkehr ihres geliebten Schattenwolfes allerdings nicht. Zwar scheint die Verabschiedung eindeutig - Jon erteilt Tormund den Auftrag, Geist mit in den Norden zu nehmen - aber es könnte auch sein, dass diese Szene genau deshalb so angelegt ist, weil die Macher später Tormund und Geist als Überraschungsmoment in der kommenden Schlacht einsetzen wollen. Vermutlich wird es eine harte Auseinandersetzung im Süden von Westeros und falls Jon und Co. Unterstützung brauchen, könnten Tormund, seine Wildlinge und Geist als die letzte Rettung in die Schlacht gegen Cersei ziehen.

Dies bleibt eine vage Theorie angesichts der Tatsache, dass die Macher mit der Abwesenheit der teueren Geschöpfe Geld sparen wollen, um andere aufwändige visuelle Highlights besser realisieren zu können.

Ein anderes Highlight könnte die angesprochene Nymeria sein. Sie ist die Schattenwölfin von Arya Stark und wie wir in der letzten Episode "Die letzten Starks" gesehen haben, ist sie gemeinsam mit dem Bluthund auf dem Weg gen Königsmund. Erfahrene Zuschauer kennen die Strecke: Der Königsweg führt auch über die Zwillinge, der Kreuzweg in den Flusslanden war in Staffel 7 Ort der Begegnung zwischen Arya und Nymeria. Kommt es hier in der nächsten Folge zum Wiedersehen mit dem Schattenwolf-Rudel? Werden Arya und Sandor Clegane in ihrem Kampf gegen die Lannisters von bissigen Vierbeinern unterstützt? Für Fans wäre es sicherlich ein netter Trost.

Erfahren werden wir es erst in der Nacht von Sonntag auf Montag, dann läuft die fünfte und somit vorletzte Episode der achten Staffel "Game of Thrones" auf Sky.