"Der Bergdoktor" kümmert sich in der Episode, die am 27. Februar um 20:15 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird, gleich um zwei "Verlorene Seelen". Dargestellt werden die von den Gaststars Uwe Kockisch und Janina Fautz.
Kockisch spielt einen einsamen älteren Herrn mit Herzproblemen, Fautz seine 19-jährige Nachbarin, die ebenfalls krank und einsam ist. Dr. Martin Gruber (Hans Sigl) hofft, dass sich die beiden gegenseitig beistehen können.
TVSpielfilm.de hat mit Janina Fautz über die Herausforderungen der Rolle, ihre beachtliche Karriere und weitere berufiche Pläne gesprochen.
"Ein wirklich schöner Dreh mit tollen Kollegen"
Janina Fautz: Oh, da wissen Sie ja mehr als ich. So genau hätte ich das jetzt gar nicht parat gehabt.
War es trotzdem etwas Besonderes, jetzt für das Erfolgsformat "Bergdoktor" zu spielen?
Ich würde den Dreh im Vergleich mit anderen Projekten, die ich schon gedreht habe, nicht als besonders hervorheben, aber ich habe mich natürlich gefreut, dass ich da dabei sein konnte. Es war ein wirklich schöner Dreh mit tollen Kollegen. Besonders die Zusammenarbeit mit Uwe Kockisch und Hans Sigl hat mir großen Spaß gemacht.
War es denn das erste Mal, dass Sie mit Kockisch und Sigl zusammengedreht haben?
Ja.
Und wie war es, in so ein gewachsenes Team hineinzukommen?
Das Team hat mich sehr freundlich aufgenommen, da gab es keine Schwierigkeiten. Außerdem kannte ich tatsächlich ein Teammitglied schon vorher, nämlich meine Maskenbildnerin. Mit der hatte ich bereits fast sechs Monate für den ZDF-Dreiteiler "Preis der Freiheit" in Prag gedreht. Es war natürlich schön, ein bekanntes Gesicht zu sehen, aber das gesamte Team war sehr freundlich und hat uns alle lieb aufgenommen.
Also würden Sie wieder beim "Bergdoktor" drehen?
Ja, klar. (lacht)
Wurden Sie direkt gefragt oder sind Sie zum Casting gegangen?
Ich bin normal zum Casting gegangen.
Haben Sie die Folge "Verlorene Seelen" schon gesehen?
Nein.
Also sind Sie genauso gespannt wie die Zuschauer.
Ja, ich bin auch gespannt und werde es mir natürlich anschauen.
Richtig live im Fernsehen?
Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht so genau. Ich werde dann in Berlin sein und habe ziemlich viele Termine, denn ab Anfang März spiele ich eine Hauptrolle in einem Spielfilm und jetzt kommen viele Proben, Lesungen, Maske, Kostüm, die ganze Vorbereitung. Aber es gibt ja die Mediathek!
"Keine Rolle sollte Routine sein"
Sie spielen Maja Körner, eine junge Frau, die viele Probleme hat, auch psychisch. Ist Einsamkeit auch ein Thema, das Sie persönlich kennen?
Ich glaube, dass jeder Einsamkeit kennt. Vielleicht nicht in dem Ausmaß, in dem Maja, die Figur im Film, damit zu kämpfen hat. Aber ich denke, dass niemand von sich behaupten kann, dass ihm solche Gefühle völlig fremd sind.
War es dadurch besonders herausfordernd, die Maja zu spielen, oder Routine?
Einfach war die Rolle nicht. Aber keine Rolle sollte Routine sein, und ich habe das Glück gehabt, dass ich in den letzten Monaten viele herausfordernde Rollen spielen durfte, an denen man auch viel arbeiten musste. Maja passte da gut dazu.
Sie haben ja schon in fast jedem Genre gespielt, von den "Wilden Kerlen" über Michael Hanekes Drama "Das weiße Band" bis hin zum "Traumschiff". Gibt es ein Genre, das Sie bevorzugen?
Das würde ich generell nicht sagen. Ich finde es ganz wunderbar, dass ich die Möglichkeit habe, in so vielen verschiedenen Filmen dabei zu sein. Für mich ist immer wichtig, dass es ein tolles Buch ist und dass mich die Rolle interessiert. Das Genre ist da nicht so entscheidend, denn ich finde gerade eine Mischung toll. Ich habe zum Beispiel vor zwei Jahren den Kinderkinofilm "Meine teuflisch gute Freundin" gedreht, das hat mir großen Spaß gemacht. Aber ich drehe ebenso gern historische Projekte, weil es spannend ist, sich in eine andere Zeit zu versetzen, mit den Kostümen und der Maske. Es gibt eigentlich kein Genre, was ich nicht gern mache. Es kommt grundlegend darauf an, dass es ein tolles Drehbuch ist und mich die Geschichte reizt.
"Ich habe bisher noch nie eine reale Person gespielt"
Mit dem ARD-Dreiteiler "Das Geheimnis des Totenwaldes" haben Sie ja einen Film aus der jüngeren Historie abgedreht. Wie war es, in so einer beklemmenden wahren Geschichte zu spielen?
Das war auf jeden Fall ein ganz besonderes Projekt für mich. Ich habe bisher noch nie eine reale Person gespielt. Man hat eine ganz andere Verantwortung, wenn man die wahre Lebensgeschichte eines Menschen erzählt, als wenn man eine rein fiktive Geschichte erzählt. Noch dazu ist es eine extreme Rolle gewesen. Diese junge Frau verliert ihre Mutter und weiß über Jahre hinweg nicht, was mit ihr passiert ist. Das ist etwas, was ich mir – zum Glück – nicht wirklich vorstellen kann. Es war eine große Herausforderung, wie ich mich dem nähere, wie man das nachempfinden kann. Für mich war es außerdem ein ganz besonderer Dreh, weil ich mit so großartigen Kollegen wie Matthias Brandt, Nicholas Ofczarek, der meinen Vater gespielt hat, Silke Bodenbender, Karoline Schuch, August Wittgenstein und vielen weiteren spielen konnte. Für mich war es etwas Besonderes, Teil von so einem hochkarätigen Cast zu sein.
Haben Sie ihr reales Vorbild mal getroffen?
Nein, getroffen haben wir uns nicht, aber wir haben uns Briefe geschrieben.
"Das Geheimnis des Totenwaldes" läuft im Herbst 2020 in der ARD. Wo sehen wir Sie denn vorher? Auf Instagram haben Sie ein Drehbuch gepostet.
Ja, genau, das ist der Dreh, den ich jetzt beginne.
Können Sie schon verraten, was das ist?
Leider nicht, auch wenn ich das wahnsinnig gerne schon verraten würde. Es handelt sich hierbei nämlich um ein ganz, ganz besonderes Projekt. Vor der offiziellen Drehstartmeldung ist es aber leider noch geheim. Der Film, in dem ich die Hauptrolle spiele, soll nächstes Jahr rauskommen.
Und in diesem Jahr?
Vor "Totenwald" kommt noch eine "Wilsberg"-Folge. [Anmerkung der Redaktion: Fautz spielt hier die Patentochter der Kommissar Spinger].
Spielen Sie lieber Episodenrollen wie am Donnerstag beim "Bergdoktor" oder lieber fortlaufende Rollen wie bei "Wilsberg?
"Wilsberg" ist bislang meine einzige fortlaufende Rolle und dazu kann ich es auf jeden Fall sagen, dass ich mich wirklich immer wieder freue, zurückzukommen. Man kennt alle! Und es ist einfach ein besonders nettes Team mit ganz tollen Schauspielkollegen. Ich mag diese Rolle wirklich sehr gerne und freue mich immer, wenn ich mal wieder dabei sein kann.
Vielen Dank für das Gespräch.