Es ist soweit: Die dritte und finale Staffel der deutschen Netflix-Serie "Dark" ist gestartet. TVSpielfilm.de hat sich zum virtuellen Interview mit Schauspieler Andreas Pietschmann getroffen und mit ihm über seine intensive Rolle in einer der erfolgreichsten deutschen Streaming-Serien gesprochen.

Der Trailer machte bereits deutlich, dass in Winden so langsam nicht nur die Zeiten verrückt spielen, sondern auch die Dimensionen. Jonas (Louis Hofmann) und seine Mitstreiter versuchen die Welten zu durchbrechen und die ewige Schleife in der Zeit zu beenden. Er muss feststellen, dass außer Adam noch weitere Personen ihre ganz eigenen Interessen mit den Portalen verfolgen.

Jonas macht sich mit der Hilfe von Martha aus einer anderen Dimension auf den Weg, den Ursprung von allem zu finden. Sie stellen schnell fest, dass alles miteinander verknüpft ist und dass der Ausweg aus dem Dilemma, nicht ohne Opfer zu erreichen ist.

Dark: Anreass Pietschmann spielt den vertrauten Fremden

Andreas Pietschmann spielt den Fremden, einen getriebenen, niemals rastenden Charakter, der sich auf einer Reise durch die Zeit befindet. Er wirkt teilweise verwahrlost und doch irgendwie vertraut. Kein Wunder, denn der Fremde ist Jonas Kahnwald, 30 Jahre, nachdem in Winden alles begann. Die tiefgehende und unergründliche Rolle scheint Pietschmann wie auf den Leib geschnitten. Immer wieder begegnet sich der Fremde als Jonas selbst und die beiden haben eine ambivalente Beziehung zueinander. Der getriebene Zeitreisende scheint nie zur Ruhe zu kommen und seinen Frieden zu finden, oder etwa doch?

Pietschmann ist sich da nicht ganz sicher: "Ja das glaube ich - aber vielleicht auch nicht. Das ist schwer zu entscheiden, weil man sich dann auch fragen muss: Der Fremde, in welcher Situation oder in welcher Timeline würde seinen Frieden finden? Er ist ja auf einer sehr langen Reise. Es gibt sicherlich Zeitpunkte, wo er damit zufrieden wäre, aber es gibt auch Zeitpunkte, wo er das nicht wäre."

"Dark" - eine deutsche Erfolgsgeschichte auf Netflix

Dass "Dark" ein so großer internationaler Erfolg werden würde, hätte zu Anfang der Produktion wohl noch niemand erwartet. Für Andreas Pietschmann stand sofort fest, dass es sich hier um eine besondere Geschichte handelt: "Ich habe aber beim Lesen der Drehbücher, als ich die geschickt bekommen habe, gleich gemerkt: Oh Wahnsinn! Das ist ein besonderes Ding. Das ist ja eine unglaubliche Geschichte, so was bekommt man ganz ganz selten – wenn überhaupt – vor die Flinte."

"Dark" konnte in den ersten beiden Staffeln vor allem auch in den USA punkten und zeigt, dass auch deutsche Serien, auf dem internationalen Markt bestehen können. Für Pietschmann und seine Kollegen ist der Erfolg auch eine Bestätigung ihrer Arbeit: "Dass die Serie international jetzt so einen Erfolg hat, ist natürlich sehr schön und eine Belohnung für uns alle."

Eine Zeitreise mit Andreas Pietschmann

Zeitreisen sind das zentrale Element von "Dark", doch Pietschmann würde einen Blick in die Zukunft nicht riskieren, die soll auch für ihn ein Geheimnis bleiben. Er würde lieber die Vergangenheit auskundschaften: "Momentan würde ich gerne zum Zeitpunkt meiner Geburt zurückreisen, um einfach mal die Welt von damals begutachten zu können und als der Mensch, der ich heute bin, fühlen zu können, in was ich damals hineingeboren wurde."

Die Entscheidung Schauspieler zu werden hat er nie bereut und könnte er die Vergangenheit ändern, so würde er diese Karriere wieder einschlagen. Dabei gab es Zeiten, da hatte er gute Chancen Profi-Fußballer zu werden. Pietschmann spielte in seiner Jugend erfolgreich für die Würzburger Kickers: "Damals habe ich mich für die Schauspielerei entschieden. Das war mir zu anstrengend, der Weg zum professionellen Fußball, das gebe ich auch ganz offen zu, denn das kostet schon sehr viele Entbehrungen und wer weiß auch, ob mein Körper das ausgehalten hätte. Denn Profi-Fußball ist ja körperlich sehr anspruchsvoll." Auch wenn er die Profis von heute für ihre Momente des Triumphs beneidet, so würde er sich doch immer wieder für das Schauspiel entscheiden.

Dark: So wird das Ende

Die verworrene Geschichte von "Dark" findet im großen Finale der dritten Staffel ihr Ende. Für Pietschmann steht fest, dass die Zuschauer in jedem Fall Antworten auf Fragen bekommen, die sie sich seit dem Ende der zweiten Staffel stellen. Er selbst war sehr berührt und überrascht, was das Ende bereithält: "Mich hat die Auflösung, als ich sie gelesen habe, überrascht, wahnsinnig berührt, wirklich sehr bewegt. Ich weiß noch: Ich musste weinen, als ich das Ende gelesen habe." Eines steht in jedem Fall fest: Die Zuschauer werden wieder gefordert sein, die wilden Reisen durch Zeit und Raum zu verfolgen. Die dritte Staffel "Dark" startet am 27. Juni 2020 nur auf Netflix.