"Impeachment", das englische Wort für "Amtsenthebungsverfahren", wird also den Titel für die dritte Staffel der "American Crime Story"-Reihe bilden. Serienmacher Ryan Murphy ("Glee") hat mit seinen ersten beiden Staffeln nicht nur auf dem US-Sender FX für Furore gesorgt: Die ersten zehn Episoden drehten sich um den Fall O. J. Simpson, die zweite Staffel erzählte die Ermordung des Gianni Versace

Murphy räumte insgesamt 16 Emmy Awards ab, zweimal als "Beste Mini-Serie". Die Ankündigung für die dritte Staffel wurde dementsprechend mit Spannung erwartet. Nun wird er sich dem Sex-Skandal aus dem Jahr 1998 widmen. Damals erschütterte die USA eine politische Affäre, weil Präsident Bill Clinton eine sexuelle Beziehung zu der Praktikantin Monica Lewinsky unterhielt und darüber gelogen hatte.

Monica Lewinsky produziert Staffel 3

Neben dem Thema der neuen Season gibt es bereits erste Casting-News. So wird, wie in fast allen Serien von Ryan Murphy, Sarah Paulson eine Rolle bekleiden. Die Murphy-Muse soll Linda Tripp spielen, sie war damals eine Arbeitskollegin von Lewinsky im Weißen Haus und spielte der Staatsanwaltschaft später aufgezeichnete Liebesbeichten der Praktikantin zu. Dies brachte das Amtsenthebungsverfahren gegen den US-Präsidenten ins Rollen.

Als Monica Lewinsky wird Beanie Feldstein ("Booksmart") für die Serie engagiert. Paula Jones, die Regierungsangestellte und Mitarbeiterin von Bill Clinton, die ihn letztlich wegen sexueller Belästigung anklagte, wird von Annaleigh Ashford gespielt. Sie verkörperte in der zweiten Staffel "American Crime Story" Elizabeth Cote, eine Freundin des Serienmörders Andrew Cunanan.

Doch die Besetzung der 3. Staffel ist nicht das Interessanteste an dem Projekt. Monica Lewinsky selbst ist an Bord und wird als Produzentin die Geschichte um ihre Sex-Affäre mit Clinton verantworten. In einem Statement gegenüber dem US-Magazin Vanity Fair begründet sie ihre Entscheidung. Nach einem langen Abendessen mit Ryan Murphy habe sie folgende Erkenntnis gewonnen: "Ich habe noch deutlicher verstanden, wie engagiert er den Benachteiligten in all seinen brillanten Arbeiten eine Stimme gibt. (...) Die Leute haben sich über Jahrzehnte hinweg zusammengeschlossen und meinen Teil in dieser Geschichte erzählt. Tatsächlich konnte ich meine Sicht der Dinge erst in den letzten Jahren vollständig zurückgewinnen. Fast 20 Jahre später."

Netflix zeigt "American Crime Story" verspätet

Bereits 2018 erzählte Showrunner Ryan Murphy dem Hollywood Reporter, dass er mit Lewinsky über ihre mögliche Rolle als Produzentin in seiner Serie gesprochen habe: "Niemand sollte deine Geschichte erzählen, außer dir", so der Schöpfer des True-Crime-Formats "American Crime Story".

Wie bereits in Staffel 1 wird die Geschichte wieder einer Buchvorlage des Investigativreporters Jeffrey Toobins folgen: "A Vast Conspiracy: The Real Story of the Sex Scandal That Nearly Brought Down a President" recherchierte die Affäre zwischen Clinton und Lewinsky minutiös und berichtete ausführlich über das Amtsenthebungsverfahren.

Im Februar 2020 sollen die Dreharbeiten an der Serie beginnen, am 27. September des selben Jahres soll die Erstausstrahlung beim US-Sender FX stattfinden. Hierzulande hat Sky die Rechte an dem Stoff und dürfte die wöchentlich gezeigten Episoden wieder parallel zur US-Ausstrahlung zeigen. Auch via Sky Ticket ist "American Crime Story" abrufbar. Netflix stellt die neuen Staffeln der Serie immer erst ein Jahr nach der TV-Premiere auf seinen Streamingdienst: die Staffeln um O.J. Simpson und Gianni Versace können dort bereits geschaut werden.