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Von wegen beste Freunde - diese TV-Duos haben einander gehasst

Dramatische Abschiede, Kampfszenen, Filmtod - alles höchste Anforderungen für SchauspielerInnen. Manchmal aber sind die einfachsten Dinge am schwersten darzustellen, wenn man etwa seinen Schauspielkollegen überhaupt nicht leiden kann. TV Spielfilm zeigt neun Beispiele.

Nicht alles "Golden", was glänzt

Foto: Imago, Bea Arthur und Betty White in "Golden Girls"

Der Ton immer ein wenig ironischer, bei vier Ladys auf relativ engem Raum, zudem quer durch die Generationen, grundsätzlich dicke Luft im Bereich des Möglichen - dass die Schauspielerinnen sich möglicherweise nicht so innig schätzen, überrascht nicht. Bei den "Golden Girls" lagen besonders Bea Arthur (als Dorothy Zbornak) und Betty White (alias Rose Nylund) über Kreuz. Arthurs Son, Matthew Saks, erklärte es so: "Meine Mutter hatte, wohl ohne es richtig zu realisieren, so eine Grundhaltung, dass es ihr Spaß machte, auf jemanden sauer zu sein. Sie hielt sich zudem für die bessere Schauspielerin als Betty. Mom kam vom Broadway, Betty war der Star einer Game Show".

Charmed? Von wegen!

Foto: Getty Images, Shannen Doherty(Mitte) und Alyssa Milano (rechts) in "Charmed"

So sehr die beiden Halliwell-Schwestern Phoebe (Alyssa Milano) und Prue (Shannen Doherty)  auch vor der Kamera gegen das Böse kämpften, von dem Moment an, da die letzte Klappe des Drehtages fiel, war Schluss mit schwesterlichen Gefühlen. Wie bei vielen anderen Serien-Ensembles waren es auch bei "Charmed" die Grabenkämpfe um Popularität und Gunst der Fans, die das anfänglich noch intakte Verhältnis zwischen den beiden zunehmend zerrüttete. "Zuviel Drama am Set, zuwenig Leidenschaft für die Arbeit", so fasste Doherty es später einmal zusammen. Sie hatte einst das Nachsehen, wurde aus der Serie herausgeschrieben und durch Rose McGowan in der Rolle einer bis dato nie erwähnten Halbschwester "ersetzt".

Reif für die Insel

Foto: Getty Images, Dominic Monaghan und Matthew Fox in "Lost"

Die beiden gehörten zu den prägenden Figuren der legendären Serie "Lost" - der Doc und der Rockstar, Jack Shepherd (gespielt von Matthew Fox) und Charlie Pace (Dominic Monaghan). Wie die Gefühle der beiden Schauspieler zueinander waren, stellte sich bei einem Twitter-Interview 2012 heraus, als ein Fan Monaghan aufforderte, wiederum Fox ebenfalls gen Twitter zu locken. Monaghan winkte ab, mit der Begründung, dass sein Kollege Frauen schlagen würde. "Nicht nur einmal, sondern oft". Fox stritt das vehement ab, geklärt wurde die Sachlage nie vollständig. Der Prozess um eine Busfahrerin, die Fox in Cleveland geschlagen haben soll, wurde fallengelassen.

Zickenkrieg

Foto: Getty Images, Julianna Margulies und Archie Panjabi in "The Good Wife"

Den Fans der Serie dürfte es im Verlauf der vierten Staffel von "The Good Wife" aufgefallen sein: Obwohl Alicia Florrick (Julianna Margulies) und Kalinda Sharma (Archie Panjabi) gute Freundinnen sein sollen, haben sie immer weniger gemeinsame Szenen, in Staffel 6 etwa kommunizierten beide nur noch telefonisch. Was genau dahinter steckte, wo die Gründe für die Distanz zwischen den beiden letztendlich lagen, wurde nie ganz klar. Fest steht jedoch, dass einiger Aufwand betrieben wurde, um das Kunststück zu bewältigen, die Julianna Margulies und Archie Panjabi voneinander fern und dennoch irgendwie gemeinsam in der Serie zu halten. Mittels Digitaltechnik wurden einzeln gedrehte Dialogszenen der beiden zusammenmontiert, um den Anschein zu erwecken, die Schauspielerinnen hätten gemeinsam vor der Kamera gestanden.

Wut im Weltall

Foto: Imago, William Shatner und Leonard Nimoy in "Raumschiff Enterprise"

Ihre Beziehung gehört wohl zu den legendärsten, nicht nur in punkto Sci-Fi-Serien, sondern in der Historie der TV-Klassiker überhaupt: Der impulsive, körperbetonte Captain Kirk (Willam Shatner) auf der einen Seite, der ruhig-analytische, zumeist unterkühlt agierende Mr. Spock (Leonard Nimoy) auf der anderen - gemeinsam unterwegs an Bord des Raumschiff Enterprise, in den unendlichen Weiten des Weltalls. Ihre Beziehung abseits des Sets war kompliziert. Während Shatner seinen Kollegen Nimoy einmal als den "einzigen Freund, den er je hatte" bezeichnete, krachte es oft zwischen beiden. Sie kämpften als aufstrebende, junge Schauspieler um die Gunst des Publikums. Das Tischtuch war völlig zerschnitten, als Shatner im Rahmen einer Filmdoku Aufnahmen von Nimoy ohne dessen Genehmigung verwendete und der darauf alle Brücken zu seinem einstigen Star-Trek-Captain abbrach.

Jede Menge Gossip

Foto: Sender, Blake Lively und Leighton Meester in "Gossip Girl"

Wieviel Harmonie will man von einer Serie erwarten, die das Wort 'Gossip' im Titel trägt? Beim "Gossip Girl" jedenfalls herrschte zwischen Blake Lively und Co-Star Leighton Meester solide Einträchtigkeit, sowie die Kameras liefen. Abseits davon hatten die beiden jedoch nichts gemeinsam. Executive Producer Joshua Safran erzählte in einem Interview, dass beide so unterschiedlich wie Tag und Nacht seien - die moderne, top-informierte Blake auf der einen, die zurückhaltende, zuweilen in sich gekehrte Leighton auf der anderen Seite. Andere Quellen waren eindeutiger: Sie hätten sich gemieden wie die Pest, Freunde mussten sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen.

Wenig Chancen auf Genesung

Foto: Getty Images, Isaiah Washington und Patrick Dempsey in "Grey's Anatomy"

Im OP-Saal von "Grey's Anatomy" kollegiale Koryphäen, abseits davon zwischen Isaiah Washington (alias Preston Burke) und Patrick Dempsey (alias Derek Shepherd) ein Verhältnis voller Missverständnisse. Dubiose Details darüber kamen ans Tageslicht, als Washington von der Produktion gefeuert wurde, nachdem er sich gegenüber Serienpartner T.R. Burke homophob geäußert haben soll. In Larry Kings Talkshow versuchte Washington den Sachverhalt klarzustellen und erzählte davon, wie er nicht Burke, sondern Dempsey beschimpft habe und ihn wiederum dazu aufforderte, sich gegenüber Burke respektvoller zu unterhalten. Ganz aufgeklärt wurde das nie - Freunde werden Washington und Dempsey wohl nicht mehr.

Stress and the City

Foto: ddp, Kim Cattrall und Sarah Jessica Parker in "Sex and the City"

Kim Cattrall und Sarah Jessica Parker hatten fast während der gesamten Arbeit an der Erfolgsserie "Sex And The City" miteinander Stress und nicht nur das. Unter Kollegen und Kolleginnen ist die Rede davon, dass die beiden tatsächlich Feinde gewesen seien. In die Öffentlichkeit getragen wurde es, als die Serie längst zu Ende war. Die Beleidsbekundungen Parkers via Twitter zum Tode von Cattralls Bruder anno 2016 brachten das Fass zum Überlaufen. Cattral verbat sich im Gegenzug jeglichen Kontakt und Anteilnahme: "Du bist weder Familie noch eine Freundin. Ich bitte Dich zum letzten Mal, diese Tragödie nicht dafür zu nutzen, um deinen Ruf als "nettes Mädchen" wieder aufzupolieren."

Zoff in Beverly Hills

Foto: ddp, Jennie Garth (links) und Shannen Doherty (Mitte) in "Beverly Hills 90210"

Einer der vielen Handlungsstränge der Kultserie "Beverly Hills 90210" war die Freundschaft zwischen Kelly Taylor, gespielt von Jennie Garth, und Brenda Walsh, dargestellt von Shannen Doherty. Doch auch wenn sich das Verhältnis der beiden in den letzten Jahren deutlich entspannt hat, war es während der gemeinsamen Arbeit an der Serie oftmals überaus schwierig zwischen ihnen, wie Garth in ihrer Autobiografie erzählt: "Wir waren einfach junge Frauen, die ihren Weg, ihre eigene Stimme suchten. Wir waren stark, wollten unabhängig sein, also gerieten wir oft aneinander. Zudem arbeiteten wir zuweilen 14 bis 16 Stunden am Stück auf engstem Raum zusammen. Wir waren manchmal kurz davor, einander die Augen auszukratzen."