Es gab eine Zeit, da wurden Horror- und Actionfilme von Hardcore-Fans vor allem nach einem Kriterium bewertet: Wie viel Blut ergoß sich über die Leinwand? Je mehr und je berüchtigter der Einsatz von roter Masse, umso höher waren die Erwartungen. In Zeiten von moderner Computertechnologie sorgen immer häufiger Animationen und Spezialeffekte für die volle Ladung Splatter, aber die folgenden sieben Filme haben noch "echtes" Kunstblut literweise vergossen. Wir haben ein paar der blutigsten Filme zusammengestellt.

Kill Bil Vol. 1 und 2

Buena Vista

Die Braut (Uma Thurman) macht keine Gefangenen.

Quentin Tarantino darf auf dieser Liste natürlich nicht fehlen. Schließlich ist der oscarprämierte Kultregisseur neben seinen genialen Dialogen und skurrilen Figuren auch für seine Gewaltorgien berühmt berüchtigt. So hat jeder seine Filme mindestens eine Szene, in der das Blut in Massen fließt. Doch in keinem von Tarantinos Werken sprudelt der rote Lebenssaft so sehr wie in "Kill Bill". In dem zweiteiligen Actionfilm sollen über 2000 Liter Kunstblut geflossen zu sein. Am meisten dürfte dabei für die berühmte Szene in Teil 1 draufgegangen sein, in der die Braut (Uma Thurman) die Verrückten 88 niedermetzelt.

Shining

Warner Bros. Pictures

"Shining" hat so einige ikonische Szenen – so wie diese hier.

"Shining" von Stanley Kubrick ist zweifellos einer der besten Horrorfilme aller Zeiten – auch wenn Stephen King, der Autor der gleichnamigen Buchvorlage, die Adaption nicht sehr mag. Dabei besticht der Klassiker weniger durch Gewaltorgien, sondern mehr durch seine schaurige Atmosphäre, nervenzerfetzende Spannung sowie Hauptdarsteller Jack Nicholson, der als verrückt gewordener Familienvater mit einer Axt Jagd auf Frau und Kind macht. So ist "Shining" im Kern wortwörtlich eher butleer – bis auf eine sehr ikonische Szene. Darin kommt eine gigantische Welle aus Blut aus einem Aufzug geschossen. Dafür sollen insgesamt bis zu 3000 Liter Filmblut genutzt worden sein – unter anderem deswegen weil der Perfektionist Stanley Kubrick die Szene öfter wiederholen ließ.

Carrie

Sony Pictures

Carrie (Chloë Grace Moretz) rächt sich an ihren Peinigern mit einem blutigen Amoklauf.

Und wieder Stephen King: Ohne Frage gehört das Finale der ersten Adaption seines Romans "Carrie" von 1976 zu den ikonischsten Szenen der Horrorfilm-Geschichte, wenn eine blutüberströmte Sissy Spacek per Telekinese ihre Mitschüler und Lehrer während eines Schulballs massakriert. Selbstverständlich durfte diese Gewaltorgie auch nicht im Remake von 2013 fehlen. Und so wurden für den Dreh des Finales laut Regisseurin Kimberley Pierce um die 4500 Liter Kunstblut auf den Kopf gehauen.

Es Kapitel 2

Warner Bros. Pictures

Bill Skarsgård als Pennywise in "Es Kapitel 2".

Aller guten Dinge sind drei: Aber wenn man wie Stephen King des Öfteren als Meister des Horrors bezeichnet wird, wundert es nicht, dass mehrere Verfilmungen seiner Bücher auf dieser Liste landen. So auch "Es Kapitel 2". In dem erfolgreichen Remake von Andy Muschietti steht Jessica Chastain nämlich das Blut in einer Szene wortwörtlich bis zum Hals. Denn als sich ihr Charakter auf der Flucht vor dem außerirdischen Gestwaltwandler in der Toilette ihrer alten Highschool versteckt, flutet Es einfach den Raum so lange mit Blut, bis sie am Ende sogar darin schwimmt. Für den Dreh sollen bis zu 23.000 Liter Fakeblut genutzt worden sein.

Braindead

IMAGO / United Archives

In "Braindead" geht's blutig zu.

Bevor Peter Jackson mit der "Herr der Ringe"-Trilogie seinen Durchbruch feierte und zum Oscar-Preisträger wurde, war der Regisseur kein unbeschriebenes Blatt. Speziell in seiner Heimat Neuseeland war er berühmt-berüchtigt für seine trashigen Splatterfilme. Sein mit Abstand bekanntestes Werk aus dieser Zeit ist "Braindead", der bis heute Kultstatus genießt, unter anderem weil er bei Diskussionen um die blutigsten Filme so gut wie immer genannt wird. Macht ja auch Sinn. Im Finale kämpft sich die Hauptfigur mit einem Rasenmäher bewaffnet durch eine Zombiehorde – und dabei sollen angeblich um die 22 Liter Filmblut pro Sekunde geflossen sein. Einige Schätzungen gehen davon aus, dass am Ende insgesamt bis 100.000 Liter zum Einsatz kamen.

Evil Dead

Sony Pictures

In "Evil Dead" regnet es sogar Blut.

Auch das Finale des ultrabrutalen "Evil Dead"-Remakes ist eines der blutigen Art. Wie im Original von Sam Raimi aus dem Jahr 1981 entdeckt darin eine Gruppe junger Erwachsener in einer abgelegenen Waldhütte ein mysteriöses Buch, mit dem sie versehentlich einen schrecklichen Dämonen beschwören. Als der aus der Hölle auf die Erde kommt, fängt es an Blut zu regnen – und das in Strömen. Doch auch vor dem Finale fließt die rote Flüssigkeit nur so in Strömen. So sollen insgesamt bis 318.000 Liter Kunstblut für den Dreh des Films verwendet worden sein.

Piranha 3D

Kinowelt

In "Piranha 3D" wird der Spring Break zum Massaker.

Nachdem Alexandre Aja bereits mit "The Hills Have Eyes" eine sehr brutale Neuverfilmung des Wes-Craven-Klassikers "Hügel der blutigen Augen" von 1977 ablieferte, ging der französische Regisseur in puncto Blutvergießen mit "Piranha 3D" noch ein paar Schritte weiter. In der Horrorkomödie gelangen durch einen großen Riss, der während eines Erdbebens entstand, prähistorische Piranhas in den Lake Victoria im US-Bundesstaat Michigan. Leider ist der während des alljährlichen Spring Breaks sehr gut besucht – und die fiesen Fische haben ziemlich Hunger. Im Finale verüben die Piranhas dann ein blutiges Massaker an den Badegästen, sodass sich der komplette See rot färbt. Lauta Aja kamen bei den Dreharbeiten um die 364.000 Liter Fake Blut zum Einsatz.