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"Traumfabrik" im Kino: Warum Emilia Schüle zuerst das Ende drehte

Traumfabrik, Emilia Schüle, Dennis Mojen
Emilia Schüle (vorne) an der Seite von Dennis Mojen in einer Szene aus "Traumfabrik". Verleih

Trainieren, um zu träumen… Sechs Wochen bereitete sich Emilia Schüle auf die Tanzszene in ihrem neuen Kinofilm "Traumfabrik" vor – es hat sich gelohnt.

Sie dreht und dreht und dreht. "Charité", die beiden ZDF-"Ku'damm"-Filme (2020 folgt der dritte) und in diesem Sommer die US-Serie "Treadstone" in Budapest: an Emilia Schüle kommt man nicht vorbei. "Traumfabrik" heißt der aktuelle Kinofilm (Start 4. Juli) der 26-Jährigen.

In ihm geht es um eine Romanze zwischen dem Filmkomparsen Emil (Dennis Mojen) und der französischen Tänzerin Milou (Schüle) am Set einer großen DEFA-Produktion im DDR-­Studio Babelsberg des Jahres 1961. Die Vorbereitungen waren schweißtreibend.

Emilia Schüle über die Dreharbeiten von "Traumfabrik"

Wie fühlen Sie sich am Tag vor Drehbeginn?
Emilia Schüle: Ich bin meistens ziemlich aufgeregt. Ich gehe früh ins Bett, brauche aber eine Weile, bevor ich einschlafen kann. Bei "Traum­fabrik" kam noch hinzu, dass wir am ersten Drehtag das große Finale gedreht haben. Für Milou wird ein Traum wahr, sie hat ihren großen Auftritt in den Kulissen eines Kleopatra-Films.

Warum hat man ausgerechnet die vielleicht anspruchsvollste Szene von "Traumfabrik" zuerst gedreht?
Das hat man mir zuliebe getan. Ich habe mich sechs Wochen auf diesen Tanz vorbereitet. Da bot es sich an, dass ich direkt aus dem Training heraus die Szene absolviere. Während des Drehs hätte ich keine Zeit mehr für das tägliche Training gehabt. Das Gute ist: Wenn die erste Klappe fällt, dann bin ich in meinem Element. Dann fällt die Anspannung ab. Und man merkt, wie die ­Magie des Films auf einen überspringt: Man kommt an den Set, da stehen echte Elefanten und dreihundert verkleidete Komparsen in den Kulissen, und auf einmal fühlt man sich wie im antiken Ägypten.

Wer hat Ihnen das Tanzen beigebracht?
Ich habe mit dem Deutschen Fernsehballett zusammen geprobt. In meiner Jugend hatte ich Ballettunterricht und habe rund fünf Jahre lang getanzt, bevor ich mit dem Schauspiel anfing, aber was die Profitänzerinnen leisten, das ist noch einmal eine ganz andere Liga. Im Film fällt der Unterschied glücklicherweise nicht so auf, wir haben ja in einer "Traumfabrik" gearbeitet, in der man auf die Herstellung von Illusionen spezialisiert ist. (lacht)

Sie machen aber einen sehr fitten Eindruck.
Ich mache seit eineinhalb Jahren ­regelmäßig Sport, und seit dem Film habe ich mein Programm noch mal gesteigert. Fünfmal Training die Woche ist für mich normal.

Sie spielen die Tänzerin Milou, die es allen zeigen will, Hatten Sie auch solche Träume?
Mit einer solch romantischen Vision kann ich leider nicht dienen. Ich war elf, als ich zu spielen angefangen ­habe. Mit vierzehn habe ich meinen ersten Kinofilm gemacht. Ich bin da eher hineingerutscht und habe mir keine großen Gedanken darüber ­gemacht, wo das hinführt und was das alles bedeutet.