Insgesamt fünf Filme sind in der "The Purge"-Reihe bereits erschienen. Seit dem 12. August 2021 läuft der neueste Teil "The Forever Purge" in den deutschen Kinos. Es gelingt dem Horrorfilm, dem Konzept hinter der "Purge" neue Aspekte abzugewinnen. Im Original wurde einst ein Amerika gezeigt, in dem einmal im Jahr für 12 Stunden alle Verbrechen inklusive Mord legal sind. In "The Forever Purge" hat sich das Spiel geändert: Die Purge nimmt nämlich kein Ende mehr und ist Dauerzustand.

Damit das im Kontext der Reihe Sinn ergibt, muss in der Anfangsszene von Teil 5 einiges erklärt werden – und durch diese Erklärungen negiert "The Forever Purge" die Ereignisse eines Vorgängerfilms. Teil 4 alias "The First Purge" erzählte die Vorgeschichte der Reihe und wird deshalb hier ausgeklammert. "The Forever Purge" folgt inhaltlich auf Teil 3 alias "The Purge: Election Year". Doch was passt denn da jetzt nicht zusammen?

Die Purge wird abgeschafft … nee, doch nicht

"The Purge: Election Year" endete mit einem scheinbaren Happy End. Der Anti-Purge-Politiker Charlie Roan wurde zum US-Präsidenten gewählt und setzte die NFFA ab, auf deren Konto die Purge geht. Fans durften lange spekulieren, wie das die Zukunft der Reihe beeinflussen wird, doch Teil 5 hat eine ernüchternde Antwort: gar nicht.

Der Vorspann von "The Forever Purge" zeigt Nachrichtenclips, in denen erzählt wird, dass es nach der Wahl von Roan zu einem neuen Anstieg von Hass und Spaltung kam und die NFFA somit bei der nächsten Wahl wieder an die Macht kam – womit die Purge wieder eingeführt wurde. Natürlich ist das ein logischer Schritt, um Fortsetzungen drehen zu können. Doch mit diesem Auftakt macht der fünfte Teil seinen chronologischen Vorgänger effektiv zunichte und beseitigt dessen Happy End nahezu vollständig.

Man darf vermuten, dass James DeMonaco, der Schöpfer der "Purge"-Reihe, sich mit "Election Year" in eine Sackgasse geschrieben hatte. Trotzdem hat er es sich vielleicht etwas sehr einfach gemacht, aus dieser herauszukommen.