Zum 25. Jubiläum kommt Spielbergs Drama über den Industriellen Oskar Schindler (Liam Neeson), der etwa 1200 verfolgte Juden vor dem Tod im Vernichtungslager Auschwitz rettete, wieder in die deutschen Kinos. Die Wiederaufführung findet am 27. Januar 2019. statt, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
AfD-Aktion sorgt für Aufregung
"Die Geschäftsführung hat sich entschlossen, aufgrund der sogar international hohen Resonanz, das Angebot für die Filmvorführung am 27.01.19 zu erweitern:
Das eigentliche Ansinnen des Kinos, den Film einem möglichst breiten Publikum, erneut oder auch eher erstmalig zugängig zu machen, soll wieder in den Vordergrund der öffentlichen Debatte treten.
Der Film soll einer möglichst breiten Zuschauerschicht zur Verfügung stehen, die eingegangenen Anfragen zeigen einen enormen Bedarf. Jeder, der aus welchen Gründen auch immer, den Eintritt nicht aufbringen kann, kommt kostenlos bei uns ins Kino."
Das Kino wird nun die anfallenden Kosten gegenüber dem Filmverleih Universal Pictures übernehmen, so heißt es weiter in der Event-Beschreibung. Im Anschluss an die Filmvorführung werde dann eine "Gesprächsmöglichkeit für alle Beteiligten" angeboten. Gestern berichteten unterschiedliche Medien noch, dass auf der Website des Kinos als Begründung für die AfD-Aktion zu lesen war: "Nach unserer Einschätzung lässt das AfD-Parteiprogramm allerdings doch stark auf eine Verharmlosung der damaligen Ereignisse schließen."
Waren Drohungen letztlich ausschlagebend?
In den sozialen Netzwerken sorgte die AfD-Aktion für viel Diskussion und Kritik. Wie unter anderem tagesschau.de berichtete, prüfe die Polizei in diesem Zusammenhang ein mutmaßliches Drohvideo gegen das Kino. In dem Video sei von Sprengsätzen, die explodieren könnten, die Rede gewesen.
Ob Regisseur Steven Spielberg diesen Rummel um sein Holocaustdrama begrüßt, darf bezweifelt werden. Er sagte anlässlich der Jubiläumsaufführungen über die Aktualität seines Meisterwerks: "Die wahren Geschichten über das Ausmaß und die Tragödie des Holocaust dürfen nie vergessen werden, und die Lehren des Films über die entscheidende Bedeutung der Bekämpfung des Hasses hallen auch heute noch nach. Ich fühle mich geehrt, dass das Publikum die Reise noch einmal auf der großen Leinwand erleben kann."