Perfekte Computertechnologie, lustige wie liebenswerte Figuren, ein wenig Herzschmerz und ganz viel Spaß zeichnen moderne Animationsfilme aus dem Hause Disney aus. Diese Formel ist auch ein Garant für kommerzielle Erfolge, die so gut wie nie danebentrifft und natürlich werden Fans auch in Zukunft in Genuss neuer Geschichten kommen – zum Beispiel erscheint zu Weihnachten mit "Soul" der neue Pixar-Film direkt beim Streamingdienst Disney+.

Der große Mäusekonzern mischt aber nicht erst seit "Die Eiskönigin" oder "Zoomania" erfolgreich im Segment der computeranimierten Filme mit und allerspätestens seit "Rapunzel – Neu verföhnt" spielt Disney in der absoluten Hollywood-Top-Liga in diesem Bereich mit. Der Film von 2010 der Regisseure Nathan Greno und Byron Howard ist noch immer beliebt und deswegen haben wir nachfolgend einige interessante Fakten zusammengestellt. Zuerst aber noch mal der Trailer:

"Rapunzel" war kein Schnäppchen

Animationsfilme großer Studios verschlingen heutzutage Budgets auf Blockbusterniveau, denn oft genug werden für die US-Sprachfassungen Weltstars wie zum Beispiel Dwayne Johnson verpflichtet (dessen Tochter ihm immer noch nicht glaubt, dass er bei "Vaiana" eine Sprechrolle hatte) und mit altbackener Computertechnologie will man die Zuschauer auch nicht vergraulen. Wenn dann noch eine lange Entwicklungszeit dazukommt, kann das Geld sehr schnell dahinfließen. Dennoch schießt "Rapunzel – Neu verföhnt" den Vogel ab: Obwohl schon 2010 erschienen, ist das Werk der bis heute teuerste Animationsfilm aller Zeiten! Und mit geschätzten Kosten von 260 Millionen US-Dollar steht er auf der Liste der teuersten aller Filmproduktionen bislang auf Rang 12.

Dazu muss man aber auch sagen: Das Projekt nahm sechs Jahre in Anspruch und die Technik ist bis heute noch absolut beeindruckend – insbesondere Rapunzels perfekt animierten Haare sind einfach zum Staunen.

Gastspiel bei "Die Eiskönigin"

Ach ja, die allgegenwärtigen Easter Eggs, die es in Filmen von Disney und Pixar immer zu entdecken gibt – durchaus nervig, wie der Autor dieser Zeilen findet. Im Megahit "Die Eiskönigin" von 2013 ist Rapunzel jedenfalls für eine Sekunde am linken Bildschirmrand zu sehen, als das Schloss Arendelles seine Pforten öffnet und Anna singend und tanzend herausspaziert. Allerdings sollte man nicht nach langen blonden Haaren Ausschau halten, sondern nach kurzen braunen – also ganz so wie es am Ende von "Rapunzel" der Fall ist.

Übrigens: Sowohl Kristen Bell als auch Idina Menzel sprachen für "Rapunzel" vor und gingen leider leer aus. Dafür ergatterten sie eben die Sprechrollen von Anna und Elsa in "Die Eiskönigin" – auch nicht schlecht. Und eigentlich sogar besser, wenn man den unvergleichlich größeren Erfolg in Betracht zieht.

"Rapunzel" knallhart

Neben Humor und rührenden Momenten darf in einem Disney-Film vor allem eines nicht fehlen: Action! Davon gibt es auch in "Rapunzel" eine ganze Menge, die so aufregend ist, dass sich die US-Freigabebehörde MPAA dazu genötigt sah, dem Film ein "PG" zu verpassen – also eine Freigabe, bei der dringend die Anwesenheit der Eltern empfohlen wird.

Damit erhielt "Rapunzel" seinerzeit die höchste Einstufung für einen Film mit einer klassischen Disney-Prinzessin – alle davor bekamen mit dem "G"-Rating die niedrigste aller Altersfreigaben.

Flynn – der ultimative "heiße Mann"

In "Rapunzel" ist Flynn zunächst ein Verbrecher – aber ein verdammt gutaussehender und durchaus eitler. Um ihn zu designen, wurden extra "Heißer Mann"-Meetings einberufen, bei denen sämtliche weibliche Mitarbeiterinnen bei Disney den Filmemachern verraten sollten, was sie bei einem Mann attraktiv finden.

Dabei ging es dann konkret um Aspekte wie Haar- und Augenfarbe sowie Körpertyp. Als Beispiele wurden Videos und Fotos von Männern wie zum Beispiel Hugh Jackman, Johnny Depp, Brad Pitt oder David Beckham herangezogen.

Zahlen, Zahlen, Zahlen

Rapunzels Haar soll circa 21,3 Meter lang sein und aus 100.000 einzelnen Strähnen bestehen. Ausgehend von bekannten Durchschnittswerten bedeutet das, dass Rapunzels Haarpracht ungefähr 4,2 Kilogramm wiegt – ziemlich schwer!

In einer zentralen Szene sind bis zu 45.000 einzeln animierte Laternen im Bild zu sehen.

In der großen Tanzszene sind mehr als 3.000 Figuren anwesend – die größte Ansammlung in einem Disney-Film bis dato.