Mit dem "Planet der Affen"-Dreiteiler der 2010er schufen Matt Reeves, Rupert Wyatt und Andy Serkis die für viele beste Filmtrilogie der letzten zehn Jahre. Beim ersten Teil "Planet der Affen: Prevolution" handelte es sich um einen Neustart der alten Kultreihe, die ihre Ursprünge im Jahr 1968 hat. Während in der neuen Trilogie die Affen auf der Erde gegen die Menschen kämpfen und eine Apokalypse auslösen, landete damals Charlton Heston im originalen "Planet der Affen" auf einem fremden Planeten, der von Affen regiert wurde. Vor allem das überraschende Ende schrieb damals Filmgeschichte.

Lange bevor 2011 der Neustart Kritiker und Fans begeisterte, zog das Original zwischen 1970 und 1973 vier weitere Fortsetzungen nach sich, 2001 versuchte sich Tim Burton an einer mittelmäßig aufgenommenen Neuverfilmung. Doch zwischen der Originalreihe und Burtons Remake war schon einmal ein Neustart von "Planet der Affen" geplant, der die Reihe wohl für immer verändert hätte. Involviert waren zwei Urgesteine einer anderen legendären Sci-Fi-Reihe: "Terminator". Gemeint sind Regisseur James Cameron und Arnold Schwarzenegger.

Planet der Affen: Der Neustart, den es nie gab

Schon vor der neuen Trilogie mit Andy Serkis waren die fünf originalen "Planet der Affen"-Filme so beliebt, dass 20th Century Fox immer wieder Interesse an der Marke bekam. In den 1980ern etwa pitchte "Platoon"-Regisseur Oliver Stone eine Filmidee für die Reihe, in der es eine Zeitreise in die Steinzeit gegeben und ein biblischer Code eine Vorhersage für den Weltuntergang enthalten hätte. Wenig überraschend wurde aus dieser skurrilen Idee nichts.

Doch 1996 klopfte Fox bei James Cameron an die Tür, der zuvor bereits das "Alien"-Franchise mit seinem "Aliens – Die Rückkehr" wiederbelebt hatte. Cameron aber hatte für die Regie eines Sci-Fi-Films keine Zeit, er arbeitete damals bereits hart an seinem "Titanic". Stattdessen entschied er sich, das Drehbuch zu schreiben und als Produzent an dem Projekt zu arbeiten. Der Plan: Arnold Schwarzenegger sollte die Hauptrolle und Peter Jackson die Regie übernehmen. Aber der zukünftige "Der Herr der Ringe"-Filmemacher lehnte ab. Stattdessen konnte Cameron als Regisseur Peter Hyams gewinnen, der im Sci-Fi-Bereich unter anderem "2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" inszenierte.

Was wäre in Camerons "Planet der Affen" passiert?

20th Century Fox

Cameron wollte zurück zum Original "Planet der Affen" von 1968.

Anhand eines anonymen Leaks von 1998 aus dem "Planet der Affen"-Fanclub lässt sich zusammensetzen, wie Camerons Projekt ausgesehen hätte. Offenbar war damals geplant, den Film im Kanon der alten Reihe anzusiedeln. Eine Gruppe von Astronauten aus den 1990ern sollte auf dem Affen-Planeten landen und dort einen tieferen Einblick in die Gesellschaft gewinnen, die streng hierarchisch ist: Die Schimpansen sind die Wissenschaftler, Gorillas bilden Militär und Polizei, Orang-Utans bestimmen über die Politik und Gibbons arbeiten als Künstler für die Kultur.

Dabei wären die Astronauten auf den Herrscher des Planeten getroffen. Einen Schimpansen/Gibbon-Mischling, der an den römischen Kaiser Caligula angelehnt war. Dieser herrschte selbstherrlich und grausam über seine Untertanen und war für seine perversen Feiern bekannt. Inwiefern der Film diese Darstellung auf die Spitze getrieben hätte, ist nicht klar. Sicher ist aber, dass ein Caligula-Affenherrscher wohl sehr verrückt geworden wäre, im Vergleich zu den geerdeten aktuellen Filmen. Außerdem sah Cameron noch die Rückkehr von Charlton Heston vor, dessen Taylor am Ende des Originalfilms in der verbotenen Zone auf dem Planeten untertauchte.

Warum wurde dieser "Planet der Affen" nie gedreht?

1998 ging das Gerücht um, Cameron hätte nach dem Kinostart von "Titanic" das Drehbuch fertiggestellt und die Dreharbeiten wären für 1999 fest geplant. Neben Arnold Schwarzenegger und Charlton Heston sollte auch Roddy McDowall zurückkehren, der in der alten Reihe in mehreren Filmen in unterschiedlichen Rollen zu sehen war.

Am Ende scheiterte der Film durch die Einmischung von 20th Century Fox. Die waren nicht zufrieden damit, dass Cameron sich Peter Hyams für das Projekt ausgewählt hatte. Als Hyams entlassen wurde, verlor auch Cameron das Interesse an seinem "Planet der Affen"-Film und ließ die Produktion fallen – in Folge dessen verabschiedete sich auch Arnold Schwarzenegger aus dem Projekt. Stattdessen durfte schließlich Tim Burton ran. Der Rest ist Geschichte.