Achtung, es folgen massive Spoiler zum Inhalt von "Terminator 6: Dark Fate!"

Mit Zeitreisen ist das ja immer so eine Sache: Es gibt sie (noch) nicht im wahren Leben, aber in Filmen und Serien sind sie ein gern genutztes und oft unterhaltsames Erzählvehikel, das quer durch alle Genres zum Einsatz kam und kommt – so auch in der legendären "Terminator"-Reihe. Jüngst ist mit "Terminator 6: Dark Fate" der neueste Teil in die Kinos gekommen, womit auch Arnold Schwarzenegger wieder auf der großen Leinwand vorstellig geworden ist, um noch einmal seine Paraderolle als T-800 zu spielen. Der neue Film von "Deadpool"-Regisseur Tim Miller ist nicht gerade ein großer Wurf – und ausgerechnet Arnies Präsenz sorgt für jede Menge Stirnrunzeln. Wir erklären dir, warum das so ist.

1998, eine neue Zeitrechnung

"Dark Fate" ist der neue dritte Teil der Reihe und schließt demzufolge an den Ereignissen von "Terminator 2" an. Im Vorgänger schickt Skynet den T-1000 in die Vergangenheit, um den späteren Widerstandskämpfer John Connor (Edward Furlong) zu töten. Der erwachsene Connor entsendet aber auch einen T-800 als Schutz zurück und gemeinsam können sie den Gegner nicht nur besiegen und damit John retten. Der T-800 vernichtet sich auch selbst, damit auch ja keine futuristische Technologie in der Gegenwart verbleibt, die die Erfindung von Skynet doch noch möglich macht. Die Zukunft ist gerettet, der "Tag der Abrechnung" am 29. August 1997 tritt niemals ein, Millionen von Menschen entgehen dadurch dem sicheren Tod.

Vorhang auf für "Terminator: Dark Fate": Eine Rückblende zeigt Sarah (Linda Hamilton) und John Connor friedlich im Jahr 1998 leben. Doch plötzlich erscheint ein neuer Terminator in Gestalt von Schwarzenegger und vollbringt das, was dem T-1000 nicht gelang – er tötet John. Mit dieser Szene wird Arnie im neuen Film eingeführt und es wird auch später im Film bestätigt, dass er tatsächlich der Mörder von John ist. In all den Jahren, die seit 1998 vergangen sind, blieb er in unserer Zeit, lernte weiter sich anzupassen und begann sogar ein normales Leben mit einer Familie! Aber wie zum Teufel kommt er überhaupt in die Geschichte?

Wenn anno 1998 bereits eine neue Zeitrechnung begonnen hatte, in der Skynet nicht mehr an die Macht kommt und es auch später nicht mehr tun würde – wer hat dann dieses eine T-800-Exemplar in die Vergangenheit geschickt?

Aus "Terminator 2" übrig?

An dieser Stelle kann munter drauflos spekuliert werden. Eine Möglichkeit wäre, dass dieser eine T-800 nicht erst nach den Ereignissen von "Terminator 2" in der damaligen Gegenwart gelandet ist, sondern schon vorher. Da er ganz offensichtlich den Auftrag hatte, John Connor zu töten, muss er ein Gesandter Skynets sein und das bedeutet, dass die mächtige künstliche Intelligenz zum Zeitpunkt des Killerroboterversands in der Zukunft noch existierte. Der "Dark Fate"-Arnie könnte also in Wahrheit schon während "Terminator 2" sein Unwesen getrieben haben.

Und es hat ihn schlicht und ergreifend eine ganz lange Zeit gebraucht, bis er seine Zielperson ausfindig machen konnte. Das erklärt auch Sarah Connors Erkenntnis, er habe einen Auftrag aus einer Zukunft ausgeführt, die nicht passiert ist. Dass Skynet mehrere Roboter gleichzeitig durch die Zeit schickt, überrascht zwar, ist aber an sich auch nicht allzu abwegig. Wobei es wiederum schwer zu glauben ist, dass ein Terminator Schwierigkeiten haben könnte, seine Opfer zu finden, weshalb es ihn Jahre gebraucht hat. Aber sei's drum.

Legion kann es nicht sein

Eine weitere Theorie könnte auch sein, dass John Connors Killer aus einer neuen und alternativen Zeitschiene zurückgeschickt wurde. Schließlich kam auch im alten dritten Teil "Rebellion der Maschinen" heraus, dass die Apokalypse nicht verhindert, sondern nur aufgeschoben wurde. "Dark Fate" möchte natürlich nichts mehr mit den anderen Filmen, die einst nach "T2" in die Kinos kamen, zu tun haben – ob das aber vielleicht eine versteckte Anspielung sein könnte? Aber wie sollte Skynet einen Roboter aus einer alternativen Zukunft in eine Vergangenheit zurückschicken, aus der wiederum die neue KI Legion hervorgehen wird? Diese Option ist jedenfalls vom Tisch.

Legion, die böse künstliche Intelligenz in der "Dark Fate"-Zukunft, kann ihn jedenfalls nicht zurückgeschickt haben. Nicht nur hat sie in Dani Ramos (Natalia Reyes) ohnehin eine gänzlich andere Zielperson (die übrigens zu John Connors Tod maximal ein Säugling gewesen sein muss bzw. noch gar nicht auf der Welt war). In der Zeit von Legion ist John Connor auch insgesamt überhaupt nicht bekannt: Das erklärt Grace (Mackenzie Davis) einer überraschten Sarah im Film. Man kann also davon ausgehen, dass Legion John gar nicht kennt und deswegen auch seine Tötung nicht beauftragt hat.

Vermutlich ist die einzig logische Erklärung folgende: Arnold Schwarzenegger ist das Aushängeschild der "Terminator"-Reihe, ohne ihn geht es nicht. Also wurde er einfach irgendwie ins Drehbuch geschrieben – und damit basta!

"Terminator 6: Dark Fate" ist sei dem 24. Oktober 2019 in Kinos hierzulande zu sehen.