Es wird zum immerwährenden Thema: der Streit zwischen der Familie von Michael Jackson und den Machern der Skandal-Doku "Leaving Neverland". Die Doku erzählt von Wade Robson und James Safechuck, die beide angeben, als Kinder im Alter zwischen 7 und 14 Jahren von Michael Jackson sexuell missbraucht worden zu sein. Vier Stunden lang berichten Robson und Safechuck aus ihrer Perspektive, wie die Übergriffe überall auf der Neverland Ranch und in Hotelzimmern während der Tournee des Popstars stattfanden. Dabei gehen die beiden heute erwachsenen Männer und Väter von Kindern minutiös auf Details der sexuellen Handlungen ein. Eine Klage des Jackson-Clans gegen die Ausstrahlung scheiterte, eine andere hatte jedoch Erfolg.

Michael-Jackson-Clan bekommt Recht

Der Jackson-Clan versuchte mehrfach die Veröffentlichung zu verhindern – sowohl beim Sundance Filmfestival, wo die Doku Premiere feierte, als auch später im Pay-TV bei HBO, beide Male vergeblich. Es folgte eine Klage gegen den Sender mit einem Streitwert von 100 Millionen US-Dollar (etwa 88 Millionen Euro). Vergangenen Monat dann das Urteil: Ein Schiedsgericht gab dem Jackson-Clan Recht, HBO müsse den vollen Betrag zahlen. Doch bis es so weit kommt, wird es noch dauern, denn der Sender geht in Berufung, muss damit vorerst nicht zahlen.

Ein Statement des Anwalts des Jackson-Nachlasses Bryan Freedman ließ nicht lange auf sich warten: "Wenn HBO wirklich ein Urteil vermeiden wollte, hätte man früher daran denken müssen, bevor der Sender dabei half, eine einseitige Dokumentation ohne journalistische Integrität zu produzieren, in der die Figuren eine große Motivation haben zu lügen – namentlich die vielen Millionen Dollar, auf die sie den Nachlass verklagen. Unser Klient wird niemals aufhören, bis Gerechtigkeit vollzogen wurde."

Das letzte Wort ist damit aber noch längst nicht gesprochen. Den Trailer zu "Leaving Neverland" seht ihr hier: