Als der launige satirische Krimi "Knives Out" unerwartet zum großen Hit in den Kinos wurde, war klar, dass es Fortsetzungen geben wird. Netflix hat Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson das beste Angebot gemacht und sich Teil 2 und 3 gesichert. "Glass Onion" ist nun die erste Fortsetzung und bei Netflix erschienen. Wie im Vorgänger gibt es viel zu lachen und auch viel mitzuknobeln. Aber aufgepasst in den letzten 20 Minuten: Wer bei der großen Auflösung, die Detektiv Benoit Blanc auf seine unnachahmliche Art präsentiert, nicht ganz genau aufpasst, wird mit offenen Fragen zurückbleiben.

Bringen wir also Licht ins Dunkel und erklären nochmal genau, wer jetzt der oder die Mörder/-in von "Glass Onion" ist – und warum.

SPOILER: Wie löst sich der Fall von "Glass Onion" auf?

Der größte Twist des Films geschieht schon nach der Hälfte der Laufzeit. Nicht nur Duke wurde offensichtlich vergiftet, sondern auch Andi kaltblütig ermordet. Denn die Frau, die sich auf der Insel als Andi ausgibt, ist eigentlich ihre Zwillingsschwester Helen. Sie will den vermeintlichen Selbstmord ihrer Schwester untersuchen und kommt daher als Andi auf die Party von Miles Bron. Sie ist es auch, die im Vorfeld Benoit Blanc involviert hat und ihn mit auf die Insel lotst.

Ihr Ziel ist es, Beweise dafür zu finden, wer ihre Schwester ermordet haben könnte. Ihr Verdacht liegt bei Miles. Blanc begleitet sie, um ihr bei der Wahrheitssuche zu helfen. Der Trick: Da die Weltöffentlichkeit noch nichts von Andis Tod weiß, werden die anderen Partygäste auf die Täuschung reinfallen. Doch während der Party sickert die Nachricht um Andis Tod durch und Duke bekommt eine Eilmeldung aufs Handy. Er versteht jetzt, dass die Frau auf der Party eigentlich Helen ist, zählt 1 und 1 zusammen und hat raus, was Miles getan hat. Als er versucht, diesen zu erpressen, gibt ihm Miles ein Getränk ins Glas, in dem sich Ananassaft befindet – denn Duke hat eine extreme Ananas-Allergie. So kann er ihn vergiften, ohne Gift einsetzen zu müssen.

Warum aber hat Miles Andi getötet? Ganz einfach: Er hat sie vor Gericht um die Anteile an der gemeinsam gegründeten Firma betrogen. Andi war im Besitz jener Serviette, auf der die Formel stand, durch die das Unternehmen gegründet wurde. Die Serviette hätte Miles um sein ganzes Vermögen bringen können. Als er von der Serviette erfuhr, ließ er Andi töten und nahm die Serviette an sich. Im finalen Akt des Films finden Helen und Blanc dieses Beweisstück, doch Miles kann es zerstören. Also hat Blanc rechtlich nichts mehr in der Hand.

Helen wählt derweil ihre eigene Problemlösungsmethode – und zerdeppert Miles die gesamte Bude. Dabei gehen nicht nur Wertgegenstände en masse verloren: Als die Villa Feuer fängt, fackelt auch die Mona Lisa ab, die sich Miles aus dem Louvre geborgt hatte. Die restlichen Gäste, schockiert von Miles Kaltblütigkeit, beschließen, vor Gericht gegen ihn auszusagen und Helen nicht zu belasten. So kommt der Mörder doch nicht davon – und Blanc hat seine Arbeit mal wieder getan.