Filme müssen heutzutage etwas bieten, um Zuschauer weg vom Sofa und stattdessen in den Kinositz zu locken. Die Technik von Kinofilmen muss deshalb mithalten und die Streamingdienste am besten noch übertreffen. "Avatar: The Way of Water" ist dafür gerade das beste Beispiel, scheint das Kino aber plötzlich vor ein weiteres Hindernis zu stellen.
Die gigantische Fortsetzung von James Camerons Epos wird als Garant gehandelt, der dem lange in der Krise steckenden Kino wieder ein wenig auf die Beine helfen soll. Zum einen, weil der erste Teil zum erfolgreichsten Film überhaupt wurde; zum anderen, weil er so bildgewaltig ist, dass der Fernseher einfach nicht mit der großen Leinwand mithalten kann. Doch scheinbar geht auch das Kino vor der visuellen Meisterleistung in die Knie – so zumindest in Japan. Dort wurden jetzt einige, die seit 13 Jahren auf das Filmspektakel gewartet haben, enttäuscht.
"Avatar 2": Die Drähte laufen heiß
Schon "Avatar – Aufbruch nach Pandora" hatte neuartige Bildkunst voller kreativer Details zu bieten und war nicht zuletzt aus diesem Grund so ein riesiger Erfolg. Der jetzt erschienene zweite Teil ist optisch noch mächtiger und wirkt beinahe, als wäre man hautnah dabei, mittendrin im Geschehen dieser fremden, fantastischen Welt. Mit dem Wasser kommt eine weitere Komponente hinzu, die visuell Eindruck macht, aber wohl auch einiges mehr an technischem Aufwand verlangt. "Avatar 2" wartet mit visionärer Optik auf, die sich kaum überbieten lässt.
Möglich macht das nicht nur das bereits bekannte ''Motion Capture''-Verfahren, das 2009 zur Erscheinung des ersten Teils noch neuer war und heutzutage in vielen Filmen angewandt wird. Die Macher von "Avatar 2" nutzten außerdem die HFR-Technik, die doppelt so viele Bilder pro Sekunde liefert wie bisher. Durch 48 statt 24 Bilder bekommt der Film seine schnelle, lebendige Wirkung, die allerdings den Nachteil hat, dass viele Projektoren nicht für sie ausgelegt sind, wie sich jetzt in Japan zeigte. Mehrere Geräte gingen schlichtweg davon kaputt, andere Kinos mussten den Film in üblicher Bildrate vorführen. Ob die Filmemacher das im Sinn hatten, als sie sich mit dem etwa 350 Millionen Dollar teuren Film versuchten, selbst zu übertreffen? Zumindest dem Erfolg dürfte die Panne keinen großen Abbruch tun.