Jene Schauspieler, die ihre Actionszenen und Stunts selbst drehen, genießen in Hollywood besonderes Ansehen. Tom Cruise etwa ist berüchtigt für seine halsbrecherischen Drehs bei den "Mission: Impossible"-Filmen, genauso wird Charlize Theron dafür geschätzt, wie sehr sie bei Filmen wie "Atomic Blonde" physisch involviert ist. Doch das auch James-Bond-Star Daniel Craig viel selbst macht, ist eher wenigen Zuschauern bekannt.
Daniel Craig war seit seinem Einstieg in die Rolle körperlich sehr in den Kampfszenen und Verfolgungsjagden involviert. Wer es nicht glaubt, muss sich nur eine traurige Bilanz ansehen: Bei jedem seiner fünf 007-Einsätze verletzte Craig sich bei den Dreharbeiten. Und das waren teils definitiv keine kleinen Schrammen.
Gar nicht royal: Zwei ausgeschlagene Zähne
Der erste Einsatz von Daniel Craig als James Bond war 2006 in den Kinos zu sehen: "Casino Royale" begeisterte weltweit Kritiker und Fans. Insbesondere Craig wurde für seine Neuinterpretation der Rolle gelobt. Für die hat er einiges geopfert – unter anderem zwei Zähne, die er sich beim Dreh für eine heftige Kampfszene ausschlug. Es wurde umgehend ein Zahnarzt eingeflogen, wodurch der Dreh nicht pausiert werden musste.
(K)Ein Quantum Leid - Schulterverletzung
Bereits 2008 ging es in "Ein Quantum Trost" für Craigs 007 auf der Leinwand weiter – und im Hintergrund mit seinen Verletzungen. Er zog sich erst eine Schnittwunde im Gesicht zu und musste später ins Krankenhaus, als er sich besonders schwer an einem seiner Finger verletzte. Außerdem wurde er bei einem Take gegen eine Wand geschleudert. Dadurch verschlimmerte sich eine alte Schulter-Verletzung aus seiner Vergangenheit so arg, dass er operiert werden musste – und bei der Filmpremiere den rechten Arm in einer Schlinge trug.
Parallelwelt: Craig & Bond zeitgleich in der Reha
Wenn es nicht um eine Verletzung ginge, wäre es beinahe amüsant: Im dritten Craig-Bond-Film "Skyfall" von 2012 verletzt sich 007 schwer und muss lange trainieren, um wieder die alte Form zu finden. Tatsächlich ging Daniel Craig während der Dreharbeiten selbst zur Reha. Beim Dreh einer eigentlich harmlosen Szene hatte er sich an der Wadenmuskulatur verletzt, trotzdem drehte er weiter – sogar Actionszenen.
Auch ein verstauchtes Knie hält 007 nicht auf
Die Entstehung von "Spectre" zeigt, wie bereitwillig Craig seinen Körper bis ans Limit treibt. Im Jahr 2015 verstauchte sich der Schauspieler sein Knie. Die Dreharbeiten wurden unterbrochen, doch schon nach wenigen Tagen kehrte er ans Set zurück – und drehte direkt eine brutale Kampfszene mit Ex-Wrestling-Profi Dave Bautista. In der neuen Doku zur Daniel-Craig-Ära "Being James Bond" erzählt er selbst: "Wir hätten neun Monate unterbrechen können, aber ich habe weitergedreht." Trotz dieser zusätzlichen Strapazen heilte sein Knie derweil schneller als gedacht.
Keine Zeit für Erholung
Daniel Craig wird mit seinem fünften Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" ab dem 30. September 2021 seine Paraderolle hinter sich lassen. Ganz ohne Verletzung kam er aber wieder nicht davon: Eine Verletzung am Knöchel verzögerte die Dreharbeiten um mehrere Wochen. Dennoch verzichtete er nicht darauf, auch danach weiterhin viele spektakuläre Szenen selbst zu drehen.