Bei Netflix ist jetzt der Horrorfilm "The Pope's Exorcist" verfügbar. Darin schlüpft "Gladiator"-Star Russell Crowe in die Rolle des italienischen Priesters Gabriele Amorth, der die Besessenheit eines Jungen untersuchen soll. Dabei stößt der Chef-Exorzist des Vatikans aber auch auf eine jahrhundertealte Verschwörung, in die der Heilige Stuhl und der Papst (Franco Nero) involviert sind.
So weit, so schaurig. Für die Extraportion Grusel dürfte bei "The Pope's Exorcist" zudem sorgen, dass der Horrorfilm auf wahren Begebenheiten beruht. Genauer gesagt: "The Pope's Exorcist" basiert laut des Trailers auf den persönlichen Schriften von Gabriele Amorth (1925-2016), den es wirklich gab.
"The Pope's Exorcist" basiert auf wahren Begebenheiten
Der italienische Pater aus Modena war von 1986 bis zu seinem Tod als Exorzist im Bistum Rom tätig. 1992 gründete Gabriele Amorth zusammen mit fünf weiteren Priestern zudem die Internationale Vereinigung der Exorzisten, der er von 1994 bis 2000 als Präsident vorstand. Danach war er bis zu seinem Tod 2016 im Alter von 91 Jahren Ehrenvorsitzender. Ohne Zweifel galt Amorth als einer der berühmtesten Exorzisten der Welt. So verfasste der Priester über 30 Bücher zu dem Thema, schrieb zahlreiche Artikel und gab regelmäßig Interviews in Zeitungen, Magazinen sowie im Fernsehen und im Radio. Außerdem betrieb der Italiener eine eigene Facebook-Seite namens "Der letzte Exorzist".
2013 gab Amorth gegenüber der Sunday Times of London an, er habe bis dahin mehr als 160.000 Exorzismen durchgeführt. Zu seinen besten Zeiten waren es 20 pro Tag, behauptet er. Dabei stehe laut ihm aber nicht jeder dieser Exorzismen für einen konkreten Fall. Denn manchmal erfordere ein Opfer mehrere Rituale oder Gebete, um geheilt zu werden. Gleichzeitig betonte Amorth aber auch, dass ein Exorzismus nur zehn Prozent der Wirkung ausmache, die restlichen 90 Prozent müsse vom Betroffenen und dessen Glauben kommen. Als Gründe für eine Besessenheit nannte er die Lossagung vom christlichen Glauben und die Hinwendung zu Aberglaube, Magie und Satanismus, die Dämonen Tür und Tor öffnen würden. Doch der Priester gab auch zu bedenken, dass es sich bei einem Verdacht auf Besessenheit in den meisten Fällen um natürliche Ursachen wie zum Beispiel Schizophrenie handele.
In seinen Büchern kritisierte Amorth zudem, dass heutzutage viele Priester nicht mehr an den Teufel und Dämonen glauben würden. Er selbst aber habe sich jeden Tag mit Satan unterhalten. Amorth habe dabei Latein gesprochen, der Teufel hingegen Italienisch. Außerdem hielt der Exorzist das Praktizieren von Yoga sowie das Lesen der "Harry Potter"-Romane für satanisch.
Auf welche von Amorths Geschichten nun "The Pope's Erxorcist" beruht, ist nicht bekannt. Ohnehin wirkt es so, als wäre der Horrorfilm eine sehr lose Adaption der Schriften des Chef-Exorzisten. Aber keine Frage: Dieser wahre Hintergrund gibt "The Pope's Erxorcist" nochmal eine Portion Extragrusel.