Er schrieb Romane, Kinderbücher, Kurzgeschichten und sogar ein Drehbuch für die "James Bond 007"-Reihe: Autor Roald Dahl wurde berühmt für seine wilde Fantasie und seinen bissigen schwarzen Humor. Zwei Qualitäten, die auch regelmäßig Filmregisseur Tim Burton nachgesagt werden. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis Burton sich einer Vorlage Dahls annehmen würde. 2005 war es soweit, als Burton in Kooperation mit seinem liebsten Hauptdarsteller Johnny Depp in spektakulären Bildern "Charlie und die Schokoladenfabrik" ins Kino brachte.

Der Film machte den damals 13-jährigen Freddie Highmore aka Charlie endgültig zu dem Kinderstar seiner Generation – später wurde er die legendäre Figur Norman Bates in der Serie "Bates Motel". Doch das ist nicht die einzige spannende Geschichte, die sich um den Film herumerzählen lässt. Einige sind hier für euch zusammengetragen.

Johnny Depp hatte eine Schokoladen-Allergie

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Lecker Schokolade: Die Fabrik des Willy Wonkas ist ein Paradies für Naschkatzen.

"Charlie und die Schokoladenfabrik" war die fünfte Zusammenarbeit von Regisseur Tim Burton und Filmstar Johnny Depp. Der Film steht und fällt mit dem illustren Schokoladenfabrikanten Willy Wonka – und Depp lieferte eine gefeierte Performance in der Rolle. Dabei birgt seine Besetzung eine gewisse Ironie des Schicksals: Als Kind litt Johnny Depp an einer Schokoladen-Allergie. Erst im späteren Alter konnte er die Süßigkeit genießen.

Die Roman-Fortsetzung darf nicht verfilmt werden

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Die Fortsetzung "Charlie und der große gläserne Fahrstuhl" darf nicht verfilmt werden. Den Fahrstuhl schummelte Tim Burton aber trotzdem in seinen Film.

Zweimal wurde "Charlie und die Schokoladenfabrik" verfilmt. Doch Roald Dahl hat noch eine Fortsetzung geschrieben: "Charlie und der große gläserne Fahrstuhl". Darin verirren sich Charlie, seine Familie und Willy Wonka ins All, wo die US-Regierung gerade ein Hotel eröffnen will. Das Buch erhielt äußerst negative Kritiken – Dahl bereute später, es geschrieben zu haben. Verfilmt wurde "Charlie und der große gläserne Fahrstuhl" nicht und auch in naher Zukunft wird dies nicht passieren. Da Dahl die erste Verfilmung von 1971 mit Gene Wilder als Enttäuschung empfand, verbot er eine Verfilmung der Fortsetzung.

Neuer Film: Vorgeschichte zu Willy Wonka geplant

Obwohl das zweite Buch nicht verfilmt werden darf, ist dennoch seit einigen Jahren ein neues Filmprojekt in Arbeit. Dieses soll die Vorgeschichte von Willy Wonka erzählen, die teilweise auch schon in Burtons Film angerissen wurde. 2017 wurde vermeldet, dass Ryan Gosling die Rolle von Johnny Depp übernehmen soll. Ein Jahr später wurden aber auch Ezra Miller und Rap-Musiker Childish Gambino aka Donald Glover ins Gespräch gebracht. Der aktuelle Stand des Projekts ist unklar.

Deep Roy spielte alle Oompa-Loompas – und lernte extra tanzen

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Da sieht man schnell doppelt und dreifach: Deep Roy spielte sämtliche Oompa-Loompas.

Die zwergenhaften Oompa-Loompas sind die heimlichen Stars von "Charlie und die Schokoladenfabrik". Um die Szenen mit ihnen umsetzen zu können, musste Deep Roy hunderte von Stunden an Material drehen – er spielte jeden Oompa-Loompa einzeln, erst am PC wurden die verschiedenen Aufnahmen dann zusammengefügt. Er lernte für die Musical-Szenen extra das Tanzen, selbst singen tut er aber nicht: Im englischen Originalton wurden alle Songs von Filmkomponist Danny Elfman eingesungen.

Johnny Depp: "Mein Willy Wonka basiert auf George W. Bush"

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Ob der Ex-US-Präsident da geschmeichelt werde? Depps Willy Wonka basiert schließlich auf ihm.

Während Depp von Filmkritikern viel Lob für seine exzentrische Darstellung von Willy Wonka erhielt, gab es von einigen Seiten auch Kritik. Seine Leistung sei zu gruselig für einen Kinderfilm. Ob das an der seltsamen Vorlage liegt: Nach eigenen Angaben orientierte sich Depp für die Rolle am damaligen US-Präsidenten George W. Bush – und stellte sich vor, wie Bush junior sich wohl bekifft verhalten würde. Ah ja.

Bei der Eichhörnchen-Szene kamen echte Tiere zum Einsatz

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Tim Burton geht gerne ans Ganze: Für diese Szene wurden dressierte Eichhörnchen verwendet.

Die wohl legendärste Szene des Films spielt in einer großen Halle der Schokoladenfabrik: Hier sitzen ein Haufen Eichhörnchen und knacken hoch professionell die Nüsse für Wonka. Die hohlen Nüsse werden aussortiert und in einen riesigen Müllschlucker geworfen – was der armen Veruca Salt zum Verhängnis wird. Unglaublich, aber wahr: Burton wollte die Szene so realistisch wie möglich drehen – deshalb kamen insgesamt vierzig echte Eichhörnchen zum Einsatz, die für die Szene über Monate hinweg dressiert wurden. Nur in sehr wenigen Momente der Szene wurde mit Computereffekten nachgeholfen.

Netflix arbeitet an gleich zwei Serien-Adaptionen

Das Werk von Roald Dahl ist umfangreich, so schrieb er auch die Vorlagen von Filmen wie "Matilda" oder "BFG – Big Friendly Giant". Wenig überraschend ist es also, dass Netflix einen ganzen Schwung an Serienverfilmungen von Roald-Dahl-Büchern plant. Gleich zwei davon nehmen sich "Charlie und die Schokoladenfabrik" vor. Eine davon soll direkt das Buch adaptieren, während die andere von den Oompa-Loompas handeln wird. Umgesetzt werden sollen sie als Animationsserien – und auch der Macher steht schon fest: Taika Waititi, der zuletzt mit "Jojo Rabbit" einen Oscar-Erfolg landete, nimmt sich der Materie doppelt an.