Alles begann mit dem Aussterben der Dinosaurier vor Millionen von Jahren. Ihre Knochen wurden zu Fossilien, versteckten sich tief unter der Erde und wurden vor gar nicht mal allzu langer Zeit, erst im 19. Jahrhundert, wiederentdeckt. Die zahlreichen Funde inspirierten 1990 den mittlerweile verstorbenen Autor Michael Crichton, den Roman "DinoPark" zu schreiben. Das Buch wiederum gefiel Regisseur Steven Spielberg so gut, dass er es unbedingt verfilmen wollte. Crichton lieferte nur wenig später ein fertiges Drehbuch und der "Jurassic Park" war geboren.
Nach den Dreharbeiten zu "Jurassic Park" widmete sich Spielberg sofort seinem nächsten Film: "Schindlers Liste". Die Post-Produktion vom Dino-Spektakel übernahm deshalb Kumpel und "Star Wars"-Schöpfer George Lucas. Spielberg überwachte dessen Arbeit via Satelliten-Konferenzen aus Europa.
Am 02. September 1993 (in der USA am 11. Juni 1993) war es dann so weit. "Jurassic Park" startete im Kino und wurde zum internationalen Kassenschlager. Mit 1.030.314.141 US-Dollar weltweit setzt sich der Film für vier Jahre an die Spitze der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Erst 1997 pulverisierte "Titanic" den Erfolg mit mehr als doppelt so viele Einnahmen. Doch ein Kultfilm war geboren. Die Musik von John Williams, die visuellen Effekte, die lebensechten Kreaturen, all das setzte neue Maßstäbe für das moderne Kino. Drei Oscars würdigten schließlich den Film.
Und bei dem Erfolg ließ die Fortsetzung natürlich nicht lange auf sich warten. 1997 erschien mit "Vergessene Welt: Jurassic Park" das langersehnte Sequel, doch abgesehen von dem ansehnlichen Ergebnis von 618 Millionen US-Dollar an der Kinokasse ließ der Film jegliche Romantik und Kultgefühle des ersten Teils missen. Letztlich reichte es sogar nur für drei Nominierungen für die Goldene Himbeere bei immerhin einer Oscar-Nominierung.
Teil drei erschien dann 2001 mit einem neuen Team hinter der Kamera. Joe Johnston nahm auf dem Regie-Stuhl Platz, das Drehbuch stammte u.a. von (man mag es heute kaum glauben) den Oscarpreisträgern Alexander Payne und Jim Taylor. Der Film verkam allerdings zu einem platten Actiongehabe mit flacher Story. 328 Millionen US-Dollar an der Kinokasse bedeuteten zwar immerhin ein Plus auf der Habenseite, doch heute wird der Film gerne ignoriert, wenn von "Jurassic Park" die Rede ist.
Danach wurde es lange Zeit ruhig. Der Rezensionen von Teil drei machten unsicher. Interessieren sich die Leute überhaupt noch für Dinosaurier? Die furiose Antwort lieferte 2015 der vierte Teil der Reihe "Jurassic World". Mit wahnsinnigen 1,6 Milliarden US-Dollar setzte der Film sich an den damals dritten Platz der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Regisseur Colin Trevorrow ging zurück an die Spielberg-Wurzeln und stellte die Frage, wie heute die Leute auf einen Dinosaurier-Park reagieren würden. Großartige Action und tonnenweise Nostalgie zog nicht nur dieselben Zuschauer von 1993 in die Kinos. Eine ganz neue Generation bekam mit dem Neustart einen eigenen Dinofilm.
2018 folgte der nächste Teil – und die Geschichte wiederholte sich. Finanziell immer noch stark (mit 1,3 Milliarden US-Dollar), doch die Story rutschte ins Abstruse. Plötzlich konnten auch Menschen geklont werden. Wieder ließ eine Fortsetzung jede Nostalgie vermissen und hatte damit nicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. 2021 soll der dritte Teil der "World"-Reihe erscheinen und das Franchise endgültig abschließen. Doch das ist nicht sonderlich ernst zu nehmen. Mit "Jurassic World: Camp Cretaceous" steht schon der erste Serien-Ableger von Netflix in den Startlöchern.