"So'n Bahnhof ist schon ein trauriger Ort, weil ja keiner bleiben will"
Sie feiern das Leben, die Freundschaft – und die Drogen, ohne Einschränkungen und Regeln. Auch in der Neuauflage, begleitet von einem von David Bowie inspirierten Soundtrack, erkennen "Die Kinder vom Bahnhof Zoo" zu spät, dass sie mit Vollgas auf den Abgrund zurasen. Das vermittelt schon der kurze Trailer, der die Stimmung der Berliner Drogen- und Clubszene jener Zeit aufleben lässt. Auch nachdenkliche Momente werden angedeutet, etwa, wenn die von Jana McKinnon verkörperte Christiane sinniert: "So'n Bahnhof ist schon ein trauriger Ort, weil ja keiner bleiben will."
Heroinabhängigkeit, Drogen oder gar Tod als Serienstoff? Head-Autorin und Creative Producerin Annette Hess ("Weissensee", "Ku'damm 56/59") sagte 2017 im Deutschlandfunk, es sei "eine Geschichte, die weiterhin alle bewegt", "Die Jugend ist immer der Seismograf einer Gesellschaft. Christianes Schicksal und das ihrer Freunde Detlef, Babsi und Stella ist damit individuell und universell zugleich." Auch Journalist Jörg Böckem, selbst lange abhängig, war zur Ankündigung der Neuauflage der Meinung, "Heroin spielt immer noch eine sehr große Rolle" (ebenfalls im Deutschlandfunk).
"Die Serie greift diese Geschichte neu auf und gibt den Geschehnissen einen modernen Blick. Wir sind davon überzeugt, dass die Hintergründe so aktuell wie eh und je sind und unsere Prime-Mitglieder in ihren Bann ziehen werden", so Georgia Brown, Direktorin Europäische Prime Originals, in einer Pressemitteilung.
Ob sie richtig liegt, zeigt sich ab 19. Februar, wenn das Remake "Die Kinde vom Bahnhof Zoo" bei Amazon Prime Video streambar ist.