Das Buch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" wurde 1981 verfilmt und sorgte für eine deutschlandweite Bekanntheit der Drogenszene rund um den Berliner Bahnhof Zoo. Schonungslos wurde damals der Drogenmissbrauch der minderjährigen Christiane F. und ihrer Clique nacherzählt, der bis heute zum Unterricht vieler Schulen gehört. Die Person Christiane Felscherinow wurde im Anschluss gern gesehener Gast in deutschen Talkshows, bis sie sich 2014 aus der Öffentlichkeit zurückzog.
Jetzt nimmt sich Amazon die Geschichte vor und will den schwierigen Stoff in einer achtteiligen Serie mit dem Namen "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" verfilmen. Inzwischen sind die ersten Bilder erschienen und der Cast der kommenden Serie ist bekannt.
Wir Kinder vom Bahnhof Zoo: Neuauflage birgt Gefahr
Die Neuauflage bedient sich einer neuen Generation deutscher Schauspieler mit Jana McKinnon (Tatort: Die Pfalz von oben), Michelangelo Fortuzzi ("Alles Isy") und Lena Urzendowsky ("How to Sell Drugs Online (Fast)"). Ein Blick in die neuen Bilder zur Serie könnten den Verdacht aufkommen lassen, dass die Figuren zu cool und hip gezeigt werden und die Gefahren des Drogenkonsums zu kurz kommen.
Autorin Annette Hess, die bereits an "Ku'damm 56" und "Weissensee" beteiligt war, räumt diese Zweifel jedoch aus dem Weg. In einem Interview mit Deutschlandfunk sprach sie sich für eine historisch korrekte Darstellung der Figuren aus, die sich nach an der Wirklichkeit orientieren. Dabei soll es sich nicht um leicht verdauliche Kost handeln, wie sie sagte:
"Diese Serie wird natürlich eine gewisse Radikalität haben. Also das sehe ich nicht unbedingt im Hauptabendprogramm der ARD um 20.15 Uhr oder wenn, dann in einer vielleicht zensierten Version – also, da muss man ja wirklich auch so FSK-Vorgaben beachten." Wer sich vom Endergebnis überzeugen möchte, der kann sich "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" ab dem 19. Februar auf Amazon Prime anschauen.