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TV-Zweiteiler

Der Autor ist die Marke

Ken Folletts Eisfieber (2)
Ken Folletts Eisfieber (2) ZDF

Der TV-Zweiteiler "Ken Folletts Eisfieber" (MI, 27.1., ZDF, 20.15 Uhr) setzt einmal mehr darauf, dass der Name des Bestsellerautors das Fernsehpublikum zieht

Als Autor hat man es geschafft, wenn man zur Marke geworden ist. Wenn "der neue Stephen King" auf den Markt kommt, ist es eigentlich egal, wie das Buch heißt oder worum es geht - gekauft wird der Markenartikel.
Neben Horrormeister King haben sich außerdem Schreiber wie Michael Crichton, John Grisham, Tom Clancy oder Ken Follett als Lieferanten verlässlicher Schmökerware etabliert. Verlässlich nicht nur, was den Verkaufserfolg, sondern auch was die Leser-/Käufer­erwartung betrifft.

Wer den neuen Grisham kauft, bekommt Spannendes aus dem Justizmilieu, Michael Crichton lieferte bis zu seinem Tod 2008 packende Zukunftsvisionen mit wissenschaftlichem Hintergrund, Tom Clancy steht für zackig-militärische Spionagegeschichten - und Ken Follett für ein bisschen von allem. Der Waliser wollte eigentlich Enthüllungsjournalist werden, jetzt grast Follett auf den Weiden von John le Carré bis Johannes Mario Simmel - Spionage, Sex and Crime. Das sind auch wesentliche Ingredienzen vom deutschen Erfolgsautor Frank Schätzing, auch so eine Marke.
Meister der Spionage, des Sex and Crime: Bestsellerautor Ken Follett
Der Name vor dem Titel

In Hollywood galt lange das Prinzip "Name above the Title" als Zeichen für Erfolg. Wer seinen Marktwert bestätigt haben wollte, sorgte dafür, dass sein Name noch vor dem Filmtitel über die Leinwand flimmerte.

Das ist bei Bestseller-Verfilmungen schon lange so, schließlich will man ja auch die vielen Käufer und Fans des Buches ansprechen. Die Verfilmung von Ken Folletts Roman "Whiteout" aus dem Jahr 2005, in der es um eine Liebesgeschichte, einen Familienerbschaftsstreit (mit einem spröden Heiner Lauterbach als Patriarch) und einen tödlichen Virus geht, heißt folgerichtig "Ken Folletts Eisfieber" und kommt in der Inszenierung von Regieroutinier Peter Keglevic leicht behäbig daher. Ein bisschen Puzo ("Der Pate"), ein bisschen Pilcher und ein bisschen Poolaction à la James Bond für Kassenpatienten. Und der nächste TV-Follett ist schon in Arbeit: "Die Säulen der Erde", demnächst auf Sat.1.

Volker Bleeck
Weitere Filme mit Heiner Lauterbach: "Eine Frau für gewisse Stunden" (1984), "Männer" (1985), "Der Skorpion" (1996), "Der dreckige Tod", "Cascadeur - Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer" (beide 1997), "Der Eisbär" (1998), "Erleuchtung garantiert", "Schlaraffenland", "St. Pauli Nacht", "Zwei Asse und ein König" (alle 1999), "Marlene", "Nicht heulen, Husky", "Der Verleger" (alle 2000), "Die Affäre Semmeling" (2001), "Tödliches Rendezvous - Die Spur führt nach Palma", "Eine Liebe in Afrika", "Treibjagd", "Suche impotenten Mann fürs Leben" (alle 2002), "Ein seltsames Paar", "Im Namen des Herrn" (beide 2003), "Zwei Männer und ein Baby" (2004), "In der Liebe eine Eins" (2005), "Die Sturmflut", "Dresden", "Die Entführung" (alle 2006), "Das Glück am anderen Ende der Welt", "Das Papst-Attentat" (beide 2007), "Die Gustloff", "Wir sind das Volk - Liebe kennt keine Grenzen" (beide 2008), "Vulkan" (2009).