Lange wurde angekündigt, dass Stephen Kings "Salem's Lot" ("Brennen muss Salem") ein Remake erhält. Der Roman von 1975 zählt zu seinen bekanntesten und wurde bereits zweimal verfilmt. Mit der neuen Version war allerdings ein echter King-Experte am Werk: Gary Dauberman, der das Ganze realisierte, war als Autor für die Verfilmungen von "Es" an Bord und dürfte Horror-Begeisterte mit "The Nun" und "Conjuring" überzeugt haben. Die vielversprechende King-Neuauflage lässt dagegen bis heute auf sich warten – was nicht nur Fans verärgert, sondern auch den Autor höchstpersönlich.
Fertiger Film verstaubt im Regal
Laut einer ersten Ankündigung 2019 sollte "Salem's Lot" im September 2022 erscheinen. Wegen Verzögerungen durch die Corona-Pandemie verschob Warner Bros. den Release auf April 2023, doch auch das wurde nicht eingehalten: Plötzlich war von gar keinem Datum mehr die Rede. Es folgte der Streik in Hollywood, der nicht nur diesen, sondern auch etliche andere Filmstarts auf Eis legte. Man spekulierte, dass "Salem's Lot" statt im Kino direkt auf der Streaming-Plattform Max erscheinen sollte, doch auch dahin fand er seinen Weg bisher nicht. Woran liegt das?
Offenbar wird auch Stephen King selbst über die Gründe im Unklaren gelassen. Auf X (ehemals Twitter) äußerte er sich gestern (19. Februar) in einem Beitrag. Der lässt deutlichen Ärger durchschimmern: Er habe "Salem's Lot" bereits gesehen und findet, es sei ein guter, langsam erzählter "Oldschool"-Horrorfilm, der sich am Ende auszahlt. "Nicht sicher, warum Warner Bros. ihn zurückhält; ist ja nicht so, dass er peinlich wäre oder sowas. Wer weiß. Ich schreibe die verdammten Sachen nur", heißt es übersetzt.
Schon im November 2023 zeigte King sich unzufrieden über die ausbleibende Veröffentlichung. Er bezeichnete den Film als "shelved"; sozusagen "im Regal verstaubend", und gab an, dass man ihm keine faire Chance gebe. Er erklärte sich das vor allem mit neuen Verhältnissen in Hollywood und veränderten Sehgewohnheiten, die inzwischen keine Aufmerksamkeit mehr für längere Produktionen zuließen.
Darum geht es in "Salem's Lot"
Der Protagonist namens Ben Mears ist (wie sein Schöpfer selbst) Schriftsteller und kehrt auf der Suche nach Inspiration in seine Heimatstadt zurück. Statt Ruhe zum Schreiben findet er dort allerdings das Gegenteil, denn ein monströser Vampir treibt sich herum...
Die Hauptrolle in "Salem's Lot" wird von Lewis Pullman gespielt. In weiteren Rollen zu sehen sind Makenzie Leigh, William Sandler, Alfre Woodard, Bill Camp und Pilou Asbaek.
Bis – oder besser: falls – "Salem's Lot" irgendwo zu sehen ist, können Fans sich dank zahlreicher anderer King-Verfilmungen, die zum Teil bei den gängigen Streamingdiensten verfügbar sind, auch anders die Zeit vertreiben. Oder man wartet einfach auf den nächsten Vampir-Klassiker: Mit einem Remake von "Dracula" steht nämlich schon der nächste in den Startlöchern.