Er ist der wohl berühmteste Vampir, seit es Vampire gibt: Bram Stokers Dracula ist ein echter Klassiker. Die Geschichte erschien erstmals 1897 als Roman und wurde seitdem etliche Male auf die Leinwand gebracht: Wikipedia listet ganze 55 Verfilmungen, die sich in irgendeiner Weise um den kultigen Blutsauger drehen. Offenbar nicht genug, denn eine weitere Neuauflage steht bereits in den Startlöchern.

Kult-Regisseur Luc Besson setzt sich dafür mit Draculas Vorgeschichte auseinander – und zwar ernsthafter als so mancher Vorgänger. "Dracula – A Love Tale" wird kein trivialer Horrorschocker, sondern den bisherigen Infos zufolge eher eine tiefgründige Romanze. Wie der Untertitel ("Eine Liebesgeschichte") vermuten lässt, geht es um Gefühle – anders gesagt, um das Gute als Ursprung für das Böse: Indem er Gott die Schuld am Tod seiner geliebten Frau gibt, wird Graf Vladimir von ihm verflucht. Als Vampir ist er von da an dazu verdammt, ewig mit seiner Trauer zu leben. Das Remake hält sich damit zwar grundsätzlich an die Original-Figur von Bram Stoker, erzählt die mehr als 100 Jahre alte Geschichte aber noch einmal neu.

Neue "Dracula"-Version mit erfolgreichem Filmstar

"Nosferatu", damals noch stumm, legte 1922 den Grundstein in der Filmgeschichte um den berühmten Grafen. Zu den Highlights der Dracula-Verkörperungen seitdem zählten 1931 Bela Lugosi und 1958 Christopher Lee, 1992 überzeugte "Harry Potter"-Star Gary Oldman. Im letzten Jahr wurde Nicolas Cage in "Renfield" die ehrwürdige Rolle zu teil – wenn auch als Comedy-Version, die in der Kritik nicht gut weg kam.

In "Dracula – A Love Tale" wird Caleb Landry Jones zur blutsaugenden Hauptfigur. Eine weitere Rolle übernimmt der zweifache Oscargewinner Christoph Waltz ("Inglorious Basterds"). Welchen Charakter er spielt, ist noch nicht bekannt. Die Tatsache, dass er schon jetzt bekannt gegeben wurde, lässt zumindest vermuten, dass es sich nicht nur um eine Nebenrolle handelt.

Für den Österreicher wird es in nächster Zeit gleich doppelt gruselig: Er wirkt nicht nur in dieser monströsen Klassiker-Neuauflage mit, sondern auch im für Netflix produzierten "Frankenstein"-Remake von Guillermo del Toro ("Shape of Water").

Dreharbeiten werden bald beginnen

Luc Besson (u.a. "Das fünfte Element", "Lucy") gilt als französische Regie-Größe, die für hochwertiges Kino steht, die Arbeit mit ihm deshalb als besondere Ehre. Auch "Dracula" wird daher wohl nicht enttäuschen. Beim US-Branchendienst Deadline ist von für europäische Verhältnisse großem Budget die Rede, das "epische" und "spektakuläre" Kulissen ermöglicht.

Die Dreharbeiten sind noch nicht gestartet, im Laufe des Jahres soll es aber so weit sein. Bis der Film in den Kinos zu sehen ist, dauert es also noch eine Weile – vermutlich mindestens bis 2025.