Die 1758. Folge und damit die letzte der Kultserie "Lindenstraße" wird am 29. März 2020 um 18:50 Uhr im Ersten zu sehen sein. Doch Teile der Kulissen und verschiedene Requisiten werden der Nachwelt erhalten bleiben.
Schon ab kommenden Samstag zeigt die Deutsche Kinemathek Berlin unter dem Titel "Leben, sterben, Hochzeit feiern — Die Lindenstraße" eine gemeinsam mit dem WDR und der Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion kuratierte Episodenauswahl. Die ausgewählten 373 Folgen, die alle Hochzeiten, Todesfälle oder Bundestagswahlen zeigen, spiegeln ein Stück bundesrepublikanischer Zeitgeschichte, so die beteiligte Fernsehforscherin Klaudia Wick gegenüber der Deutschen Presseagentur. Gleichzeitig sei die Serie ihrer Zeit voraus gewesen, so gab es etwa im März 1990 den ersten schwulen Kuss in einer deutschen Serie. Neben den Episoden erwarb die Kinemathek auch die Speisekarten des "Akropolis" sowie Helga Beimers und Anna Zieglers Bademäntel.
Die "Lindenstraße" in Museen
Die Küche von Else Kling steht seit 2012 in einer Dauerausstellung zur "Lindenstraße" im Technikmuseum in Speyer. Das Haus wird zukünftig auch das Restaurant "Akropolis" und das "Café Bayer" in seine Sammlung aufnehmen.
Die Küche, in der Helga Beimer (Marie-Luise Marjan) ihre Spiegeleier briet, und die Bushaltestelle Lindenstraße/Kastanienstraße werden ins Haus der Geschichte in Bonn ziehen.
Darüber hinaus sei man mit mehreren anderen Häusern im Gespräch. Alexander Bickel, Leiter des WDR-Programmbereichs Fernsehfilm, Kino und Serie in der Pressemiteilung des Senders: "Für uns ist es selbstverständlich, dass wir respektvoll mit dem Erbe der Lindenstraße umgehen. Daher freut es uns sehr, dass viele Kult-Stücke aus der Serie ein neues Zuhause finden werden."
Möbeln, Innenkulissen, Requisiten und Kostüme aus dem "Lindenstraße"-Bestand, die nicht von Museen übernommen werden, gehen in den auch vom WDR genutzten Fundus für Film- und Theaterausstattung (FTA) oder werden für einen karitativen Zweck verkauft.