"Ohne Pietro kein DSDS!" Die Meinung des Studiopublikums beim Finale der 21. Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" (RTL) war deutlich hörbar. RTL hatte Pietro Lombardi - 2011 Sieger und insgesamt viermal als Juror tätig - im Vorfeld aus der DSDS-Jury gekickt. Nach den Sympathiekundgebungen dürfte es vielen in der Produktion lieber gewesen sein, wenn Pietro, wie tagelang vor dem Finale gemunkelt, aus Frust nicht zum Finale erschienen wäre. Aber der "Karlsruher Junge" zog durch. "Ich lasse meine Finalisten nicht im Stich", hatte er im Vorfeld versprochen. Und wurde zum eigentlichen Sieger des Abends.
Rapper Bushido tritt mit den DSDS-Finalisten auf
Aber ein denkwürdiger Abend wurde es vor allem ob der "Causa Lombardi". Der aufmerksame Zuschauer merkte schon, dass was im Busch ist, da hatte die Show noch gar nicht begonnen. Im ersten Teaser aus dem Live-Studio vor Showbeginn waren alle da: die vier Finalisten Moderatorin Laura Wontorra und drei Viertel der Jury. Dieter Bohlen, Beatrice Egli – die von der DSDS-Jury enttäuscht ist – und Loredana standen da - und Bushido. Der soll im nächsten Jahr wohl anstelle von Pietro am Jury-Pult Platz nehmen. Bezeichnend, dass er quasi den ersten Auftritt haben durfte, ein bisschen seinen Hit "Für immer jung" rappte und mit den Finalisten den Refrain sang.
Während Bohlen und Egli den Rapper breit lächelnd begrüßten, verzog Loredana keine Miene. Und Pietro war gar nicht da. Mit seinem Nachfolger wollte er dann wohl doch nicht nebeneinander stehen. Ein bisschen stummer Protest darf schon sein. Es blieb allerdings nicht so leise ...
Bushido war dann schnell wieder weg und ward auch nicht mehr gesehen. Als die Show dann richtig begann, kam dann dafür Pietro Lombardi. Lässig mit Cap, KSC-Trikot (er stammt aus Karlsruhe) und Sonnenbrille die Showtreppe herunter. Und das Publikum feierte ihn. Viel lauter als Bushido und fast lauter als den Pop-Titan.
Pietro Lombardi und Dieter Bohlen liefern sich Schlagabtausch
Das Finale kam recht langsam auf Touren. Was auch an beinahe durchweg durchwachsenen Leistung der Finalisten in der ersten von drei Sangesrunden lag. Bei "Chart-Songs" griffen drei nämlich bei der Songauswahl daneben. "Das war mutig, aber auch riskant", meinte etwa Beatrice Egli zu Philps Songwahl, Bohlen war bei Philip und auch Tom sogar "geschockt" vom Missgriff. "Die Songs passen überhaupt nicht", meinte er.
Nur Christian überzeugte gleich. "Du warst um Längen der Beste in der ersten Runde", meinte Dieter und fühlte sich "umgehauen". Bei der Kritik an Tom kam es später völlig unerwartet zum kleinen Schlagabtausch zwischen Bohlen und seinem "Adoptivsohn" Pietro. "Das war okay, aber du kannst viel mehr", urteilte Dieter über Toms Dabietung und Lombardi schloss sich an: "Das wollte ich auch gerade sagen." Der Juryboss frotzelte dann zart: "Hast ja doch Ahnung." Lombardi entgegnete bissig: "Aber jetzt haste dir ja einen anderen geholt ..." Der Poptitan baff: "Ich hab gar nix ..." Moderatorin Wontorra ging dazwischen.
"Ohne Pietro kein DSDS"
Eine (von gefühlt 15) Werbepause später, hatten Philip und Nissim ihre eigens für sie komponierten Finalsongs gesungen. Die Jury durfte noch nichts sagen, dafür taten es die Zuschauer: "Ohne Pietro kein DSDS!" hallte es plötzlich durchs Studio. Pietro lächelte wissend, Loredana stand auf, um die Fans anzufeuern, Dieter lachte eher gequält. Das Ganze wiederholte sich wenig später, nachdem Pietro seine Kritik für alle vier Finalisten gesagt hatte: "Ihr könnt alle auf euch stolz sein." Da ließ das Publikum wieder mit "Ohne Pietro kein DSDS" die Ohren der RTL-Verantwortlichen glühen.
Der DSDS-Sieger 2024 steht fest
Um 0.09 Uhr lag das amtliche Endergebnis vor, es wurde dann noch ein bisschen gelabert, bis um 0.15 Uhr feststand: Der neue deutsche Superstar und damit Gewinner von 100.000 Euro und einem Plattenvertrag heißt Christian Jährig. Der Gute war von seinen Gefühlen überwältigt. Hoffentlich hat er trotzdem mitbekommen, dass Vorjahressieger Sem Eisinger kurz auf die Bühne huschte, um seinem Nachfolger den Pokal zu überreichen. Keine zehn Sekunden im Bild - so wenig war der Superstar 2023 seinen Machern im Herbst 2024 noch wert.
Das Original zu diesem Beitrag "Pietro Lombardi stichelt beim DSDS-Finale gegen Dieter Bohlen" stammt von "Teleschau".