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Geldgewinne bei TV-Shows: Das bleibt von der Million

Geldgewinne bei TV-Shows: Das bleibt von der Million
Günther Jauch bei "Wer wird Millionär" Sender

Nach dem Ärger um "Zuhause im Glück": Welche TV-Gewinne versteuert werden müssen und welche nicht.

Ein Jahr, von März 2004 bis 2005, harrte Sascha Sirtl im "Big Brother"-Container aus. Der "Lohn": Eine Million Euro. Doch von den sechs Nullen blieb nicht viel übrig. Sechs Jahre musste Sirtl nämlich 700 000 Euro an Steuern nachzahlen. Die er größtenteils schon ausgegeben hatte. "Mein Leben ist zerstört. Dabei habe ich gar nichts verprasst", sagte der Showgewinner 2012 der BILD. Klassischer Fall von wie gewonnen so zerronnen.

Zuletzt sorgte "Zuhause im Glück" für ähnliche Schlagzeilen. In der Helpsoap von RTL II bekommen Familien, die in Bruchbuden hausen und kein Geld für einen Umzug haben, eine Komplettrenovierung spendiert. Kein Geldgewinn, die zuständigen Finanzämter werteten in einigen Fällen die Renovierungskosten und die neuen Möbel als "geldwerten Vorteil", der wie ein Einkommen versteuret werden muss. Die Familien blieben auf Kosten sitzen, die sie nicht bezahlen konnten.
Was muss versteuert werden und was nicht
Generell gilt: Gewinne aus TV-Shows, in denen Kandidaten eine eigene Leistung erbringen, wertet das Finanzamt als Einkommen, das wie jedes andere auch versteuert werden muss. Steuerfrei sind nur Glücksspielgewinne.

Doch die Entscheidung, welche Sendung in welche Kategorie fällt, ist aber so eindeutig nicht. Es wird hier juristisch auch im Einzelfall entschieden.

Bei "Schlag den Raab/Star/Henssler" ist es noch relativ klar, da der Kandidat hier das Geld ausschließlich mit seinem eigenen Einsatz erspielt. Bei "Big Brother" aber entscheidet ja nicht unmittelbar die Leistung, sondern die Entscheidung von Mitspielern und Zuschauern, die den Sieger auswählen.

Im Fall Sascha Sirtl wertete das zuständige Finanzamt seine Teilnahme bei "Big Brother" als Lesitung und steuerpflichtiges Einkommen. Und bekam Recht vor dem Bundesfinanzhof. Davor galt "Big Brother" als steuerfreie Spielshow.

Quizshows wie "Wer wird Millionär" galten auch lange als Glückspiel, obwohl hier ja auch eine (Wissens-)leistung erbracht wird. Theoretisch könnten sich Kandidaten aber zur Million raten. Mittlerweile werden aber auch Quizgewinne immer öfter als steuerpflichtige Einnahmen gewertet. Der Titel "Wer wird Millionär" stimmt also in keinem Fall..