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Disney: Der Mickey-Maus Konzern breitet seine Arme aus

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Disney ist auf Platz 14 der wertvollsten Konzerne der Welt Sender

Mit dem Start von Disney+ im November diesen Jahres betritt ein neuer Global Player den Streaming-Markt, um zukünftig mit Netflix, Amazon Prime und Co. um die Gunst seiner Kunden zu konkurrieren. Doch bereits jetzt hat sich Disney schon einen weiteren Streaminganbieter seinem Medienimperium einverleibt.

So langsam kommt einem The Walt Disney Company (WDC) vor wie ein Ungeheuer aus fernen Welten. Ähnlich wie der "Blob" absorbiert das Unternehmen alles, was auf seinem Weg zum größten Medienimperium der Welt dienlich ist. 1923 als Zeichentrick-Werkstatt gegründet, ist der Konzern mit einem Jahresumsatz von 59,4 Milliarden US-Dollar (2018) zu einem der mächtigsten Global Player der Medienbranche herangewachsen. Derzeit liegt sein Marktwert bei 39,87 Milliarden US-Dollar (Stand Dezember 2018) und rangiert damit auf Platz 14 der wertvollsten Konzerne unseres Planeten. Aber das scheint WDC noch nicht zu reichen: Am 12. November 2019 geht Disney+ an den Start. Mit seinem Angebot, das sich aus Inhalten namhafter Marken wie Marvel ("Avengers: Endgame" liegt mit einem Umsatz von 2,5 Mrd. US-Dollar in drei Wochen derzeit auf Platz 2 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, dicht hinter "Avatar" mit 2,79 Mrd. US-Dollar), Star Wars, Pixar, National Geographic und den 20th-Century-Fox-Studios ("Avatar", "Die Simpsons" etc.) zusammensetzt, könnte der Streaming-Rookie den aktuellen Big Playern wie Amazon Prime und Netflix ernsthafte Konkurrenz machen.

Konkurrenz für Netflix und Amazon Prime

Die Unternehmensstrategie scheint aufzugehen: Mit der Übernahme der 20th-Century-Fox-Studios im vergangenen Jahr konnte Disney seine Machtposition weiter ausbauen. Für 71,3 Milliarden Dollar hatte sich das Unternehmen im Bieterwettstreit mit Comcast (mittlerweile größter Teilhaber am Bezahlsender Sky) letztendlich durchgesetzt. Eigentlich hatte die Walt Disney Company lediglich 52,4 Mrd. Dollar für die Studios ausgeben wollen, doch der Kabelnetzbetreiber versalzte "The Mouse House" die Suppe. Um einen gerechten Wettbewerb zu gewährleisten, war Disney wegen seines Sportsenders ESPN dazu verpflichtet, die 22 Sportsender, die zu Fox gehören, zu verkaufen. Die Übernahme wurde demnetsprechend am 20. März 2019 besiegelt.

Fortan gehörte auch die US-amerikanische Streamingplattform Hulu zu 60 Prozent zu Disney. Zwar war der Streaminganbieter zuletzt leicht angeschlagen und verlor in den vergangenen Jahren immer mehr Nutzer, dennoch ist diese Entscheidung ein intelligenter Schritt, um Disney+ bereits vor seiner Premiere noch weiter zu stärken. Immerhin verfügt Hulu immer noch über mehr als 28 Millionen Kunden, von denen über 90 % das kostenpflichtige Abonnement nutzen. Die verbleibenden Prozente gehören immer noch zu NBCUniversal, einem Tochterunternehmen von Comcast. Doch wie Disney nun verkündet hat, wird es bis zum Jahr 2024, also in knapp 5 Jahren, den verbleibenden Anteil abkaufen, um so neben der Majorität die völlige Kontrolle über HULU zu haben und alle künftigen Konzernbeschlüsse dirigieren zu können.

Aktuell ist Hulu lediglich in den USA abrufbar. Es bleibt abzuwarten, inwieweit Disney den Streaminganbieter in seine neue Plattform Disney+ integrieren wird, oder - ähnlich wie Netflix - gar ein Angebot für den europäischen Markt bereitstellen will. Die EU hat diesbezüglich strikte Richtlinien, die das Unternehmen dazu verpflichten würde, Inhalte auch in Europa zu produzieren, oder (zumindest in Deutschland verpflichtend) in einen Filmproduktionsfond zu investieren.