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Die Höhle der Löwen

Kurz vor der Pleite, doch alle Investoren weisen Gründer ab – dann geschieht ein TV-Wunder

Muhammet Bulat
Muhammet Bulat hofft auf einen "Die Höhle der Löwen"-Deal. RTL / Bernd-Michael Maurer

Ein finanziell und psychisch ausgelaugter Solo-Unternehmer aus Köln hat sich bitter verspekuliert. Es hagelt Absagen bei "Die Höhle der Löwen". Ein Lebenstraum droht zu platzen …

Zum Gründen gehört echte Leidenschaft. Und volle Hingabe an die eine Geschäftsidee, von der man felsenfest überzeugt ist. So weit hat Muhammet aus Köln, der in der neuen "Die Höhle der Löwen"-Folge am Montagabend seine "Bulgurcups" vorstellte, alles richtig gemacht. Die vergangenen vier Jahre über steckte der Ein-Mann-Unternehmer seine gesamte Arbeitskraft in die Entwicklung seiner Food-Idee. Den enormen Stress sieht man dem 30-Jährigen an. Er wirkt blass, nervös und erschöpft, als er in der VOX-Show vor seine potenziellen Investorinnen und Investoren tritt.

Schnell stellt sich heraus: Muhammet ist ein Mann von starkem Willen. Ein perfekter Gründer ist er allerdings nicht. Für sein kleines Start-up, mit dem er den Deutschen das orientalische Superfood Bulgur schmackhaft machen möchte, hat er in den eigenen vier Wänden eine kleine Manufaktur aufgebaut. Dort steht der Einzelkämpfer tagtäglich am Herd, um seine Gerichte vorzukochen. Eigentlich ein Wahnsinn.

Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer, ca_144

Ehrliche Einsicht: "Vertrieb ist nicht meine Stärke"

Hinzu kommt: Vom Geschäftlichen scheint der junge Mann deutlich weniger Ahnung zu haben als vom guten, gesunden Essen. "Vertrieb ist nicht meine Stärke", sagt Muhammet in der Präsentation - und damit untertreibt er gewaltig. Er steht wirtschaftlich kurz vor dem Aus. "Ich bin gerade an der Liquiditätsgrenze", gibt er zu. "Wenn ich jetzt kein Investment bekomme, muss ich aufhören." 80.000 Euro für 15 Prozent seiner Firmenanteile möchte er haben.

Was für seine "Bulgurcups" spricht: Die Instant-Fertiggerichte, bei denen nur heißes Wasser aufgegossen werden muss, schmecken offensichtlich richtig gut - auch dank toller Gewürznoten. "Eine orientalische Fünf-Minuten-Terrine", freut sich Carsten Maschmeyer. Die "Bulgurcaps" bestehen zu 100 Prozent aus natürlichen Zutaten - mit einem hohen Gemüseanteil. Außerdem sind sie vegan und proteinreich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Aufguss-Gerichten enthalten sie zudem kein Palmöl, keine Geschmacksverstärker oder künstliche Aromen.

"Ich find's mega", jubelt dann auch Food-Experte Tillman Schulz auf dem Investorensessel, als die "Cups" zum Verkosten gereicht werden. Ralf Dümmel ist ebenfalls begeistert, steigt aber trotzdem aus. Er hat bereits ähnliche Instant-Produkte im Portfolio.

Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer, ca_794

Ralf Dümmel sagt ab - und widerspricht sich dann selbst

Dann hagelt es weitere Absagen. Der Konkurrenzkampf um die Lebensmittelregale im Handel gilt als mörderisch. Und es tauchen immer mehr Fragezeichen auf, die Muhammets Professionalität und Belastbarkeit betreffen. Er bezeichnet sich selbst als "hauptberuflichen Unternehmer". Koch hat er nie gelernt. Kurios: Zuletzt hatte er Geld mit Auto-Reimporten aus Japan verdient. Das Stirnrunzeln auf der Geldgeber-Bank nimmt zu.

Bis zuletzt allerdings verhandelt ein ungewöhnliches Duo hart mit Muhammet: Janna Ensthaler und Tillman Schulz zeigen sich - mit vielen Bedenken und Einwänden - an einem Investment interessiert. Was allerdings klar ist: Sie verlangen ganz andere Konditionen: gemeinsam 40 Prozent an "Bulgurcups"!

Da muss Muhammet, der immer blasser wird, erst einmal schlucken. Er zieht sich in den Studio-Hintergrund zurück, um in sich zu gehen und das Gegenangebot zu durchdenken. Er überlegt lange - sehr lange - und unterbreitet schließlich eine Gegen-Offerte von 30 Prozent an das Duo Ensthaler/Schulz. Doch damit platzt der Deal. Ein Schock- und Frust-Moment, wie es sie zuletzt häufiger ausgerechnet in der Jubiläumsstaffel gegeben hatte!

Während man sich beim Zuschauen innerlich schon auf den nächsten Pitch einstellte - und Muhammet in Sekundenbruchteilen sein Lebenswerk zerbröseln sah -, ereignete sich eine Überraschung der Extraklasse: Ralf Dümmel, der zuvor schon klar abgesagt und Muhammet schwer enttäuscht hatte, rappelte sich plötzlich noch mal hoch. "Ich lass dich nicht gehen!", rief er dem komplett geknickten Crash-Unternehmer zu.

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Tränen bei der Umarmung: "Ich werde ihn niemals enttäuschen"

"Es ist was Gesundes, es schmeckt gut", erinnerte sich Dümmel selbst noch mal an die Vorzüge der "Bulgurcups". Und dann unterbreitete er plötzlich doch noch ein Angebot: 80.000 Euro für 25 Prozent. Muhammet liefen da schon die Tränen über die Backen. Es kommt zur langen, innigen Umarmung - und natürlich zu einem Deal! Was für ein Happy End für den kreidebleichen Mann.

Später stellt sich heraus: Dümmel war von Anfang an Muhammets Wunsch-Löwe. "Ich werde ihn niemals enttäuschen", stammelte der Kölner. "Das werde ich ihm versprechen." Ganz großes Lob für Dümmel: "Er ist ein Herzensmensch."

Schon zu Beginn der Sendung wirkte Dümmel als Retter in letzter Not: Auch das Unternehmer-Paar Astrid und Rico sammelte zunächst Lob, dann aber viele Absagen für seine Erfindung "Fredis Kinderdusche" ein. Das Produkt soll den Jüngsten die Angst vor dem täglichen Waschen nehmen. Mister Handel glaubte an die Idee und investierte 200.000 Euro für 20 Prozent in das Start-up.

Beim gesunden Hafer-Riegel "Bae Treat" zweier Tirolerinnen stieg sein Kollege Tillman Schulz mit 180.000 Euro für ein Viertel an der jungen Firma ein. Ohne Deal musste sich dagegen die beeindruckende, immerhin schon 74-jährige "CityCaddy"-Erfinderin Elke verabschieden, die eine elegante Geh- und Einkaufshilfe für Senioren vorstellte. Ein leider sehr teures Produkt. Ebenfalls ohne Deal ging Shanel, die Gründerin der App "Season" zur Beobachtung der weiblichen Periode.