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"Nein, machen Sie das nicht!": Bei "Die Höhle der Löwen" herrscht blankes Entsetzen

Fassungslosigkeit auf der Löwenbank: Auch einige der anderen Investoren hätten gerne einen Deal mit TJ-Motion gemacht.
Fassungslosigkeit auf der Löwenbank: Auch einige der anderen Investoren hätten gerne einen Deal mit "TJ-Motion" gemacht. RTL / Bernd-Michael Maurer

Sie ist die Investorin mit dem charmanten Lächeln - und der großen Entschlossenheit: Bei "Die Höhle der Löwen" landet Dagmar Wöhrl einen bislang einzigartigen Überraschungserfolg, der ihre Mitstreiter verzweifeln lässt.

Sie ist nicht nur Unternehmerin und Start-up-Unterstützerin, sondern auch studierte Rechtsanwältin, langjährige CSU-Politikerin und ehemalige "Miss Germany": Kein Wunder, dass sich Dagmar Wöhrl darauf versteht, ihrem Auftreten einen strahlenden Glanz zu geben - und genau dann eiskalt zuzuschlagen, wenn sie ihre Chance entdeckt. Es ist sicher keine Übertreibung, wenn man feststellt, dass sich die zweite neue Folge der Jubiläumsstaffel von "Die Höhle der Löwen" als ihre Gala-Show entpuppte.

Es ging schon beim "Triple20"-Pitch los. Erstmalig in der Geschichte der VOX-Show fand sich laut johlendes Studio-Publikum auf der Bühne ein. Es war eine bunte Fan-Truppe, wie man sie aus den alljährlichen Darts-Weltmeisterschaften im sogenannten "Ally Pally", dem Alexandra Palace in London, kennt. Die für den Pitch engagierten Fans wussten schon bald ganz genau, wen sie voller Begeisterung abfeiern sollten: Dagmar Wöhrl!

Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer, ca_65

Darts-Champion bestätig Dagmar Wöhrl die "Weltklasse"

Was keiner ahnen konnte: Die 70-Jährige ist eine leidenschaftliche Hobby-Darts-Spielerin. In der Produktpräsentation ging es um einen von zwei Gründern vorgestellten, speziell für Darts-Spieler entwickelten Sportschuh. Um dessen Wirkung beim Abwurf der Pfeile zu demonstrieren, hatten sich die "Triple20"-Unternehmer einen kleinen Darts-Wettbewerb für die Löwinnen und Löwen ausgedacht.

Dagmar Wöhrl traf dabei ins Schwarze. Schon ihr erster von drei Wettkampf-Pfeilen landete mitten auf der Dart-Scheibe - im sogenannten "Bull's Eye". Insgesamt kam sie auf sensationelle 110 Punkte - und landete damit meilenweit vor ihren Mitstreitern. "Alles über 100 im Average ist Weltklasse", bestätigte der Siegerin Wöhrl auch Maximilian Hopp.

Der frühere U-23-Weltmeister, den Fans als "Maximiser" kennen, war absolut erstaunt, wie grandios die Löwin abschnitt. Nur den Gründern brachte das streckenweise atemberaubende, witzig inszenierte Wettkampf-Präsentieren letztlich nichts. Sie mussten die "Höhle der Löwen" ohne Deal verlassen.

Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer, ca_552

"Höhle der Löwen"-Pitch sorgt für große Verzweiflung

Wenige Minuten nach ihrer Weltklasse-Leistung lief Dagmar Wöhrl dann gleich noch mal zur großen Form auf - und fügte ihren Mit-Löwen und -Löwinnen eine noch weitaus schmerzhaftere Niederlage zu: Es war die entscheidende Wendung im "TJ-Motion"-Pitch, der für große Verzweiflung unter allen Investoren sorgte, die eben nicht den Nachnamen Wöhrl tragen.

Und dabei plätscherte die Produktvorstellung des angeblich "kleinsten Trainingsgeräts der Welt" lange erst einmal so dahin. Die Physiotherapeutin Sonja und ihr pfiffiger Geschäftspartner Oliver, der im Geschäft mit Medizintechnik ist, stellten ein eher unscheinbar wirkendes Zahnaufsatzkissen aus medizinischem Silikon vor. Wer es sanft zwischen die Backenzähne klemmt und nur leicht Druck ausübt, weitet damit spielerisch einfach seine Kiefer, was zu großen Entlastungen bei Verspannungen wie Rücken-, Schulter- und eben Kieferschmerzen führt.

Die Wirkung von "TJ-Motion", die nach einem kurzen Selbstversuch auch auf der Löwenbank bestätigt wurde, kann auf eine Studie der Uni Erlangen/Nürnberg verweisen. Und mit den aufgerufenen 200.000 Euro konnte man immerhin ein Viertel der Unternehmensanteile kaufen, um das kleine Ding mit der beeindruckenden Heilwirkung schnell groß zu machen.

Blankes Entsetzen bei "Höhle der Löwen": "Das könnt Ihr doch nicht machen"

Zunächst einmal herrschte das übliche Abwarten-Spiel auf Löwen-Seite vor: Nur nicht zu schnell aus der Deckung gehen, schienen die ausgekochten Deal-Maker wie Nils Glagau, Judith Williams, Tillman Schulz und Ralf Dümmel zu denken. Es wirkte sehr so, als ob sie bei "TJ-Motion" einsteigen wollten. Nur zunächst machten sie keinen Mucks. Ein Fehler!

Dagmar Wöhrl, die aus Stein bei Nürnberg stammt und sich freute, dass das Gründer-Duo ebenfalls aus Franken stammt, fackelte nicht lange: Sie sagte einfach mal gleich "Ja" zum vorgetragenen Investitionsangebot. Ohne Nachfragen, ohne Nachverhandeln, ohne Zögern - und besiegelt durch eine herzliche Umarmung. Und auch Gründer Oliver macht es kurz: "Ich sage ja." So schnell ging's ja noch nie!

Auf der Investorenbank verloren die Anwesenden dann komplett die Fassung. "Nein, machen Sie das nicht", flehte Judith Williams die Gründer an. Konnte es wirklich sein, dass ihr gerade Dagmar Wöhrl ein äußerst attraktives Geschäft einfach so weggeschnappt hatte? "Ist das Ihr Ernst?", stammelte Williams fassungslos. "Nein, das kann doch nicht wahr sein." Noch niemals in der Geschichte der "Höhle der Löwen" sei ihr so etwas passiert.

Und auch Ralf Dümmel wirkte tief erschüttert. "Das könnt Ihr doch nicht machen", stöhnte er. "Ich versteh das nicht." Tillman Schulz wurde sogar noch deutlich. Er fluchte: "So ein S...!", verkniff sich das Fäkalwort aber gerade noch. Blankes Entsetzen! Und die Gründer staunten da nur. "Da wart Ihr jetzt zu langsam", meinte Oliver - und freut sich einfach nur über den Deal! "Das ist so schlimm", meinte Dümmel. "Die anderen sind traurig", so der Gründer. "But that's life!". Das Geschäft bleibt in Franken. Und Dagmar Wöhrl freute sich erneut über einen Weltklasse-Erfolg.

Ganz ohne Deal musste sich Judith Williams aber nicht geschlagen geben. Sie feierte ihren Handshake mit den "Maleup"-Gründern Esad und Joel, die überzeugend für Männer-Make-up geworben hatten. Den Deal machten Williams und Tillman Schulz im Duo.

Ihre Kollegin Tijen Onaran stieg am Schluss beim "Micalé Visions" ein, einem Anbieter von edlen sogenannten "Vision Boards" zur Visualisierung von Lebenszielen und -träumen. Ohne Abschluss mussten dagegen auch die "Karanga"-Gründer die Höhle verlassen. Ihre Erdnusssauce aus der Quetschflasche überzeugte nicht.